Der überwiegende Teil der schwangeren Frauen leiden unter Schwangerschaftsübelkeit. Die Schwangerschaftsübelkeit kann ein leichtes Unwohlsein mit einem flauen Gefühl in der Magengegend sein, welches die schwangere Frau nicht in ihrem Alltag behindert. Leidet eine Frau extrem unter Schwangerschaftsübelkeit – der Mediziner spricht dann von einer Hyperemesis gravidarum – ist zur Stabilisierung ein Klinikaufenthalt angezeigt.
Woher kommt die Schwangerschaftsübelkeit?
Ist eine Frau schwanger, so verändert sich ihr gesamter Hormonhaushalt. Der Mutterkuchen produziert das schwangerschaftserhaltende Hormon Humanes Choriongonadotropin (HCG), was, so wird vermutet, Hauptauslöser für die Schwangerschaftsübelkeit ist. Eine schwangere Frau produziert außerdem vermehrt Progesteron, welche dafür sorgt, dass die Gebärmutter nicht kontrahiert. Begleiterscheinung ist, dass auch der Magen-Darmtrakt verlangsamt arbeitet, da auch hier die natürlichen Kontraktionen vermindert werden. Ein langsam arbeitender Magen bzw. Darm verursacht Übelkeit.
Wer ist am stärksten betroffen?
Ein weiblicher Fetus stößt vermehrt Östrogene aus, was wiederum zu Übelkeit führt. Es konnte daher beobachtet werden, dass Frauen, die ein Mädchen erwarten, häufiger von Schwangerschaftsübelkeit betroffen sind als Frauen, die einen Jungen erwarten. Außerdem sind Frauen, die Mehrlinge erwarten, aufgrund einer verstärkten Plazentatätigkeit häufiger von heftiger Schwangerschaftsübelkeit betroffen als Frauen, die einen Einling tragen. Essstörungen, verschiedene psychische Auslöser und Stoffwechselerkrankungen lösen ebenfalls verstärkt Schwangerschaftsübelkeit aus. Eine Abnahme der Übelkeit bei einer zweiten oder dritten Schwangerschaft konnte hingegen nicht beobachtet werden.
Wann vergeht die Schwangerschaftsübelkeit?
Etwa ab dem dritten Schwangerschaftsmonat nimmt die HCG-Produktion ab und gleichzeitig hat der Körper der Frau sich an die veränderte Hormonlage gewöhnt. In der Regel nimmt zu diesem Zeitpunkt die Schwangerschaftsübelkeit ab.
Was hilft bei extremer Schwangerschaftsübelkeit?
In Extremfällen führt eine schwere Schwangerschaftsübelkeit zu so heftigem Erbrechen, dass eine medikamentöse Behandlung der Frau angezeigt ist. Die Gabe von Elektrolyten z.B. verhindert einen Mangel an Mineralstoffen, andere Medikamente helfen, die Übelkeit zu unterdrücken. Bitte wenden Sie sich bei extremer Schwangerschaftsübelkeit an Ihren Gynäkologen!
Was hilft bei leichter Schwangerschaftsübelkeit?
Um eine leichte Schwangerschaftsübelkeit zu behandeln, helfen oft schon kleine Tricks. Ausreichend viel trinken – etwa 2 Liter am Tag – beruhigen den Magen-Darm-Trakt. Je nach Vorliebe könne Pfefferminz- oder Kamillentee helfen. Außerdem sollten Sie statt weniger großer Portionen ihr Essen auf mehr, dafür kleiner Mahlzeiten aufteilen. Vermeiden Sie die Dinge, die Ihnen Übelkeit bereiten. Ihr Körper schafft auch einige Tage ohne Fleisch, Milchprodukte oder Eier. Kohlenhydratreiche Kost beruhigt ebenfalls den Magen.