In Deutschland werden jedes Jahr etwa 650 000 Babys geboren. Trotz des immer weiter steigenden Anteils von Zwillingsgeburten ist eine Schwangerschaft mit Zwillingen noch immer etwas Besonderes. Frauen, die Zwillinge erwarten, entbinden im Durchschnitt etwa 3 Wochen früher als Frauen, die mit nur einem Kind schwanger sind. Außerdem verläuft eine Zwillingsschwangerschaft ab etwa der 24. Woche beschwerlicher als eine Einlingsschwangerschaft. Auch die körperlichen Veränderungen, die eine mit Zwillingen schwangere Frau erfährt, sind etwas anders.
Was passiert in einer Schwangerschaft im Bauch der Frau?
Ab etwa der 16. Schwangerschaftswoche hat der Fötus ein so hohes Gewicht erreicht, dass sich die Gebärmutter zu dehnen beginnt. Auch bei einer Zwillingsschwangerschaft beginnt erst etwa ab der 16. Woche die Ausdehnung der Gebärmutter, denn bis dahin ist der Platz innerhalb des Organs in der Regel für beide Feten ausreichend. Im dann folgenden Schwangerschaftsdrittel legen die Baby ständig an Gewicht zu, auch die Plazenta wird größer. Die Gebärmutter dehnt sich aus und beansprucht viel Platz im Bauchraum der Frau. Innere Organe werden beiseite gedrängt und verschoben.
Bei einer Zwillingsschwangerschaft sind die Veränderungen im inneren des Körpers wesentlich ausgeprägter als bei Einlingsschwangerschaften – logisch, immerhin wachsen im Körper der Frau zwei Kinder heran. So setzen die Beschwerden, die mit der Verdrängung und Verlagerung der inneren Organe einhergehen, bei einer Zwillingsschwangeren deutlich eher ein. So wird der Druck auf die Blase oft schon in der 24. Woche massiv, ebenso der Druck auf den Ischias.
Was passiert nach der Schwangerschaft?
Nach der Schwangerschaft bildet sich die Gebärmutter wieder zurück, die übrigen Bauchorgane rutschen in die Ursprungsposition zurück. Diese Vorgänge im inneren Bauch der Frau werden häufig als Nachwehen wahrgenommen. Keine Sorge – die Nachwehen sind weit weniger schmerzhaft und bereits nach ein paar Stunden überstanden.
Wann ist bei Zwillingsschwangeren der Bauch sichtbar?
Ab etwa der 24. Schwangerschaftswoche ist bei künftigen Zwillingsmüttern der Bauch deutlich sichtbar, bei Einlingsschwangeren etwa 4 Wochen später. Natürlich kommt die Sichtbarkeit des Babybauches auf die sonstige Statur der Frau an; dennoch kann beobachtet werden, dass ein Zwillingsbauch sehr viel eher sichtbar ist als ein „Einlingsbauch“.
Benötigt der Bauch einer künftigen Zwillingsmama mehr Pflege?
Unliebsame Folge so mancher Schwangerschaft sind Dehnungsstreifen am Bauch. Da der Bauch bei einer Zwillingsschwangerschaft schneller wächst als bei einer Einlingsschwangerschaft, ist das Risiko, Dehnungsstreifen zu bekommen, bei einer Zwillingsschwangerschaft höher. Die Frau sollte daher schon im frühen Stadium ihrer Schwangerschaft mit dem Eincremen ihres Bauches beginnen, um die Haut ihres Bauches auf die künftige Dehnung optimal vorzubereiten.
Wie sieht der Bauch nach der Zwillingsschwangerschaft aus?
Normalerweise zieht sich die Haut nach einer Schwangerschaft wieder so weit zurück, dass etwa 40 Wochen nach einer Geburt keine sichtbaren Anzeichen mehr vorhanden sind. Bedenkt man die Ausmaße, die so mancher „Zwillingsbauch“ am Ende einer Schwangerschaft angenommen hat, ist das fast nicht zu glauben. Da ein „Zwillingsbauch“ deutlich mehr beansprucht wurde, kann es auch ein bisschen länger dauern, bis die Hose aus früheren Zeiten wieder passt. Voraussetzung ist natürlich, dass die Frau nach der Schwangerschaft entsprechende Rückbildungsübungen absolviert. Bildet sich ein Bauch nicht wieder zurück – das kommt leider auch hin und wieder besonders bei Zwillingsmamas vor – so kann die Frau sich hinsichtlich einer Bauchplastik beraten lassen.