Die Frage nach dem Wachstumsverlauf des Bauches in einer Schwangerschaft kann gar nicht allgemein beantwortet werden, da er von Frau zu Frau unterschiedlich ist. Selbst ein und dieselbe Frau kann in 2 Schwangerschaften zwei ganz unterschiedliche Wachstumsverläufe erleben.
Es spielen hierbei viele Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel die Lage und die Größe des Babys, die Fruchtwassermenge und selbstverständlich auch die Gewichtszunahme der Mutter. Letzteres kann die werdende Mutter allerdings kontrollieren und sie sollte darauf achten, dass es nicht zuviel wird, denn mittlerweile ist durchaus bekannt, dass man in einer Schwangerschaft nicht für zwei Personen essen muss. Das Kind bekommt alles was es braucht auch dann, wenn es der Mama mal nicht so gut geht und sie eine Mahlzeit auslässt.
Des Weiteren spielt es eine große Rolle, ob die Frau sportlich sehr aktiv war vor ihrer Schwangerschaft und vielleicht auch noch ist. Denn durch regelmäßiges Training stärkt man Muskeln und Bindegewebe und es ist möglich, dass der Bauch gar nicht so groß wird und auch nicht schnell wächst. Möglicherweise sieht man bei dieser Frau erst sehr spät, dass sie sich in anderen Umständen befindet.
Bei untrainierten Frauen besteht allerdings leider auch schon früh das Risiko, dass die Hosen zu eng sind und die ersten Pfunde deutlich sichtbar werden.
Eine Schwangerschaft dauert bekanntlich 40 Wochen, wenn alles ohne Komplikationen verläuft. Das sind neun Monate und je weiter fortgeschritten die Zeit ist, umso größer wird der Bauch. Hier sind die einzelnen Stadien aufgeführt, um einen ungefähren Überblick darüber zu bekommen, was der werdenden Mutter noch bevorsteht.
Empfängnis (bis 4. Woche)
Eine Eizelle wird befruchtet und begibt sich auf Wanderschaft, durch den Eileiter in die Gebärmutter, wo sie sich einnistet. Dies dauert ungefähr 2 Tage. Der Bauch befindet sich im Normalzustand. Es gibt einige wenige Frauen, die diese Veränderung in ihrem Körper sofort spüren.
1. Monat (bis 8. Woche)
Bis zur 8. Woche war es noch ein Embryo, doch ab der dann wird es Fötus genannt. In der Gebärmutter beginnen die ersten Veränderungen und auch äußerlich sind die ersten Anzeichen einer Schwangerschaft sichtbar. Nicht nur, dass der Busen der werdenden Mutter wächst, auch die ersten Hosen können unter Umständen schon zu eng sein. Da es keinen Sinn macht, sich hineinzuquetschen, sollte die Mama auf Umstandshosen ausweichen, die bequem und locker sitzen und den Bauch sowie das Baby nicht einengen. Sichtbar ist allerdings noch kein Babybauch.
2. Monat (bis 12. Woche)
Die kritische Phase, in der Fehlgeburten häufig auftreten, ist nun vorbei. Das Ungeborene ist mittlerweile so groß wie eine Kidneybohne und bewegt sich fleißig im Bauch hin und her. Die Mutter kann dies noch nicht spüren, da noch genug Platz im Bauch vorhanden ist und das Baby noch nicht stark genug an die Bauchwände treten kann. Allerdings sind nun eventuell auch schon die ersten Rundungen sichtbar und die alltägliche Kleidung kann bis nach der Schwangerschaft im Schrank verstaut werden. Der Bauch sollte gepflegt und eingeölt werden. Das fördert nicht nur die Durchblutung der Mutter, sondern lindert eventuell auch die Bildung der befürchteten Schwangerschaftsstreifen (Lesen Sie auch: Schwangerschaftsstreifen vermeiden).
3. Monat (bis 16. Woche)
Das Ungeborene ist mittlerweile 12 cm groß und strampelt ordentlich. Die Mutter spürt dies deutlich und kann manchmal auch leichte Schmerzen verspüren. Von der ehemaligen Taille ist nun nichts mehr zu erkennen. Der Bauch wächst ganz langsam und ist für die Eltern mittlerweile auch sichtbar, doch für Außenstehende nicht unbedingt zu erkennen.
4. Monat (bis 20. Woche)
Das Baby macht sich nun lang und ist nicht mehr ständig zusammengerollt. Es wiegt ca. 300 Gramm, mehr als doppelt so viel wie bei der letzten Untersuchung, und misst ca. 16cm. Der Bauch ist nun schwer zu verstecken und jeder kann sehen, dass diese Frau ein Kind erwartet.
5. Monat (bis 24. Woche)
Das Kind ist schon ordentlich gewachsen und nun können Schwangerschaftsstreifen sichtbar werden. Sie leuchten rot-bläulich und entstehen durch die Überdehnung der Haut. Sie können nicht verhindert, sondern nur reduziert werden, indem der Bauch eingeölt und massiert wird. Aber nicht erst jetzt, sondern am Besten schon von Beginn der Schwangerschaft an. Die Anmeldung zu einem Vorbereitungskurs ist ratsam. Die Hebamme bereitet die Mutter und den Partner gemeinsam auf die bevorstehende Geburt vor.
6. Monat (bis 28. Woche)
Das Ungeborene befindet sich nun in einem Stadium, in dem es selbst als Frühgeburt eine sehr gute Überlebenschance hat. Der dicke Bauch ist nun deutlich sichtbar und sitzt meistens ziemlich weit oben direkt unter dem Rippenbogen. Ob nur nach vorne als Kugel oder rundherum verteilt ist nicht pauschal zu sagen. Das kann sehr unterschiedlich sein. Ohne Umstandskleidung ist nichts mehr möglich.
7. Monat (bis 32.Woche)
In den letzten Wochen kann es durchaus sein, dass die Schwangere ein halbes bis ein Kilo pro Woche zunimmt. Das Baby wird sein Gewicht (jetzt ca. 1,5 kg) noch einmal verdoppeln. Der Bauch macht jetzt einen gewaltigen Wachstumsschub mit. Deswegen ist ausgewogene Ernährung ratsam, damit nicht unnötige Pfunde angesammelt werden, die hinterher mühsam wieder abtrainiert werden müssen.
8. Monat (bis 36. Woche)
Mittlerweile sollte der Kopf des Kindes nach unten zeigen und schon im Becken liegen. Die Geburt darf nun jederzeit losgehen. Der Bauch ist kugelrund und eventuell sogar durch die Senkwehen schon nach unten gesackt. Das Baby ist, sollte es nun zur Welt kommen, keine Frühgeburt mehr und braucht nicht in den Brutkasten gelegt zu werden. Alle lebensnotwendigen Funktionen sind ausgereift und die Eltern dürfen es sogar ganz normal nach regulärem Krankenhausaufenthalt mit nach Hause nehmen.
9 Monat (bis 40. Woche)
Die Schwangerschaft ist nun beendet und die Geburt kann losgehen. Die Eltern sind gründlich auf das Baby vorbereitet. In den letzten 4 Wochen wächst der Bauch im Umfang nicht mehr viel, nur die Position ändert sich. Vorher saß der Bauch direkt unter dem Rippenbogen, doch nun ist er eher nach unten verlagert. Die Senkwehen haben die Geburt schon angekündigt. Das Kind liegt mit dem Kopf im Becken und darf nun jederzeit auf die Welt kommen. Die Lungen sind ausgereift und das Ungeborene nimmt nur noch an Gewicht zu. Sollten Frauen über die 40. Woche hinausgehen, gilt das Baby als übertragen, was nichts Negatives bedeutet, sondern nur, dass die Schwangerschaft beendet ist und eventuell eine Geburt eingeleitet wird. Das entscheidet aber der behandelnde Arzt! Solange es dem Ungeborenen und der Mutter gut geht, muss auch nicht eingeleitet werden. Die Schwangere darf bis zu 10 Tagen über den errechneten Termin gehen. Vorausgesetzt wird dabei, dass genügend Fruchtwasser vorhanden und das Baby gut versorgt ist.
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