Während der Schwangerschaft leiden viele werdende Mütter unter Sodbrennen. Besonders im zweiten und dritten Trimester tritt das lästige Symptom auf.
Was ist Sodbrennen eigentlich?
Beim Sodbrennen kommt es zu einem brennenden Schmerz, der vom Oberbauch bis zum Brustbein aufsteigt. Eventuell strahlen die Schmerzen bis in Hals und Rachen aus. Die betroffenen Frauen leiden zudem unter bitterem oder saurem Aufstoßen. Die Symptome werden durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre ausgelöst. Dieser Rückfluss wird in der medizinischen Fachsprache Reflux genannt.
Normalerweise verhindert ein Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre, dass Magensäure in die Speiseröhre fließen kann. Der Magen ist dank besonderer Zellen der Magenschleimhaut vor der Salzsäure geschützt. Die Speiseröhre hingegen verfügt nicht über diese Schutzschicht. Die Salzsäure reizt die Schleimhäute der Speiseröhre und verursacht so Schmerzen.
Warum tritt Sodbrennen gehäuft während der Schwangerschaft auf?
In der Schwangerschaft verändert sich der Hormonspiegel. Dadurch hat der Schließmuskel, der die Speiseröhre vom Magen trennt, weniger Spannung. So kann Magensäure leichter in die Speiseröhre gelangen.
Zudem drückt die wachsende Gebärmutter in der Schwangerschaft auf den Magen. Auch das hat eine geringere Spannung des Schließmuskels zur Folge.
Im letzten Trimenon der Schwangerschaft können die Bewegungen des Ungeborenen auf den Magen drücken und somit zu einem Aufstieg der Magensäure führen. Meistens verursacht eine Kombination aus allen drei der genannten Faktoren das lästige Sodbrennen.
Wie viele Frauen leiden während der Schwangerschaft unter Sodbrennen?
Schätzungen zufolge klagen 40 bis 80 Prozent aller Frauen während ihrer Schwangerschaft mindestens einmal über Sodbrennen. Damit ist Sodbrennen eine der häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden.
Wie kann dem lästigen Sodbrennen vorgebeugt werden?
Um den Magen zu schonen, sollten am besten mehrere kleinere Mahlzeiten eingenommen werden. Die Speisen sollten nicht scharf oder fettig sein.
Kohlensäurehaltige Getränke begünstigen den Rückfluss der Magensäure. Auch Kaffee ist aufgrund der enthaltenen Säure nicht empfehlenswert. Besser sind milde Säfte, stilles Wasser oder Tee.
Vor dem Schlafengehen sollte nichts mehr gegessen werden. Zwischen der letzten Mahlzeit und dem Zubettgehen sollten mindestens drei Stunden vergehen.
Einige Lebensmittel begünstigen den Rückfluss der Magensäure. Zu diesen gehören:
- Süßigkeiten
- Alkohol
- Erdnüsse
- Obst
Was hilft gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft?
- Haferflocken oder Weißbrot können die Magensäure binden.
- Bananen regen die Schleimproduktion an und schützen so die Magen- und die Speiseröhrenschleimhaut.
- Ein Glas Milch nach dem Essen oder ein Joghurt schützen die Schleimhaut der Speiseröhre ebenfalls.
- Erhöhtes Liegen im Bett verhindert, dass die Magensäure im Schlaf zurückfließt.
- Linksseitiges Schlafen erschwert ebenfalls das Ausfließen der Magensäure.
- Heilerde kann überschüssige Magensäure binden.
Muss Sodbrennen während der Schwangerschaft vom Arzt behandelt werden?
Sodbrennen ist zwar äußerst unangenehm, in der Regel aber für Mutter und Kind ungefährlich. Bei starken Beschwerden oder einer starken Verschlimmerung der Symptomatik sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden.
Gibt es Medikamente gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft?
In der Apotheke sind rezeptfreie Medikamente erhältlich, die die Magensäure binden und das Sodbrennen somit lindern können. Vor der Einnahme von Medikamenten in der Schwangerschaft sollte jedoch stets Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden.