Harnwegsinfektionen zählen zu den häufigsten Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Sie werden durch aufsteigende Keime verursacht. Möglicherweise breiten sich diese in die Blutbahn oder in die Nieren aus und rufen dort Folgekrankheiten hervor. Durch die Einhaltung hygienischer Maßnahmen lassen sich Harnwegsinfektionen teilweise vermeiden.
Das Beschwerdebild der Harnwegsinfektion
Inhalt
Harnwegsinfektionen äußern sich durch einen vermehrten Harndrang, wobei immer nur geringe Mengen Urin abgesetzt werden können. Das Wasserlassen ist mit einem brennenden oder stechenden Schmerz verbunden. Häufig tritt eine Verfärbung des Urins auf, dieser kann mit Blut vermengt sein. Der Urin riecht sehr stark.
Die Einteilung von Harnwegsentzündungen
Je nachdem, wie weit die den Harnwegstrakt befallenden Keime in den Körper aufsteigen, wird nach dem unteren und dem oberen Harnwegsinfekt unterschieden. Der untere Harnwegsinfekt betrifft die Harnblase und die Harnröhre. Der obere Harnwegsinfekt, der häufig aus dem unteren entsteht, befällt die Harnleiter und die Nieren.
Daneben wird der komplizierte vom unkomplizierten Harnwegsinfekt unterschieden. Während Letzterer manchmal von allein ausheilt, gilt ein Harnwegsinfekt dann als kompliziert, wenn seine Entstehung durch eine andere Erkrankung begünstigt wird, wenn er Folgeschäden hervorrufen kann, wenn im Vorfeld eine urologische Operation stattgefunden hat, wenn im Harnwegstrakt Fehlbildungen oder Störungen der Blasenfunktion (z.B. Blasenentzündung) vorhanden sind. Steigen die Keime in die Blutbahn auf, kann es zu einer Urosepsis kommen. Diese stellt eine lebensgefährliche Erkrankung dar.
Außerdem wird in Harnwegsinfektionen unterschieden, die im normalen Alltag erworben werden und solche, die sich der Patient im Krankenhaus zuzieht. Letztere Infektionen werden häufig durch resistente Keime hervorgerufen, die nicht auf die Behandlung mit Antibiotika ansprechen. Daher sind sie besonders gefährlich.
Ursachen
Harnwegsinfektionen entstehen durch die Verschleppung von Keimen, bei denen es sich meist um Bakterien handelt. Unter anderem können dies Arten aus dem Darmtrakt sein, die durch eine unsachgemäße Hygiene oder beim Geschlechtsverkehr in den Urogenitaltrakt eingeschleust werden. Weiterhin können Keime durch medizinische Instrumente in die Harnwege gelangen, beispielsweise bei der Durchführung einer Blasenspiegelung. Auch das längerfristige Tragen eines Katheters kann eine Harnwegsinfektion hervorrufen. Bestimmte Faktoren, wie das Vorhandensein von Blasen- und Nierensteinen, seelische Belastungen, Fehlbildungen der Harnröhre oder Scheideninfektionen begünstigen die Entstehung von Harnwegskatarrhen.
Die möglichen Folgen
Keime, insbesondere Bakterien, die eine Infektion der unteren Harnwege hervorrufen, können in die oberen Harnwege aufsteigen und dort zu schweren Erkrankungen der Niere und der Harnleiter führen. Weiterhin ist es möglich, dass die Keime ins Blut gelangen und so im gesamten Körper verteilt werden. Dort können sie Vergiftungserscheinungen auslösen, die im schlimmsten Fall eine Urosepsis herbeiführen. Diese muss umgehend behandelt werden, da sie lebensgefährlich ist.
Behandlung von Harnwegsinfektionen
Unkomplizierte Harnwegsinfekte heilen manchmal innerhalb einiger Tage von allein aus. Der Erkrankte sollte während dieser Zeit viel trinken, wobei Nieren- und Blasentees zu bevorzugen sind. Weiterhin ist das Warmhalten des Unterleibs empfehlenswert. Bessert sich der Zustand innerhalb von 2 Tagen nicht, ist eine medikamentöse Behandlung angezeigt. Ist die Harnröhre verengt, ist unter Umständen ein operativer Eingriff erforderlich.