Wichtiger Hinweis: Der nachfolgende Artikel kann einen Besuch beim Arzt NICHT ersetzen! Der Text enthält lediglich allgemeine Informationen, für die keine Richtigkeit garantiert werden kann.
1) Beschreibung des Krankheitsbildes
Inhalt
Der Bläh- oder Gasbauch beschreibt eine kugelförmige Aufblähung des Leibes und ist in der Regel sehr unangenehm für den Betroffenen. Spannungs- und Völlegefühl, Schmerzen im Ober- und Unterbauch sowie Darmgeräusche wie Gluckern oder Gurgeln sind nur einige der Begleiterscheinungen. Meistens fühlt sich der Bauch sehr hart an und reagiert überaus druckempfindlich. Mit einengender Kleidung oder in sitzender Position wird der Blähbauch schnell zur Qual.
Vielleicht kennen Sie selbst die Auswirkungen: Die eigene Konzentration richtet sich fast ausschließlich auf die Körpermitte und beeinträchtigt sowohl körperliches als auch geistiges und seelisches Wohlbefinden. Die allgemeine Leistungsfähigkeit sinkt und steigert sich letztendlich bis zu Müdigkeit und Resignation. „Möge es bald vorbei sein“ – so könnten auch Ihre Gedankengänge aussehen. Im Anschluss an den anfänglichen Blähbauch äußert sich meistens der Drang, die im Körperinneren entstehenden Winde zu entlassen, doch gesellschaftliche Verpflichtungen stellen hier fast immer ein unüberwindbares Hindernis dar. So sind ein aufgetriebener Bauch und damit einhergehende Begleiterscheinungen nicht gesellschaftsfähig und werden unterdrückt – was das genaue Gegenteil von dem bewirkt, was das Beschwerdebild eigentlich aussagen will: Denn ein Blähbauch ist immer ein Zeichen, dass eine Unstimmigkeit vorliegt, der rasch Abhilfe geschaffen werden soll.
2) Ursachen
Die Ursachen für den aufgetriebenen Bauch und Meteorismus (Blähungen) können so individuell wie der Mensch selbst sein. Nicht nur übermäßige oder zu fetthaltige Nahrungsaufnahme kann dazu beitragen, auch Unterernährung oder Fehlfunktonen der inneren Organe kommen als Auslöser in Betracht.
Eine Übersicht über 15 häufige Ursachen für einen Blähbauch finden Sie hier:
Es muss nicht nur das reine Übermaß einer Mahlzeit sein, das einen aufgedunsenen Bauch und Völlegefühl hervorruft. Oft sind es blähungsfördernde Lebensmittel (Übersicht besonders schwer verdaulicher Lebensmittel), die auch in geringen Mengen einen Gasbauch begünstigen, wie zum Beispiel Hülsenfrüchte (Tipp: Blähbauch durch Hülsenfrüchte), Kohl, rohes Gemüse oder Blattsalat. Andere Menschen wiederum reagieren auf Fruchtzucker sowie lactose- oder glutenhaltige Speisen sehr empfindlich mit Blähungen oder anderen Nebenwirkungen. So kann der Verzehr eines Joghurts oder einer geringen Menge herkömmlicher Milch oder Weizenbrot, oft auch Vollkornbrot, bereits zu erheblichen Problemen führen.
Weitere Ursachen der Beschwerden können Darmparasiten (Lesetipp: Wissenswertes über Darmparasiten), entzündliche Prozesse im Magen-Darm-Trakt, allgemeine Bewegungsarmut, rein sitzende berufliche Tätigkeiten, körperliche Mangelerscheinungen oder Nebenwirkungen von regelmäßig eingenommenen Arzneien sein. Vor allem die Leber reagiert hier sehr empfindlich und paart den Blähbauch mit dünnen Extremitäten. Bei Frauen kann die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren zu Begleiterscheinungen wie chronischem Blähbauch führen.
Das eigene Essverhalten spielt eine maßgebliche Rolle bei der geregelten Verdauung. Wer hastig isst, nicht richtig kaut und dazu möglicherweise noch kohlensäurehaltige Getränke zu sich nimmt, neigt schneller zum Blähbauch als derjenige, der jeden Bissen sorgsam kaut und stille Wasser bevorzugt. Auch ein Übermaß an Kaffee (Kaffee – Verursacher von einem Blähbauch?) oder Schwarztee begünstigt die Entstehung eines aufgeblähten Bauches, häufig in Zusammenhang mit anderen zuvor aufgenommenen Nahrungsmitteln.
Nicht zuletzt kann der Meteorismus auch stressbedingt auftreten.
3) Ungefähre Dauer der Krankheit/Beschwerden
Akute Bauchbeschwerden können eine bis mehrere Stunden lang anhalten. Ein chronischer Blähbauch hingegen kann sich auch über Tage hinziehen. Die Dauer richtet sich letztendlich nach den Ursachen und eingeleiteten Behandlungsmaßnahmen. Je mehr Sie über die Hintergründe Ihrer Beschwerden wissen, umso gezielter können Sie darauf reagieren oder prophylaktische Maßnahmen ergreifen.
4) Vorbeugemöglichkeiten
Wenn Sie anfällig für Blähungen sind, können Sie schon beim Kochen vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Bei vielen Gerichten hilft die Zugabe von Kümmel oder Fenchelsamen. Rohes Gemüse ist oft verträglicher, wenn Sie es zuvor leicht andünsten. Wichtig ist, dass Sie sich beim Essen ausreichend Zeit nehmen, alles gründlich durchkauen, nicht über Ihr gesundes Sättigungsgefühl hinaus essen und auf zu viel Fett verzichten. Trinken Sie nach dem Essen ausreichend stilles Wasser oder Kräutertees und vermeiden Sie Getränke mit Kohlensäure oder Alkohol. Wenn bei Ihnen eine Nahrungsmittelunverträglichkeit bekannt ist, meiden Sie am besten diese Speisen. Sorgen Sie für ausreichend Bewegung, damit der Verdauungsprozess nicht ins Stocken gerät und sich unnötige Darmgase bilden können. Treten die Beschwerden gehäuft oder regelmäßig auf, kann eine medizinische Untersuchung die genauen Ursachen klären und ein gezielter, auf Ihre Befindlichkeiten abgestimmter Behandlungsplan erarbeitet werden.
Was tun gegen einen Blähbauch?
5) In der Schulmedizin
Die Schulmedizin kann durch umfangreiche Untersuchungen zunächst die Ursachen des Beschwerdebildes ausfindig machen und klären, ob eine ernste Grunderkrankung oder eine Unverträglichkeit zugrunde liegt. Auch Schulmediziner raten in der Regel bei nichtorganischen Ursachen eher zu Hausmitteln. Liegt eine organische Erkrankung vor, wird Ihr Arzt Ihnen diesbezüglich geeignete Behandlungsmaßnahmen vorschlagen. Hilfreich ist oft die Gabe von verdauungsunterstützenden Enzymen.
6) Hausmittel
Weitere Infos finden Sie auch im Leitfaden:
Bewährte Hausmittel sind Tees aus Kümmel, Anis, Rosmarin und Fenchel sowie Pfefferminze und Melisse. Bereiten Sie die Kräuter einzeln oder auch gemischt als Tee zu und trinken Sie sie nach dem Essen oder beim Auftreten der Beschwerden. Sie können auch Schwedenkräuter vorbeugend gegen den Blähbauch einsetzen. Zusätzliche Wärme und sanfte Bauchmassagen im Uhrzeigersinn rund um den Bauchnabel unterstützen bei akuten Blähungen die Darmperistaltik und lassen festsitzende Gase leichter abgehen. Oft können Sie die einzelnen Blähblasen auch mit den Fingerspitzen fühlen und diese mit kreisenden Bewegungen in Bewegung setzen.
7) Alternative Medizin
In der Naturheilkunde und Alternativmedizin gibt es bewährte homöopathische Mittel. Zu den bekanntesten gehört Nux vomica. Da sich die homöopathische Behandlung ganzheitlich am umfassendem Beschwerdebild sowie anderen Umständen orientiert, lassen Sie sich am besten von einem Heilpraktiker beraten, vor allem hinsichtlich der Potenzen und anderer zu treffender Maßnahmen.
Aus der Schüssler-Apotheke können Kalium sulfuricum (Nr. 6), Natrium phosphoricum (Nr. 9), Magnesium phosphoricum (Nr. 7) oder Ferrum phosphoricum (Nr. 3) erfolgreich gegen Darmwinde eingesetzt werden. Achten Sie hier unbedingt auf den Trägerstoff : Wird Milchzucker verwendet, kann es, sofern Sie darauf empfindlich reagieren, zu einer Verstärkung der Beschwerden kommen. Fragen Sie gegebenenfalls in der Apotheke nach Schüssler-Salzen auf Maisstärke-Basis. In der Homöopathie können Sie statt Globuli auf Tropfen ausweichen.
Mit Hilfe von Akupunktur lassen sich chronische Blähungen sehr gut behandeln. Wenn Sie die entsprechenden Punkte kennen, ist auch Akupressur hilfreich, die Sie selbst durchführen können. Mit einer Fußreflexzonen-Massage kann der Darm im Akutfall beruhigt und gleichzeitig angeregt werden. Auch diese können Sie selbst durchführen, indem Sie die entsprechenden Reflexpunkte am Fuß sanft drücken. Alternativ sind diese Punkte auch auf der Hand zu finden.
Gezieltes Heilfasten und Darmsanierungen /-reinigungen auf natürlicher Basis, beispielsweise durch Colon-Hydro-Therapie oder Mayr-Kur, können Ihnen helfen, den Blähbauch erfolgreich zu behandeln.
Bei einer psychischen Ursache sind auch Hypnose oder andere Entspannungsverfahren sehr sinnvoll. Dabei lernen Sie auch, mit Ihrem inneren Heiler in Kontakt zu treten und die Beschwerden aus eigener Kraft zu erkennen und zu bewältigen.
8) Chinesische Medizin
Die chinesische Medizin schreibt dem Meteorismus einen Mangel an Milz-Energie (Milz-Qi) zu. Dieser entsteht durch falsche Nahrungsaufnahme, aber auch durch ein Ungleichgewicht des seelischen Wohlbefindens. Im Sinne der chinesischen Medizin können geeignete Nahrungsmittel, Anregung der Meridiane und die Balance zwischen Körper und Seele durch Entspannungs-und Meditationsübungen dem Blähbauch vorbeugen. In vielen TCM-Kochbüchern können Sie abwechslungsreiche Rezepte zur Harmonisierung Ihrer Verdauungsenergien finden. Unterstützende Akupunktur finden Sie bei einem TCM-orientierten Heilpraktiker oder Arzt, der Sie sicherlich auch gern dazu anleiten wird, im Bedarfsfall mittels Akupressur Eigeninitiative zu ergreifen.
9) Natürliche Heilmittel
Kräuter und Gewürze
Frische Kräuter wie Rosmarin, Basilikum, Salbei, Gelbwurz, Kümmel, Majoran, Koriander und Petersilie haben eine verdauungsfördernde und entkrampfende Wirkung, sodass die vermehrte Bildung von Darmgasen und somit ein Blähbauch verhindert wird. Während des Essens sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viel Luft geschluckt wird. Ein Verdauungsspaziergang hilft dabei, Stauungen von Gas zu beseitigen. Stark kohlensäurehaltige Getränke transportieren eine Menge Luft in den Darm.
Tee
Tee ist ein wunderbares pflanzliches Hausmittel gegen einen Blähbauch. Hierfür stellt die Natur verschiedene Zutaten zur Verfügung, beispielsweise Anis, Fenchel, Pfefferminze, Kümmel und Gelbwurz. Diese Zutaten haben sich als sehr wirksam erwiesen und können zu einem Tee zubereitet werden, der mehrmals am Tag getrunken wird.
Bauchmassage
Bei einem Blähbauch empfiehlt sich auch eine sanfte Bauchmassage. Hierfür wird der Bauch kreisend im Uhrzeigersinn massiert, um ihn zu entspannen. Zugleich werden die Gase darmaufwärts bewegt, sodass sie entweichen können.
Warme Wickel oder Wärmflasche
Warme Wickel oder eine Wärmflasche helfen ebenso bei einem Blähbauch, denn sie haben eine entspannende und beruhigende Wirkung auf den Darm.
Joghurt
Reiner Joghurt ist ein weiteres Mittel gegen einen Blähbauch. Hierfür genügen bereits einige Teelöffel, um die Blähungen im Bauchraum sanft, aber wirksam zu bekämpfen. Dies liegt daran, dass der Joghurt aufgrund der Zufuhr von Bakterien die Darmflora unterstützt.