Bevor wir uns den Ursachen für einen Blähbauch widmen, sei noch auf diese beiden Artikel verwiesen, die Ihnen ebenfalls weiterhelfen können.
Die Ursachen für Blähungen, auch Flatulenzen genannt, können sehr unterschiedlich sein. Im Folgenden werden häufige Ursachen aufgezeigt.
- Reizdarm oder Reizmagen
- Darmparasiten
- Zu hastiges Essen
- Bewegungsmangel
- Blähungen durch zu fettiges Essen
- Eine gestörte Darmflora
- Ballaststoffe und blähende Nahrungsmittel
- Kohlensäurehaltige Getränke
- Laktoseintoleranz
- Fruktoseintoleranz oder Fruktosemalabsorption
- Zöliakie
- Psychische Gründe
- Koffein
- Die Gastritis
- Magengeschwüre
Wenn die Flatulenzen von Übelkeit und Appetitlosigkeit begleitet werden, leidet der Patient eventuell an einem Reizmagen oder -darm. In vielen Fällen liegt eine Kombination beider Krankheiten vor.
Dabei sind Magen und/oder Darm durch verschiedene Einflüsse überreizt und reagieren empfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel.
Ursachen für einen Reizmagen oder -darm können Stress aber auch genetische Veranlagung sein.
Auch eine ungesunde Lebensweise kann der Auslöser für einen Reizmagen/-darm sein:
- Falsche Ernährung
- Nikotin
- hoher Alkoholkonsum
Darmparasiten wie Spul- oder Bandwürmer siedeln sich zunächst unbemerkt im Darm an und entziehen dem Körper auf Dauer wichtige Nährstoffe. Die Übertragung kann durch Haustiere aber auch durch kontaminierte Lebensmittel erfolgen.
Die Symptome, vor allem Blähungen, Afterjucken und starke Bauchschmerzen, treten meist erst einige Zeit nach der Infizierung auf.
Stellt der Arzt mittels Kotprobe eine Besiedlung von Darmparasiten fest, wird er ein parasitenzerstörendes Präparat und eventuell eine Darmsanierung verordnen.
Ausführlicheres über Darmparasiten auch im bauch.de Leitfaden: Darmparasiten.
Wer sein Essen ständig in Eile einnimmt, vergisst meist das gründliche Kauen und isst zu schnell. Dadurch gelangt viel Luft in den Magen, wodurch sich dieser aufbläht. Zudem beginnt die Verdauung bereits im Mund, da der Speichel Enzyme enthält, die die Nahrungsbestandteile spalten. Bei zu schnellem Essen kann dieser Vorgang nicht ausreichend durchgeführt werden.
Hier hilft nur:
- sich möglichst viel Zeit zur Nahrungsaufnahme nehmen
- gründliches Kauen
- Wem das schwer fällt, sollte nach jeweils drei bis fünf Bissen die Gabel kurz ablegen.
So wird man ständig daran erinnert, gründlich zu kauen.
Aktivitäten neben dem Essen sind zu vermeiden. So sollten Fernseher und Computer während der Mahlzeiten stets ausgeschaltet bleiben.
Bewegungsmangel sorgt in unserer heutigen Gesellschaft häufig für Flatulenzen.Durch ständiges Sitzen, vor allem bei Bürotätigkeiten, wird der Dünndarm ständig zusammengedrückt. Der Verdauungsvorgang wird so lahm gelegt. Abhilfe schafft hier regelmäßige Bewegung. Schon ein Verdauungsspaziergang in der Mittagspause kann die Durchblutung der Bauchmuskulatur fördern und die Verdauung wieder in Gang setzen.
Blähungen durch zu fettiges Essen
Fett ist allgemein schwer verdaulich. Wenn das Fett in Nahrungsmittel eingezogen ist, wie es beispielsweise bei Pommes Frites oder gebratenem Gemüse der Fall ist, wird es für die Stoffwechselenzyme noch schwerer, dieses zu verdauen. Die Folge ist ein aufgeblähter Bauch. Eine fettarme Ernährung ist also bei Magenproblemen geboten.
Die Darmflora kann durch eine Pilzinfektion gestört sein. Meist liegt dann eine Überbesiedlung des Hefepilzes Candida albicans vor. Aber auch die häufige Einnahme von Antibiotika kann die Darmflora erheblich stören. In der Folge kommt es zu Verdauungsbeschwerden.
Ballaststoffe und blähende Nahrungsmittel
Eine ballaststoffreiche Ernährung gilt als natürlich und gesund. Sie kann aber bei Menschen mit empfindlichem Magen schnell zu Blähungen führen. Besonders viele Ballaststoffe sind in Gemüse und Vollkornprodukten enthalten. Eine Übersicht der ballaststoffreichsten Lebensmitteln findet sich hier.
Nahrungsmittel, die besonders viele Gase bilden, sind:
- Bohnen
- Kohl
- Lauch
- Knoblauch
- Rohkost allgemein
Die darin enthaltenen Zuckermoleküle können im Magen nicht verdaut werden, weshalb sie im Anschluss im Dünndarm von den dort angesiedelten Bakterien zersetzt werden. Als Abfallprodukte entstehen dann Gase, die den Bauch aufblähen.
Getränke, die viel Kohlensäure enthalten, können von manchen Menschen nur schwer verdaut werden. Die bereits enthaltenen Gase können den Magen-Darm-Trakt dann nur schwer passieren und müssen in Form von Darmwinden entweichen. Wer hiermit Probleme hat, sollte stilles Wasser statt Sprudel trinken sowie Softdrinks meiden.
Lesen Sie auch: Die Wirkung von Kohlensäure auf den Bauch.
Die Laktoseintoleranz ist in Deutschland weit verbreitet. Besonders im Süden leben viele Menschen, denen das Enzym Laktase, welches die Laktose in der Nahrung spaltet, fehlt. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl laktosefreier Produkte, auf die man als Betroffener ausweichen kann.
Fruktoseintoleranz oder Fruktosemalabsorption
Menschen, die keine Fruktose vertragen, reagieren nach dem Genuss fruktosereicher Mahlzeiten meist sehr stark mit Blähungen oder Durchfall. Die in Obst, Gemüse und Industriezucker enthaltene Fruktose kann im Magen nicht gespalten werden, da das Transportenzym GLUT-5 nicht ausreichend hergestellt wird. Die ungespaltene Fruktose gelangt dann in den Darm, wo sie bakteriell zersetzt wird. Bei diesem Prozess entstehen Gase, die sehr schmerzhaft sein können.
Ob eine Fruktosemalabsorption vorliegt, kann man mit einem H2-Atemtest feststellen. In diesem Fall sollten fruktosehaltige Lebensmittel vom Speiseplan gestrichen werden. In manchen Fällen hilft es, etwas Traubenzucker über das Essen zu streuen.
Zöliakie, die Intoleranz gegenüber Gluten, kann zu Blähungen und Bauchschmerzen führen. Gluten ist in vielen Teigwaren enthalten. Besonders glutenhaltig sind:
- Nudeln
- Brot
- Mehl
- Kuchen und Gebäck
Angst, Stress und überhöhter Leistungsdruck können vielseitige Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Hier verzeichnen Entspannungstechniken, wie Yoga (Lesetipp: Die wohltuende Wirkung von Yoga auf den Bauch) oder Autogenes Training, oft gute Erfolge.
Wer viel Koffein in Form von Kaffee, Schwarzem Tee oder Energy-Getränken konsumiert, muss mit Magenbeschwerden rechnen. Koffein belastet die Magenschleimhaut auf Dauer. Die Verdauung ist dann schwieriger für den Magen.
Die Gastritis, eine Entzündung der Magenschleimhaut, wird durch Stress, Alkohol oder entzündungshemmende Medikamente ausgelöst. Zu den Blähungen können weitere Symptome hinzutreten wie beispielsweise:
- Teerstuhl (schwarzer Stuhl)
- Appetitlosigkeit
- Völlegefühl nach den Mahlzeiten
Eine Gastritis wird therapiert mit magenschonender Nahrung und Medikamenten, die die Magensäure neutralisieren.
Auch Magengeschwüre können für Blähungen verantwortlich sein. Wenn dieser Verdacht nahe liegt, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Mithilfe einer Magenspiegelung kann die Diagnose schnell und zuverlässig gestellt werden.