Piercings an allen möglichen Körperteilen haben heute ihr gesellschaftliches Stigma größtenteils verloren. Besonders beliebt sind schon seit Jahren Schmuckstücke in der Bauchnabelgegend, die schon Minderjährige im Sommer stolz vorführen. Die Verbreitung bauchfreier Oberteile und verschiedene Vorbilder in den Medien tragen ebenfalls dazu bei, diesen Trend fortzusetzen. Die Kosten für ein Bauchnabelpiercing sind mit ca. 30 bis 60 Euro zudem recht überschaubar, auch wenn bei zu günstig erscheinenden Angeboten Vorsicht geboten ist. Diese Form der Körpermodifikation weist allerdings nicht nur Vorteile auf, sondern kann auch zu Problemen führen.
Diskret und sexy zugleich
Gegenüber Tattoos oder anderen, „radikaleren“ Verschönerungen haben Piercings im Allgemeinen den Vorteil, dass die Schmuckstücke normalerweise problemlos entfernt werden können und die Löcher in der Haut kaum auffallen und schnell wieder zuwachsen. So muss niemand ein Leben lang mit einer vielleicht unüberlegt getroffenen Entscheidung zurechtkommen. Ein Bauchnabelpiercing ist zudem in Alltagskleidung nicht sichtbar, sodass der Träger oder die Trägerin im Privat- und Berufsleben keine Nachteile erfahren muss.
Gerade Berufsgruppen, die besonders auf Seriosität setzen, wie beispielsweise Banken und Versicherungen, stellen Bewerber mit dauerhaft sichtbaren Piercings oft vor Schwierigkeiten, was bei Bauchnabelpiercings jedoch nicht ins Gewicht fällt. Dafür können Piercingfans in der Freizeit mit passenden Outfits umso mehr Aufsehen erregen und sich an ihrem individuellen Körperschmuck erfreuen. Eine große Auswahl an Schmuckstücken sorgt zudem dafür, dass so schnell keine Langeweile aufkommt und der Bauchnabel immer neu in Szene gesetzt werden kann. Besonders schön wirken Bauchnabelpiercings natürlich an einem trainierten Bauch. Auch in der Schwangerschaft stellt ein verheiltes Piercing in der Regel kein Gesundheitsrisiko für Mutter oder Kind dar. Viele finden sogar, dass ein verzierter „Babybauch“ besonders schön zur Geltung kommt.
Nicht anfassen!
Allerdings handelt es sich bei einem Piercing immer auch um einen körperlichen Eingriff, welcher mit einer offenen Wunde, Schmerzen und vereinzelt mit Entzündungen oder ähnlichen Komplikationen verbunden ist. Sogar allergische Reaktionen auf das verwendete Metall können auftreten. Bei der Auswahl des Piercingstudios sollte daher besonders darauf geachtet werden, dass das Personal die gängigen Hygienevorschriften beherrscht. Zudem sollte am Anfang jede unnötige Berührung des Schmuckstücks vermieden und die Pflegeanweisungen peinlich genau beachtet werden. Dies stellt durchaus einen gewissen Aufwand dar, der in Kauf genommen werden muss.
Aufgrund seiner Position braucht ein Bauchnabelpiercing zudem besonders lange zum Verheilen, da es ständig Reibung und Spannungen ausgesetzt ist. Bei bestimmten Sportarten wie beispielsweise Volleyball, bei denen die Spieler häufig längelang auf dem Boden landen, ist diese Art Piercing zudem eher hinderlich. Während der Abheilung sind Schwimmbäder und eng anliegende Kleidung zudem oft wochenlang tabu und es dauert in der Regel mehrere Monate, bis der Heilungsprozess vollständig abgeschlossen ist. Außerdem kann der Körper das Piercing sogar abstoßen, sodass die Investition an Zeit, Geld und Pflege letztendlich umsonst sein kann.