In den letzten Jahren hat sich in der Bevölkerung ein neues Bewusstsein für die eigene Gesundheit eingestellt. Beispielsweise sieht man erst seit jüngster Vergangenheit immer mehr Menschen mit Wasserflaschen. Egal ob in der Universität, im Sportstudio oder im Büro: Immer mehr Deutsche greifen zur vermeintlich gesunden Flüssigkeit – selbst dann, wenn sie nicht durstig sind. Doch ist das Trinken von einer bestimmten Mindestmenge wirklich so gesund, wie es behauptet wird?
Der Körper braucht Wasser, um zu funktionieren
Erwiesen ist, dass der Mensch in jedem Fall Wasser trinken muss; die Zufuhr von Wasser über die Nahrung allein reicht nicht aus, um den Wasserhaushalt des menschlichen Organismus im Gleichgewicht zu halten. Die hohe Bedeutung von Wasser für den Menschen hat unterschiedliche Gründe. An erster Stelle verliert der Mensch täglich Unmengen an Flüssigkeit, beispielsweise beim natürlichen Schwitzen. Bis zu einem Liter Wasser schwitzt der Mensch täglich, ohne sich dabei besonders sportlich betätigt haben zu müssen. Der menschliche Organismus besteht zu 70 Prozent aus Wasser; jeder verloren gegangene Tropfen muss folglich ersetzt werden. Ein Teil des getrunkenen Wassers wird direkt über die Schleimhaut der Speiseröhre aufgenommen, der Großteil erfolgt erst im Dickdarm.
Aber auch der Dünndarm braucht Wasser als Lösungsmittel, um die über die Nahrung aufgenommenen Mineralstoffe wie Salze aufspalten zu können. Selbst der Magen kann auf Wasser nicht verzichten. Dem Magen fällt die Aufgabe zu, die Nahrung für den Darmtrakt vorzubereiten. Dazu zersetzt er es mit der im Magen befindlichen Magensäure. Um die Magensäure auf ein für den Menschen ungefährliches Niveau zu halten, ist die tägliche Zufuhr von Wasser außerordentlich wichtig. Denn nur Wasser verdünnt die Magensäure effektiv, sodass säurebedingte Schädigungen der Magenschleimhaut verhindert werden können.
Wasser ist gesund – aber in Maßen
Heftig umstritten ist aber, ob die omnipräsente Empfehlung auch wirklich richtig ist, mindestens zwei Liter Wasser täglich zu trinken. Aus zumindest medizinischer Sicht ist die Behauptung nicht erklärbar. Es ist mittlerweile nicht einmal mehr festzustellen, woher diese ominöse Empfehlung überhaupt kommt. Fakt ist, dass nicht jeder dieselbe Menge Wasser täglich braucht. Nicht nur persönliche Faktoren, wie körperliche Aktivität, Alter und Gewicht, sondern auch äußerliche Faktoren, wie die Außentemperatur, entscheiden letztlich darüber, wie viel Wasser ein Mensch täglich braucht. Wer mehr trinkt, als er sollte, schadet seinem Körper sogar. Eine typische Erkrankung von Ausdauersportlern, die ohne Mineralstoffausgleich viel Wasser trinken, ist infolge der Verdünnung ein Mangel an dem lebensnotwendigen Element Natrium. Im schlimmsten Fall kann ein Natriummangel zu gefährlichen Wasseransammlungen in einzelnen Organen führen. Tipps für ein gesundes Trinken im Alltag findest du übrigens auch in diesem Artikel.
Empfehlenswert sind übrigens generell BPA-freie Flaschen, damit keine Mikro-Plastikteilchen in deinen Körper gelangen.