Reizmagen, Magenschmerzen, Magenschleimhautentzündungen oder Sodbrennen sind nur einige der zahlreichen Erkrankungen, die den Magen betreffen. Bei leichten bis mittelschweren Magenproblemen können Magentees oft Linderung verschaffen.
Die Kamille – Heilpflanze für den Magen
Die Kamille ist eine der beliebtesten Heilpflanzen Europas. Hauptwirkstoffe der Kamille sind ätherische Öle (Azulen und Chamazulen), Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavone, Harze, Cumarine und Salicylate. Die Kamille wirkt schmerzlösend und beruhigend. Sie hemmt Entzündungen und löst Krämpfe. Deshalb wird sie zur Behandlung von Darmkoliken, Magengeschwüren, Magenkrämpfen und Magenschleimhautentzündungen eingesetzt. Die Pflanze kann als Tee oder als Tinktur eingesetzt werden, siehe auch: Die Wirkung von Kamillentee auf den Magen.
Kümmelfrüchte gegen Magenkrämpfe und Blähungen
Kümmel wird häufig schwer verdaulichen Speisen zugesetzt. Und das nicht ohne Grund, denn die kleinen Kümmelfrüchte reduzieren dank ihrer ätherischen Öle die Entstehung von Gasen im Magen-Darm-Trakt und wirken somit Blähungen und Magenkrämpfen richtig toll entgegen. Kümmeltee ist besonders dann indiziert, wenn Magenschmerzen und Magenkrämpfe vermehrt nach dem Verzehr von fettreichen oder blähungstreibenden Speisen auftreten. Idealerweise wird Kümmel mit Anis und Fenchel kombiniert, für die bestmögliche Magenberuhigung. (Lesetipp: Kümmel und der Blähbauch)
Angelikawurzel – Hilfe bei Magenkrämpfen
Auch die Engelwurz hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Sie enthält ätherische Öle, Gerbstoffe und aromatische Bitterstoffe. Die gute Wirkung der Angelika beruht auf der Kombination aus ätherischen Ölen und aromatischen Bitterstoffen. Die Pflanze hilft bei allen denkbaren Verdauungsbeschwerden. Sie wird gerne zur Behandlung von Völlegefühl und Blähungen eingesetzt. Sie wirkt antibakteriell und antiviral und vertreibt somit Erreger aus dem Magen-Darm-Bereich. Doch die Angelikawurzel kann noch mehr. Sie stärkt den Körper nach langwierigen Infekten und erleichtert die Rekonvaleszenz.
Melisse beruhigt den unruhigen Magen
Die Melisse beruhigt hauptsächlich das Nervensystem. Sie kann deshalb vor allem bei nervösen Magenbeschwerden helfen. Treten die Magenschmerzen immer in Stresssituationen auf oder verschlimmern sich bei psychischer Belastung, ist die Melisse genau die richtige Heilpflanze. Die enthaltenen ätherischen Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Schleimstoffe, Saponine und Glykoside wirken entspannend, krampflösend, beruhigend und schmerzstillend.
Pfefferminzblätter – ätherische Öle für den Magen
Die Pfefferminze ist eine bekannte Heilpflanze zur Behandlung von Übelkeit und Magenbeschwerden. Die ätherischen Öle der Pfefferminze beugen Entzündungen der Magenschleimhaut vor. Die Pflanze kann deshalb auch zur Prävention von Magengeschwüren genutzt werden. Bei bereits bestehender Entzündung der Magenschleimhaut sollte die Pflanze allerdings mit Vorsicht eingesetzt werden. Der hohe Mentolgehalt der Pfefferminze kann die entzündete Magenschleimhaut zusätzlich reizen und die Schmerzen verstärken.
Süßholzwurzel tut dem Magen gut
Süßholzwurzeln schmecken sehr süß. Dafür ist der Inhaltsstoff Glycyrrhizin verantwortlich. Aus dem Wurzelsaft wird Lakritz hergestellt. Gemeinsam mit den anderen Inhaltsstoffen wirkt das Glycyrrhizin antientzündlich. Es vermindert die Bildung von Magensäure und kann deshalb gut bei Sodbrennen verwendet werden. Mithilfe der Süßholzwurzel kann auch der lästige Magenkeim Helicobacter pylori bekämpft werden. Dieser kann chronische Magenschleimhautentzündungen verursachen.
Fenchel hilft gegen Magenkrämpfe
Gemeinsam mit Anis und Kümmel ist Fenchel Bestandteil der Drei-Winde-Mischung, die bei Blähungen und Magenbeschwerden verabreicht wird. Die ätherischen Öle der Fenchelpflanze beruhigen den Magen-Darm-Trakt. Magenkrämpfe und Blähungen können so behandelt werden. Fencheltee ist aufgrund seines milden Geschmacks auch zur Behandlung von Babys und Kleinkindern geeignet. Tipp: Wie gut ist Fencheltee für den Bauch?
Mariendistelfrüchte gegen Magengeschwüre
Die Mariendistel ist eigentlich als Leberpflanze bekannt. Sie schützt aber nicht nur die Zellen der Leber, sondern auch die Zellen des Magens und kann so einem Magengeschwür vorbeugen. Sie reguliert zudem die Produktion der Magensäure. Unangenehmes Sodbrennen kann mithilfe eines Mariendisteltees gelindert werden. Auch bei Magenkrämpfen können Mariendistelfrüchte helfen.
Magentee selbstgemacht
Für einen beruhigenden und entkrampfenden Magentee werden folgende Kräuter benötigt:
- 40 g Kamillenblüten
- 15 g Süßholzwurzel
- 25 g Schafgarbe
- 20 g Melisse
Für einen Magentee einfach einen Esslöffel der Teemischung mit 150 ml siedendem Wasser übergießen und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen. Drei bis vier Tassen sollten pro Tag zwischen den Mahlzeiten getrunken werden.
Übrigens: Schon gewusst, dass es auch bei Kaffeebohnen einiges zu beachten gibt, damit man einen leckeren und magenfreundlichen Kaffee hat?