Der allgegenwärtigen Brennnessel werden beeindruckende Heilkräfte nachgesagt. Zu den populärsten Anwendungen gehört die Frühjahrskur mit Tee aus den jungen Blättern. Neben den frischen Blättern besitzen auch die getrockneten Blätter noch starke Heilkraft. Aus der Brennnessel werden flüssige Auszüge und Tinkturen hergestellt und ergänzen die heilende Blätterkraft. Die traditionelle Anwendung erfolgt unter folgenden Aspekten:
- Vermeidung von Blasen- und Nierensteinen
- Milderung von Entzündungen des Darms und der Blase
- Stärkung von Leber und Galle
- Behandlung von Prostatabeschwerden
- Senkung des Blutdruckes
Die Brennnessel wird jedoch auch präventiv eingesetzt und hilft bei:
- der Stärkung der menschlichen Abwehrkräfte
- der Entgiftung und Entschlackung des Körpers
- der Stärkung des Haarwuchses
- der Steigerung der allgemeinen Vitalität
Da die Pflanze Eisen enthält, gilt sie als ideales Kraut gegen die jährliche Frühjahrsmüdigkeit und wird gern als Stoffwechsel-Booster bei Diäten eingesetzt. In diesem Rahmen spielt ihre unterstützende Wirkung beim Entschlacken und Entgiften ebenfalls eine große Rolle.
Teekur mit Brennnessel
Die vierwöchige Kur mit Brennnesseltee kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt gestartet werden. Über den Tag verteilt, werden drei bis vier Tassen vom Brennnesseltee getrunken, der als frischer Aufguss am besten schmeckt. Auf ¼ l Wasser (ca. 95 Grad Celsius) kommen 2-3 Teelöffel Blätter, die 10 Minuten ziehen. Der Tee wird zügig in kleinen Schlucken getrunken. Ein Mehrfachaufguss ist bei der Teekur nicht sinnvoll, da dann die Wirkstoffe nicht in der gewünschten Konzentration vorhanden sind.
Im Frühjahr gibt man den frischen Brennnessel-Blättern den Vorzug, die vor dem Aufguss kurz unter kaltem, fließenden Wasser gereinigt werden. Brennnesseln sind übrigens auf dem ganzen Globus zu Hause und haben geringe Ansprüche an den Boden. Als Alternative zu frischen Trieben stehen jede Menge Brennnesseltees (auch in Bioqualität) im Fachhandel zur Auswahl bereit.
Die lange Karriere der Brennnessel
Schon in der Antike war die Brennnessel bekannt und galt als wirkungsvolle Helferin bei der Behandlung von Fruchtbarkeitsdefiziten bei Mensch und Tier. Allerlei Zauber wurde mit ihrer Hilfe betrieben. Ihre getrockneten Blätter wurden zum Räuchern verwendet. Ganz irdisch hingegen war die Nutzung der Fasern zur Herstellung von Stoff und die Verwendung des Chlorophylls als Färbemittel. Ihre starken Heilkräfte waren bekannt und so wurde die Brennnessel als Tee, Brei oder Tinktur zur Behandlung von Blasen-, Darm- und Prostatabeschwerden angewandt.
In Zeiten des Mangels kamen ihre gekochten Blätter als Spinat auf den Tisch. Heute greifen pfiffige Köche gern wieder auf die Brennnessel zurück. Zur Ernte der heiklen Blätter tragen sie Handschuhe und walzen diese samt der Nesselhärchen mit einem Nudelholz platt. Danach bereichert die Brennnessel als Beigabe zum frischen Salat oder im grünen Smoothie die gesunde Ernährung.