Schisandra Beeren sind die Früchte des Chinesischen Spaltkörbchens. Die traditionelle chinesische Medizin verwendet sie seit Jahrtausenden als Heilmittel. Aus ihren ätherischen Ölen stellt man Parfüm her.
Was sind Schisandra Beeren?
Inhalt
Schisandra Beeren wachsen am Chinesischen Spaltkörbchen, einer winterharten Kletterpflanze, die zu den Sternanis-Gewächsen gehört. Im Chinesischen heißen die Früchte Wu wei zi („Beeren der fünf Geschmacksrichtungen“), weil sie einen ungewöhnlichen Geschmack haben. Sie schmecken süß, scharf, sauer, salzig und bitter zugleich.
Die Schisandra Pflanze ist eine dornige, verholzte, zweihäusige Kletterpflanze, die bis zu acht Meter hoch wächst. Ihre Laubblätter sind etwa acht Zentimeter lang, umgekehrt eiförmig mit Spitze oder elliptisch. In der Zeit von Mai bis Juli trägt sie aromatisch duftende weiße oder rote Blüten. Von Juli bis September werden aus ihnen kleine rosafarbene oder rote Beeren, die traubenartig am Ende der kahlen Fruchtstände hängen und einen oder zwei Samen enthalten.
Schisandra Beeren stammen ursprünglich aus China. Außerdem findet man sie noch in Japan und Korea. Sie werden erstmals in schriftlichen Quellen aus der Han-Dynastie erwähnt. Seit dem 2. vorchristlichen Jahrhundert nutzt man sie auch wegen ihrer diversen Heilwirkungen. In Europa ist das chinesische Superfood seit dem 19. Jahrhundert bekannt.
Falls Sie die chinesische Schisandra Beere als Heilmittel anwenden möchten, säen Sie ihre Samen im Frühjahr an einem sonnigen Standort aus oder pflanzen dort ein gekauftes Chinesisches Spaltkörbchen. Das rankelnde Gewächs benötigt eine Kletterhilfe. Nach dem Pflücken trocknen Sie die Beeren sofort in der Sonne oder in einem Dörrapparat.
Warum bezeichnet man die Schisandra Beere als Superfood?
Die außergewöhnlich schmeckende Schisandra Beere zählt wegen ihrer fast universellen Heilwirkung zu den Superfoods. Sie enthält die Lignane Gomisin, Deoxyschizandrin und Schizandrin, Triterpene, ätherische Öle, die Vitamine A, B6, B12, C und E und Spurenelemente wie Selen, Zinn und Jod. In der Naturheilpraxis werden die getrockneten Beeren und teilweise auch die Blätter verwendet.
Schisandra Beeren wirken unter anderem
- regenerierend
- leistungssteigernd
- aphrodisierend
- beruhigend
- schlaffördernd
- entgiftend
- antioxidativ
- entzündungshemmend
- durchblutungsfördernd
- gedächtnisstärkend
In der traditionellen chinesischen Medizin und auch in der modernen Naturheilpraxis werden sie bei folgenden Erkrankungen eingesetzt:
- Herzerkrankungen und Herzrasen
- Arteriosklerose
- Diabetes mellitus
- Ekzeme und andere Hauterkrankungen
- nächtliches Schwitzen
- Durchfall
- Schwerhörigkeit
- Sehschwäche
- Erkältung, Grippe
- Husten
- Asthma
- allergische Erkrankungen, Nesselsucht
- Lebererkrankungen
- Harnwegserkrankungen, Blasenschwäche
- Impotenz (vorzeitiger Samenerguss)
- degenerative Erkrankungen (Demenz, Alzheimer, Parkinson)
- Folgeschäden der Krebs Chemotherapie
Dank ihrer nervenstärkenden Eigenschaften verhelfen die vielseitigen chinesischen Beeren auch zu einem gesunden tiefen Schlaf und fördern Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit. Mit ihrer Hilfe kann der Patient chronische und akute Erschöpfungszustände, körperliche Schwäche und die berüchtigte Frühjahrsmüdigkeit erfolgreich behandeln.
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Außerdem wirken die roten Früchte gegen Depressionen und Ängste. Dank ihrer anti-oxidativen Eigenschaften verbessern sie das Hautbild und können als Anti-Aging-Mittel verwendet werden. Ihr ganz eigener Geschmack wirkt auf manche Anwender sogar wie ein Appetitzügler: Die Lust auf Süßigkeiten und anderes Essbare vergeht im Handumdrehen.
Falls Sie versehentlich einmal zu viele Beeren gegessen haben sollten, brauchen Sie sich um Ihre Gesundheit keine Sorgen zu machen. Sie bekommen lediglich etwas Sodbrennen.
Wie wendet man Schisandra Beeren an?
Schisandra Beeren können als Trockenfrüchte pur oder als medizinischer Tee genossen werden. Außerdem kann man sie noch zu Husten-Sirup, Fruchtlikör und Marmelade verarbeiten. Im Fachhandel sind die gemahlenen Beeren sogar in Kapsel-Form erhältlich. Medizinisch am wirkungsvollsten sind sie jedoch nur, wenn man sie roh ist oder zu Tee verarbeitet.
Wenn Sie eine Schisandra Beeren Kur machen möchten, empfiehlt die traditionelle chinesische Medizin folgende Anwendung: Sie kauen mehrmals täglich jeweils 3 bis 4 getrocknete Beeren (insgesamt 5 Gramm pro Tag) über einen Zeitraum von 100 Tagen. Schon nach einigen Wochen verspüren Sie die ersten positiven Wirkungen.
Zur Zubereitung eines vitalisierenden Schisandra Beeren Tees weichen Sie 5 g getrocknete Beeren über Nacht in Wasser ein und gießen es am nächsten Morgen ab. Sie kochen die gequollenen Früchte mit 250 ml Wasser auf und lassen den Tee 15 Minuten lang ziehen, bevor Sie ihn abseihen. Der Tee wird einmal täglich in kleinen Schlucken getrunken.
Soll der Tee zur Behandlung von Husten oder Atemnot verwendet werden, kochen Sie dieselbe Menge getrocknete Schisandra Früchte mit 100 ml Wasser auf und lassen den Tee dann bei schwacher Hitze 15 Minuten lang köcheln. Nach dem Durchsieben gießen Sie ihn in drei Tassen, die Sie über 24 Stunden verteilt trinken. Dann sollten Husten oder Atemnot verschwunden sein.
Eine Schisandra Beeren-Tee-Kur wird 6 Wochen lang durchgeführt. Es empfiehlt sich, danach sechs Wochen lang einen anderen Heilkräuter-Tee mit ähnlicher Wirkung zu konsumieren, bevor Sie Ihren Schisandra Tee weitere sechs Wochen trinken. Auf diese Weise bleibt die Wirksamkeit der Inhaltsstoffe erhalten.