Das Superfood Postelein kennen wir in Deutschland auch als “gewöhnliches Tellerkraut” oder “Kubaspinat”. Eine weitere gängige Bezeichnung ist “Winterportulak”. Die Tellerkräuter (Claytonia) sind eine botanische Gattung, die zur Familie der Quellkrautgewächse gehört. Postelein ist ein typisches Wintergemüse, es gedeiht in der kühlen Jahreszeit am besten, hat sehr geringe Ansprüche an den Boden und eignet sich bestens für den eigenen Garten. In Deutschland verbreitete es sich auch durch Selbstaussaat. Das vitaminreiche Gemüse gibt es in vielen Hausgärten unerkannt, es stammt aus dem Westen Nordamerikas.
Eigenschaften der Pflanze Postelein
Die Pflanze Postelein wächst über ein Jahr, ist fleischig und krautig und wird bis zu 30 cm hoch mit grundständiger Blattrosette. Die Blüten erscheinen zwischen Februar und Juni, es sind winzige, weiße oder rosafarbene Kronblätter mit einer Länge von höchstens 4 mm. Zu finden ist das Gewöhnliche Tellerkraut in Europa im nordwestlichen Tiefland, auf Äckern und Unkrautfluren. Dort tritt es im Frühjahr nach dem ersten starken Regen auf. Die Pflanze gedeiht im Halblicht (oder Halbschatten).
Warum ist Postelein ein “Superfood”?
Als Superfood konnte sich das Gemüse einen Namen machen, weil es neben Vitamin C auch Magnesium, Eisen und Calcium, aber kaum Nitrat enthält. Dieses tritt bei anderen Salatpflanzen gehäuft auf und gilt als Problem. Ein weiterer Grund sind seine Eigenschaften als echtes Wintergemüse. Die Samen keimen nämlich erst, wenn die Temperatur 12 °C unterschreitet, im Garten sollte Postelein daher erst ab September und spätestens bis März ausgesät werden. Es gibt die Pflanze auch im Sommer im Handel, doch dann stammt sie aus kühlen Gewächshäusern. Kurz nach Beginn des Wachstums kann Postelein schon geerntet werden, wobei Hausgärtner die Blätter nicht zu tief abschneiden sollten: Dann sind mehrere Ernten möglich.
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Postelein: Verarbeitung in der Küche
Nach der Ernte werden alle Bestandteile, die komplett verwertbar sind, locker in eine Schüssel zwischen feuchte Tücher gelegt. Im Kühlschrank halten die Blätter dann bis zu acht Tage. Man kann Postelein roh oder gekocht verzehren, roh schmeckt das Gemüse wie Blattsalat, gekocht eher wie Spinat. Als reiner Salat mit Croutons ist Postelein sehr schmackhaft, doch auch Mischungen mit Radicchio oder Endivie und der Einsatz als frisches Grün für Kräuterquark und Brot bieten sich an. Die jungen, rohen Blätter mit etwas Essig und Öl sowie hartgekochten Eierhälften sind eine Delikatesse. Beim sehr kurzen Kochen (maximal vier Minuten) wird wenig Wasser verwendet, anschließend passt zum Posteleinspinat etwas Butter. Man kennt das gewöhnliche Tellerkraut schon viele hundert Jahre in Nordamerika, wo es die Indianer als Nahrung und auch als Heilkraut verwendeten. Es kam bei Rheuma, Augenschmerzen und Appetitlosigkeit zum Einsatz. Später entdeckten es Minenarbeiter als wichtiges Gemüse im Winter.