Die Pimpinelle ist ein Küchenkraut und wächst in unserem Garten, allerdings wird sie manchmal mit dem Doldengewächs Bibernelle verwechselt. Die originale Pimpinelle ist der Kleine Wiesenknopf mit dem lateinischen Namen Sanguisorba mino, der als mild-würziges Salatkraut in ganz Europa wächst und zu den Rosengewächsen (Rosaceae) gehört.
Erscheinung und volkstümliche Namen der Pimpinelle
Die Pimpinelle ist ein pflegeleichtes, sich selbstständig vermehrendes Kraut, das jedes Jahr wiederkommt. Es ist auch noch im Herbst und im milden Winter anzutreffen. Die krautige Pflanze kann bis zu einen Meter hoch werden, die Blätter wirken rosettig (Rosengewächs), die Blüten sind kleine, grün-rosafarbene Kügelchen von höchstens drei Zentimeter Durchmesser. Als Früchte werden sehr kleine Nüsse geerntet. Für die Pimpinelle gibt es sehr viele volkstümliche Namen. Sie kann Blutstillerin, Blutströpfchen und Braunelle heißen, ebenso Drachenblut, Falsche Bibernelle, Körbelskraut, Herrgottsworte, Költeltskraut, Sperberkraut, Rote Bibernelle, Wiesenbibernelle, Becherblume, Wurmkraut, Kleine Bibernelle, Gartenbibernelle, Welsche Bibernelle, Kleines Blutkraut, Nagelkraut oder auch Megenkraut.
Pimpinelle in der Anwendung
In vielen Regionen, so im Hessischen, ist die Pimpinelle fester Bestandteil der guten Küche. Sie kommt als Salatgewürz und in der grünen Soße, im Kräuterquark und in der Kräuterbutter zum Einsatz. Sie vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit und regt den Stoffwechsel an. Auch ein sehr schöner Tee lässt sich aus den getrockneten Blättern der Pimpinelle aufbrühen, der innerlich den Verdauungsorganen und dem Harnapparat hilft. Der Sud kann auch äußerlich gegen Hautprobleme und Sonnenbrand angewendet werden. Als reines Küchenkraut überzeugt die Pimpinelle allein schon durch ihren Geschmack, sie erinnert leicht an Gurke und gibt kalten Getränken eine besondere Note. Viele Menschen geben sie zu Marinaden sowie Geflügel- und Fischgerichten. Die „Hessische Grüne Soße“ kommt nicht ohne sie aus (nach beiden Rezepten aus Kassel und Frankfurt), selbst als Zierpflanze nutzen manche Liebhaber das schöne Kraut. Darüber hinaus ist es ein übliches Viehfutter, es kommt schließlich in nahezu jeder Heumahd vor.
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Welche Heilwirkungen werden der Pimpinelle zugeschrieben?
Die Pimpinelle zählt man nicht direkt zu den Heilpflanzen, sondern zum “Superfood”, also denjenigen Lebensmitteln, die neben ihrem hohen Nährwert eine ungemein gute Wirkung auf die Gesundheit ausüben. Folgende Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten schreibt man dem Kleinen Wiesenknopf zu:
- wirkt adstringierend, blutstillend, harn- und schweißtreibend
- hilft bei Mundschleimhautentzündung, Darmentzündungen und Verdauungsschwäche
- vertreibt Frühjahrsmüdigkeit
- kann hilfreich bei Leberschwäche, Blasensteinen und inneren Blutungen sein
- fördert die Milch von Stillenden
- bekämpft Hautprobleme, die Folgen von Schnittwunden, Sonnenallergie und Sonnenbrand
Hierbei handelt es sich ausdrücklich nicht um eine streng medizinische Beratung, für die Sie den Apotheker oder Arzt befragen müssten.