Bei Beschwerden und Erkrankungen helfen nicht nur Medikamente der klassischen Medizin weiter, denn die Natur hält ebenfalls verschiedene Alternativen bereit. Deswegen darf Ginkgo auch als Superfood angesehen werden: Die Blätter der Pflanze enthalten Wirkstoffe, mit denen sich effektiv vorbeugen lässt oder Linderung der Beschwerden erreicht werden kann.
Bei Ginkgo handelt es sich um einen Baum, der schon seit sehr langer Zeit die Erde besiedelt. Der Wissenschaft zufolge soll er über 2000 Jahre alt sein und wird bereits seit ebenso langer Zeit als Heilpflanze genutzt. Ursprünglich stammt der Ginkgo aus Asien. In den letzten Jahrzehnten wurde er aber auch in Europa immer bekannter.
Die langjährigen Erfahrungen mit Ginkgo zur Behandlung von medizinischen Beschwerden hat dazu geführt, dass zahlreiche Studien mit den Wirkstoffen durchgeführt wurden. Diese sind zu teilweise verblüffenden Ergebnissen gekommen.
Die Wirkung von Ginkgo
Die medizinischen Eigenschaften des Ginkgos sind sehr vielfältig. Die Blätter eignen sich sowohl zur Vorsorge als auch zur Therapie bei spezifischen Symptomen. Dennoch gilt wie bei allen Beschwerden: Eine eigenständige Behandlung kann den Arztbesuch nicht ersetzen. Nehmen die Erscheinungen stärkere Ausmaße an, sollte auf jeden Fall ein Termin vereinbart werden. Die zugrunde liegende Ursache kann nur ein Mediziner herausfinden.
1. Ginkgo gegen oxidativen Stress
Oxidativer Stress stört den Gehirnstoffwechsel und beschädigt unter Umständen die Membranen von Nervenzellen. Es kommt dann zum oxidativen Stress, wenn sich im Körper mehr Oxidantien als Antioxidantien befinden. Oxidantien sind also ein natürliches Produkt des Stoffwechsels. Durch verschiedene Faktoren wie Stress, Rauchen, falsche Ernährung oder Infektionen nehmen sie aber zu. Ginkgo kann das Gleichgewicht zwischen Oxidantien und Antioxidantien wiederherstellen.
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2. Ginkgo bei Alzheimer
Es gibt immer mehr Menschen, die an Alzheimer und Demenz erkranken. Die Beschwerden machen sich zunächst vor allem auf psychischer Ebene bemerkbar, haben aber einen physischen Ausgangspunkt. Alzheimer beginnt im Gehirn und äußert sich durch einen Abbau von Zellen aufgrund von Ablagerungen, den so genannten Plaques. Ginkgo soll das Absterben der Zellen verlangsamen.
Darüber hinaus äußert sich Alzheimer durch einen geringeren Anteil an Acetylcholin. Acetylcholin ist ein Transmitter, also ein Botenstoff. Er reguliert unter anderem Gefühle und kognitive Fähigkeiten wie das Lernen. Die Wirkstoffe des Ginkgos stimulieren die Produktion des Acetylcholins sowie die Aufnahme der Substanz.
3. Ginkgo für verbesserte Fließeigenschaften des Blutes
Das Blut ist eine elementare Flüssigkeit in unserem Organismus. Die roten Blutkörperchen tragen nämlich den Sauerstoff und bringen diesen zu den einzelnen Zellen. Eine
verminderte Durchblutung kann zu verschiedenen Beschwerden führen.
Ginkgo fördert die Durchblutung, indem es die Fließeigenschaften des Blutes positiv beeinflusst. Insbesondere Kapillaren werden in der Folge besser durchblutet. Daraus resultiert eine bessere Versorgung mit Sauerstoff. Bei Versuchen ließ sich eine Steigerung der Sauerstoffzufuhr zum Gehirn von 50 bis 100 Prozent nachweisen.
Bei einer Arterienverengung kommt es unter anderem zu Schmerzen, insbesondere nach längerer Bewegung. Diese Beschwerden entstehen zunächst vor allem aufgrund der schlechten Sauerstoffversorgung des Gewebes, wodurch sich ein Kribbelgefühl verbreitet. Studien haben gezeigt, dass Ginkgo durch eine verbesserte Sauerstoffversorgung die Beschwerden effektiv lindert.
4. Ginkgo bei Lernschwierigkeiten
Gelernt wird heutzutage überall – in der Schule, im Studium, im Beruf und auch im privaten Bereich ergeben sich immer wieder Situationen, in denen wir uns mit neuen Sachverhalten wie etwa technischen Innovationen auseinandersetzen müssen. Weniger Leistungsfähigkeit beim Lernen kann manchmal mit einem geringeren Erfolg gleichgesetzt werden.
Ginkgo verbessert Konzentration, Aufmerksamkeit und Gedächtnis. Die Stimmung oder Planungsfähigkeit werden hingegen nicht beeinflusst. Allerdings handelt es sich bei dem Effekt um einen zeitlich beschränkten. Nach etwa sechs Wochen tritt eine Gewöhnung ein, wodurch sich die Wirkung abschwächt.
5. Ginkgo bei Demenz
Patienten/Patientinnen, die unter Demenz leiden, weisen eine Reduktion von geistigen Kompetenzen auf. Es kommt zu Verwirrung, Ängstlichkeit, Orientierungslosigkeit, Konzentrationsproblemen etc. Vor allem bei einem milden Verlauf ist Ginkgo hilfreich. Starke Formen der Demenz werden zumindest stabilisiert. Generell gelingt es dem Ginkgo, die Entwicklung der Krankheit zu verlangsamen. Die Wahrnehmung, das Sozialverhalten und die Aufmerksamkeit können länger aufrecht erhalten werden.
Weitere Einsatzgebiete des Ginkgos:
- Tinnitus/Taubheit
- Schwindel
- Angst/Depression
- Schutz von Nervenzellen
- Thrombose
- Arterienverschluss
Die Blätter des Ginkgos stellen somit eine hilfreiche Alternative dar. Auch in der Schulmedizin finden sie immer mehr Anwendung. Vor der Einnahme sollte im besten Fall ein Gespräch mit dem Arzt erfolgen. Schwangeren und Stillenden ist die regelmäßige Aufnahme aufgrund mangelnder Studien nicht zu empfehlen. In der Regel wird Ginkgo für gesundheitliche Zwecke in Form von Tabletten eingenommen.
Welche Nebenwirkungen kann Ginkgo auslösen?
Ginkgo kann rezeptfrei in Apotheken erworben werden. Die Einnahme sollte jedoch mit Vorsicht erfolgen. Eine Behandlung nimmt normalerweise ungefähr acht Wochen in Anspruch. Eventuelle Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden, Hautirritationen und Venenentzündungen.
Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass Patienten und Patientinnen bei einer regelmäßigen Ginkgo-Einnahme ein erhöhtes Risiko haben, einen Schlaganfall zu erleiden oder eine Vorstufe der Erkrankung zu entwickeln. Auch das Blutungsrisiko wird aufgrund des Ginkgos erhöht, insbesondere bei einer gleichzeitigen Einnahme von Blutverdünnern.