Warum gehören Algen in die Kategorie Superfood?
Wie immer machen die Inhaltsstoffe den Wert der Nahrung aus. In den essbaren Algen sind Mineralstoffe, Spurenelemente, ungesättigte Fettsäuren, Betacarotine, Magnesium, Calcium, Phosphor, Eisen, die begehrten Vitamine A, C und B12 sowie neben Kohlenhydraten auch wertvolles Jod reichlich vorhanden. In Südostasien gelten die mannigfaltigen Algen seit über 5000 Jahren als gesunde Bereicherung des Speiserepertoires. Stattliche neun Tonnen verzehrt man dort pro Jahr. Geschätzt werden besonders die Braun- und Rotalgen wegen ihrer blutdrucksenkenden, blutreinigenden, antiviralen und antibakteriellen Wirkungen. Ihren beeindruckenden Siegeszug starteten die Algen mit den Sushirestaurants, die die gesunden und leicht verdaulichen Köstlichkeiten auf der ganzen Welt verbreitet haben. Eine der prominentesten Algen ist die dunkelgrüne Nori, die auch den stolzen Namen Purpurtang trägt und gekonnt verschiedene Sushis ummantelt sowie zum Würzen von Sushireis verwendet wird.
Werden in Europa ebenfalls Algen angebaut?
Obwohl Algen in der europäischen Küche keine lange Tradition haben, gab es zu allen Zeiten durchaus Uferregionen, die auf die gesunden Meeresgewächse zugriffen. Die kontinuierlich wachsenden Anbauregionen der europäischen Algenküche liegen in Irland und Frankreich. Die Alge mit dem attraktiven Namen Irisch Moos ist eine schmackhafte Rotalge, die gemeinhin auch als Knorpeltang bezeichnet wird. Sie bereichert als unscheinbare Paste mit großem Aroma Nudelgerichte, Soßen und Meeresfrüchte. Aus der französischen Bretagne stammen die Harricot de mer, die in Deutschland unter Meeresbohne oder Meeresspaghetti rangieren. Wer diese Spezialität ausprobieren möchte, fragt am besten am Fischstand danach. Die begehrte Braunalge hat ihre beste Erntezeit von Mai bis Oktober. In Deutschland widmet sich die Forschung auf der Insel Sylt der Verwertbarkeit von Algen. Bei List läuft gegenwärtig ein auf Braun- und Rotalgen spezialisiertes, vielversprechendes Projekt.
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Wie bereitet man das Superfood Algen zu?
Algen sind aus Küchensicht wahre Universalkönner. Sie eignen sich als wertvolle Zutat zum frischen Salat, als gekochte Beigabe zu Spaghetti, als getrocknete Gewürzsubstanz für alle Gerichte mit Fisch, in Suppen und als Suppeneinlage. Als avantgardistischer Mix machen Rotalgen aus einem simplen Rührei ein exotisches Gericht. Sie lassen sich einfach panieren und in Erdnussöl ausbacken. Besonders bei dieser Zubereitungsart zeigen Algen, dass so manche Überraschung in ihnen lauert. Auf einem Spiegel aus frischen Algen setzt sich jeder Fisch gekonnt in Szene und zarte Gemüse- und Muschelsuppen bekommen dank getrockneter Algen einen asiatischen Touch. Wohl am bekanntesten ist die Algenverwendung bei der Produktion von Tekka Maki, Nigiri, Nori und Maguro. Die gesunden Algen umhüllen Fisch, Ei, Krebsfleisch und andere delikate Komponenten und setzen bei der Reiszubereitung dezente Geschmacksmarken.
Seegras, Tang und Algen
Aktuell sind 80 000 Arten des Superfoods Alge bekannt. Rund 160 werden zu Lebensmitteln, Verdickungsmitteln wie Agar-Agar und Nahrungsergänzungsmitteln verarbeitet. Aus den Kieselalgen werden die Spirulinaprodukte gewonnen. Die Alge mit dem höchsten Gehalt an Jod heißt Kombu und gehört als großes Meeresgewächs zur Kategorie essbarer Seetang. Kombu hat einen außergewöhnlich hohen Jodgehalt von 100-500 mg pro 100 g Gewicht und wird als getrocknetes Produkt in Flocken angeboten, die zur Aromatisierung von Suppen verwendet werden.