Die dreikantigen Früchte der Rotbuche sind als Bucheckern bekannt. Ein rauer, stachelig-struppiger, vierteiliger Fruchtbecher umhüllt zwei glänzende, braune Eckern. Eine Rotbuche muss 40 bis 80 Jahre alt sein, um diese Früchte produzieren zu können. Trotzdem wachsen sie nur alle fünf bis acht Jahre in größeren Mengen.
Die Bucheckern sind im September reif, die Buche wirft sie ab und kleine Nagetiere wie Mäuse oder Eichhörnchen fühlen sich wie im Paradies. Sie legen Wintervorräte an. Auch manche Vögel schätzen diese nussartigen Früchtchen.
In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg wurde Öl daraus gepresst, das zum Kochen und als Lampenöl verwendet wurde. Auch als Kaffee-Ersatz rösteten die Menschen in dieser Zeit Bucheckern und ebenso Eicheln.
Ein gutes Jahr für die Bucheckern-Ernte nennt man Vollmast. Der Name leitet sich davon ab, dass früher nicht nur die Wildschweine ihre Freude an dem nährstoffreichen und wohlschmeckenden Segen hatten, der von den Buchen zu ihnen auf den Waldboden gefallen war – auch die Hausschweine trieb man in den Wald, um sich dort ordentlich anzufressen. Sie waren in der Vollmast.
Was bringen uns heute die Bucheckern?
Sie haben ein nussiges Aroma und können zu Mehl gemahlen werden, das anschließend bei der Zubereitung von Brot und Mehlspeisen Verwendung findet. Der Fettgehalt in den Nüsschen ist sehr hoch. Er liegt bei rund 40 Prozent.
Daraus ergibt sich, dass 100 Gramm Bucheckern circa 580 Kalorien besitzen. Sie enthalten viel Stärke und haben mit 25 % einen außergewöhnlich hohen Eiweiß-Anteil. Außerdem ist diese natürliche Frucht reich an Vitaminen und Mineralstoffen wie etwa Eisen, Zink oder Calcium.
Wenn man Bucheckern-Öl pressen will, muss man fleißig sammeln: Für einen Liter Öl sind 2,5 Kilogramm Bucheckern erforderlich.
Sind Bucheckern giftig?
Da Bucheckern den Wirkstoff Fagin sowie Oxalsäure enthalten, gelten sie als leicht giftig. Übermäßiger Genuss kann zu Bauchschmerzen führen. Wenn die Nüsschen geröstet werden, sind keine Beschwerden zu erwarten.
Bucheckern zum Knabbern
Die weißen Körner sind von einer dünnen, braunen Haut umgeben. Diese muss nicht entfernt werden, wenn man die Nüsschen röstet – sie löst sich dabei von selbst. Leicht gesalzen sind diese Bucheckern-Kerne ein leckerer und nahrhafter Knabberspaß.