Aminosäuren sind organische Verbindungen, als eine für den Menschen wichtige Untergruppe gelten die proteinogenen Aminosäuren (α-Aminosäuren). Sie sind Bausteine der Proteine, setzen beim Abbau unter anderem biogene Amine frei und wirken beispielsweise als Neurotransmitter. Für den menschlichen Organismus erweisen sie sich als fundamental wichtig. Ihre Aufnahme erfolgt über die Nahrung. Tierische Produkte liefern Aminosäueren etwas besser als pflanzliche Nahrungsmittel. Dies ist unter anderem ein Grund, weshalb manche Menschen wie etwa Vegetarier oder Veganer über Nahrungsergänzungsmittel für einen Ausgleich sorgen.
Einsatz von Aminosäuren
Nicht nur spezielle Nahrungsergänzungsmittel werden auf der Basis von Aminosäuren hergestellt. Die wichtigsten Geschmacksverstärker wie Natriumglutamat und auch Süßstoff (Aspartam) enthalten Aminosäuren, die außerdem als Vorstufen von Aromastoffen fungieren. Diese entwickeln sich erst bei der Zubereitung durch die sogenannte Maillard-Reaktion (Bräunung durch Hitze). Damit verdeutlicht sich, dass Aminosäuren der Nahrung tradtionell künstlich zugesetzt werden oder bei der Zubereitung von Mahlzeiten entstehen. Die Bandbreite der Einsatzgebiete ist jedoch weitaus größer.
In der Medizin nutzt man L-Aminosäure-Infusionslösungen für eine parenterale Ernährung (künstliche Ernährung unter Umgehung des Verdauungstraktes). Bei manchen Lebererkrankungen sind sie Salzbildner, Stabilisatoren und Puffer. Auch bei Mangelerscheinungen an Neurotransmittern kommen sie als L-Dopa zum Einsatz, das ist eine sehr spezielle Aminosäure. Eine Biosynthese von Antibiotika nutzt Aminosäuren als notwendige Ausgangsstoffe, sie helfen des Weiteren gegen Herz- und Kreislauferkrankungen, werden bei infektiösen Bronchialerkrankungen angewendet und kommen auch in Kosmetikprodukten zum Einsatz.
Warum Aminosäuren als Nahrungsergänzung einnehmen?
Aminosäuren werden als Nahrungsergänzung in Form von Tabletten und Pulver angeboten. Ein Grund für die Einnahme kann die Ernährung von Vegetariern und Veganern sein, auch leber- und nierenkranke Personen benötigen die künstliche Zufuhr. Älteren Menschen werden diese Nahrungsergänzungsmittel ebenfalls empfohlen. Doch noch häufiger nehmen Hochleistungssportler Aminosäuren zu sich. Ihr Bedarf ist erhöht, sie können ihn allein durch die Nahrung nicht mehr decken. Selbst wenn sie entsprechend viele Produkte essen würden, könnte ihr Körper die Aminosäuren nicht speichern. Da das Wachstum von Zellen und auch ihre Instandhaltung von Aminosäuren abhängt, müssen sie gerade bei der Belastung durch viel Bewegung zusätzlich zugeführt werden. Die wichtigsten Vertreter der essenziellen, nicht durch den Körper selbst produzierten Aminosäuren sind Isoleucin, Lysin, Histidin, Leucin und Methionin. Jede dieser Aminosäuren erfüllt eine andere Aufgabe, der Körper benötigt sie alle, um gerade unter Belastung gesund bleiben zu können. Die Zufuhr als Nahrungsergänzung hat verschiedene positive Wirkungen:
- Regulierung des Hormonhaushaltes und der Insulinausschüttung bei Stoffwechselprozessen
- Förderung der Kollagenbildung von Knochen, Haut und Sehnen
- Schaffung der positiven Stickstofflage (Voraussetzung für den Muskelaufbau)
- Förderung des gesunden Schlafes
Nicht zu unterschätzen ist die Wirkung von Aminosäuren für Abnehmwillige. Denn die Aminosäure Phenylalanin bringt den Stoffwechsel in Fahrt, wirkt gleichzeitig als Sättigungsmittel und macht bewegungsfreudig. Lysin unterstützt die Umwandlung von Fett in magere Fasern, die dem Muskelaufbau dienen. Die Anti-Aging-Wirkung von Ornithin basiert auf der Förderung der Durchblutung und des Fettabbaus. Außerdem stimulieren Aminosäuren die Ausschüttung jener Wachstumshormone, die den Alterungsprozess verlangsamen.