Fluor ist ein chemisches Element aus der Gruppe der Halogene. Aus physiologischer Sicht ist Fluor ein wichtiges Spurenelement, das im Körper überwiegend in Form des Fluorids vorkommt.
Welche Aufgaben übernimmt Fluor im Körper?
Fluor ist Voraussetzung für feste Knochen und Zähne. Es härtet den Zahnschmelz und hemmt zudem die Ausbreitung und das Wachstum von Bakterien, die Karies verursachen können. Somit schützt Fluor die Zähne vor Karies und vor äußeren schädigenden Einflüssen.
Wie hoch ist der tägliche Fluorbedarf?
Der Körper ist nicht in der Lage, Fluor selber herzustellen. Er ist also auf die Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Der tägliche Bedarf liegt bei Frauen bei etwa 3 Milligramm Fluor. Männer benötigen täglich rund 3,8 Milligramm. Bei Säuglingen liegt der Tagesbedarf bei 0,25 Milligramm.
Fluorquellen sind Meeresfische, Trinkwasser und schwarzer Tee. Häufig gelingt es nicht, über die tägliche Nahrung ausreichend Fluor aufzunehmen. In einigen Ländern werden Trinkwasser und Speisesalz deshalb fluoridiert.
Da Fluor auch vor Karies schützt, sind viele Zahnpflegeprodukte ebenfalls mit Fluor versetzt.
Welche Folgen hat ein Fluormangel?
Ein Fluormangel entsteht in der Regel durch eine Mangelernährung. Diese kann wiederum durch eine Unter- oder eine Fehlernährung bedingt sein. Bei einer Unterernährung ist das Nahrungsangebot nicht ausreichend. Bei einer Mangelernährung ist das Angebot zwar ausreichend, durch eine falsche Zusammensetzung erhält der Körper aber trotzdem zu wenig Fluor. Während eine Mangelernährung eher in Entwicklungsländern zu finden ist, kommt die Fehlernährung auch in Industrieländern vor.
Auch eine mangelhafte Aufnahme kann einen Fluormangel verursachen. Gründe für eine solche Resorptionsstörung sind Magen-Darm-Erkrankungen und die regelmäßige Einnahme von Antazida. Auch ein Calciummangel und ein zu hoher Phosphatgehalt der Nahrung beeinflussen die Aufnahme von Fluor negativ.
Ein Fluormangel führt zu einer verminderten Härte des Zahnschmelzes. Dies hat wiederum eine höhere Anfälligkeit für Karieserkrankungen zur Folge. Des Weiteren werden das Knochenwachstum und das Körperwachstum beeinträchtigt. Die Knochen werden instabil, sodass die Bruchgefahr steigt.
Wie schädlich ist ein Fluorüberschuss?
Bei einer Aufnahme von mehr als 10 Milligramm Fluor pro Tag entwickelt sich eine Fluorvergiftung. Gelangt über einen kurzen Zeitraum viel Fluor in den Körper, entsteht eine akute Fluorvergiftung. Die Symptome sind dabei abhängig vom Eintrittsort des Fluors. Gelangt das Fluor über den Magen-Darm-Trakt in den Körper, leiden die Betroffenen unter Schleimhautverätzungen, Übelkeit, blutigem Erbrechen, starkem Durst und blutigem Durchfall mit heftigen Bauchschmerzen. Eine akute Fluorvergiftung ist lebensgefährlich. Wird das Fluor über die Luft eingeatmet, äußert sich dies in Form von erhöhtem Tränenfluss, Niesen, Husten und Atemnot. Auch bei dieser Form der Vergiftung können die Patienten versterben.
Bei einer akuten Fluorvergiftung müssen die Betroffenen unverzüglich ärztlich behandelt werden. Ziel der Behandlung ist, eine weitere Fluoraufnahme zu verhindern. Dafür wird Erbrechen herbeigeführt und eine Magenspülung durchgeführt.
Die chronische Fluorvergiftung wird auch als Fluorose bezeichnet. Die Betroffenen leiden unter Husten, Atemnot und Auswurf. Dazu kommen die Symptome der sogenannten Dentalfluorose. Der Zahnschmelz färbt sich bräunlich und zeigt eine erhöhte Anfälligkeit für Karies.
Bei der Fluorosteopathie verdichtet sich das Knochengewebe und verliert an Elastizität. Die Knochen werden brüchig. Hier ähneln die Symptome des Fluorüberschusses den Symptomen eines Fluormangels.
Die schwerste Form der chronischen Fluorvergiftung ist die Fluorkachexie. Dabei magern die betroffenen Personen extrem ab.
Bei einer chronischen Fluorvergiftung muss die Zufuhr von Fluor zwingend reduziert werden.