Natrium ist ein Mengenelement, das für den Körper unverzichtbar ist. Es gehört zu den Alkalimetallen und ist in seinem normalen Zustand silberglänzend und wachsweich. Noch dazu verfügt es über eine hohe Reaktivität. Da Natrium sehr reaktiv ist, liegt es meistens in Salzverbindungen vor. Ein bekanntes Beispiel für eine solche Verbindung ist das Kochsalz. Es besteht aus Natrium und Chlorid. Im menschlichen Körper liegt Natrium vor allem als positiv geladenes Ion Na+ vor.
Wozu benötigt der Körper Natrium?
Im Normalfall ist der Natriumgehalt außerhalb der Zelle höher als in der Zelle. Dieses Konzentrationsgefälle ist die Voraussetzung für die Reizübertragung zwischen den einzelnen Zellen. Natrium spielt eine wichtige Rolle bei der Erregbarkeit von Nerven- und Muskelzellen.
Zudem übernimmt das Mengenelement wichtige Funktionen bei der Regulation des Wasserhaushalts. Es ist aber auch als Baustein am Knochenbau beteiligt und beeinflusst die Aktivität verschiedener Enzyme, die für diverse Stoffwechselprozesse benötigt werden.
Wie viel Natrium sollte täglich zugeführt werden?
Die empfohlene minimale Zufuhr von Natrium liegt bei 550 Milligramm pro Tag. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt eine maximale Zufuhr von 2 Gramm pro Tag. Tatsächlich wird dieser Wert sehr häufig überschritten. Schätzungen zufolge nehmen Männer pro Tag 3,2 Gramm und Frauen 2,4 Gramm Natrium zu sich. Die Ursache für diese erhöhte Natriumzufuhr ist der hohe Salzkonsum in den Industriestaaten.
Welcher Natriumwert ist normal?
Der Natriumspiegel im Blut wird normalerweise in engen Grenzen gehalten. Es existieren nur minimale Schwankungen. Die Konzentration von Natrium liegt in der Regel zwischen 135 und 145 mmol/l. Wird Natrium im Urin bestimmt, liegt die Menge im 24-Stunden-Urin normalerweise zwischen 120 und 220 mmol/ .
Wie wird der Natriumhaushalt reguliert?
Die Regulierung des Natriumhaushalts ist eng mit der des Wasserhaushalts verbunden. Wichtigstes Organ bei der Steuerung beider Prozesse ist die Niere. Bei einem Natriumüberschuss hält sie Wasser zurück, damit das Natrium im Blutserum verdünnt wird. Bei einem Natriummangel scheiden die Nieren vermehrt Wasser aus, dadurch steigt die Natriumkonzentration im Serum.
Wie entsteht ein Natriummangel?
Ein Natriummangel entsteht, wenn der Körper zu viel Wasser aufgenommen oder zu wenig Wasser ausgeschieden hat. So können Sportler, die mit dem Schweiß viel Natrium verloren und zeitgleich viel Flüssigkeit aufgenommen haben, einen zu niedrigen Natriumspiegel aufweisen. Weitere Ursachen für einen erniedrigten Natriumspiegel im Blut sind:
- Ödeme
- Schilddrüsenunterfunktion
- Nierenversagen
Wann steigt der Natriumspiegel im Blut?
Bei einer erhöhten Aufnahme oder bei einer vermehrten Ausscheidung von Wasser erhöht sich die Natriumkonzentration im Blutserum. So können Durchfall, Erbrechen oder starkes Schwitzen zu einer sogenannten Hypernatriämie führen. Auch Erkrankungen wie das Conn-Syndrom, der Morbus Cushing oder der Diabetes insipidus verursachen eine Hypernatriämie. Eine Erhöhung des Natriumspiegels kann aber auch medikamentös bedingt sein. Medikamente wie Diuretika, Lithium und ACE-Hemmer beeinflussen den Elektrolythaushalt.
Welche Folgen hat eine Verschiebung des Natriumwerts?
Die Symptome einer Hypernatriämie sind uncharakteristisch. Die Betroffenen klagen über Schwäche, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Es kann zu Wasseransammlungen im Gewebe kommen. In schweren Fällen treten epileptische Anfälle auf.
Bei einer Hyponatriämie ist der Natriumspiegel im Blut reduziert. Entwickelt sich diese Hyponatriämie sehr schnell, kommt es zu Hirnödemen, Kopfschmerzen, Übelkeit und epileptischen Anfällen. Bei langsamer Entwicklung zeigt sich der Natriummangel durch Müdigkeit, Appetitverlust und Verwirrtheit. Zudem ist bei einer Hyponatriämie auch die Mineralisierung des Knochens vermindert. Die Folge ist ein erhöhtes Osteoporoserisiko mit der Neigung zu Knochenbrüchen.