Polen liegt an der östlichen Grenze zu Deutschland und ist vor allem im grenznahen Bereich als Einkaufsparadies beliebt. Doch das Land hat mehr zu bieten, als Asiamärkte, billige Zigaretten und preiswertes Benzin. Warschau, die Hauptstadt Polens, hat sich zu einer pulsierenden Kulturmetropole gemausert. Warschau, Danzig und Krakau verfügen über beeindruckende Bauten aus der spätgotischen Epoche. Die Ostseebäder Sopot und Kolberg sind gefragte Urlaubsziele bei Seglern und Tauchern. Wer ursprüngliche Natur und einfache Lebensart mag, ist mit einem Ausflug in die ländlichen Gegenden Polens gut beraten. Hier lässt es sich prima wandern, faulenzen und vor allem hervorragend essen.
Landestypische Speisen – gehaltvoll und schmackhaft
Inhalt
Die polnische Küche ist vielseitig und lässt Einflüsse der östlichen Nachbarländer, aber auch skandinavische und mitteleuropäische Parallelen erkennen. Die historische Adelskultur wird geschickt mit der bäuerlichen Esskultur Polens vermischt. Das Ergebnis zeigt sich in raffinierten Gerichten ebenso wie in ganz einfachen Speisen, die schnell zubereitet und sehr schmackhaft sind. Suppen mit Einlagen und Eintöpfe gelten in Polen als vollwertige Mahlzeit und werden oft gekocht. Wer einmal Borschtsch (Saure-Beete-Suppe mit Teigtaschen) oder Bigos (Schmortopf mit Sauerkraut und viel Fleisch) gegessen hat, wird diese kulinarische Erfahrung gern mit nach Hause nehmen wollen. Unbedingt probieren sollten Sie Podptomyk! Dieser flache, pikant belegte Teigfladen kann am ehesten mit einem Flammkuchen verglichen werden.
Polnisches Essen sorgt für reichlich Hüftgold
Polnische Suppen sind sehr gehaltvoll und für Vegetarier nicht geeignet. Als Grundlage wird Suppenhuhn, Rind-, Schweinefleisch und sogar Speck verwendet und mit Kräutern, Pilzen, roter Beete und Sahne verfeinert. Typisch ist auch die Verwendung von Hühner- oder Entenblut. Fleisch und die beliebten Teigtaschen (Piroggen) spielen in der polnischen Küche eine große Rolle. Fleischgerichte werden gern mit Buchweizengrütze gereicht (lange das wichtigste Grundnahrungsmittel Polens) und schwimmen in viel Soße. Polnische Wurst und Pasteten sind schmackhaft und äußerst kalorienreich. Bekannt ist die polnische Mastgans zur Weihnachtszeit. Fisch wird ebenfalls gern gegessen, besonders Heringsgerichte, Karpfen und überbackener Zander. Kartoffeln und Reis vervollkommnen den Speiseplan. Am Nachmittag füllen traditionelle Käse- oder Mohnkuchen sowie Schmalzgebäck die Kaffeetafel.
Lichtblick für kalorienbewusste Urlauber: Sommersuppen
Im Sommer dürfen sich kalorienbewusste Menschen freuen: Kalte Suppen, wie Gurken-, Rote-Beete-Suppe und die traditionelle Heidelbeersuppe kommen in der warmen Jahreszeit auf den Tisch. Hierzu werden gern Kroketten gereicht, die mit den Kroketten, wie wir sie kennen, wenig gemein haben. Polnische Kroketten sind kleine gefaltete Eierkuchen mit verschiedenen Füllungen. Fischsuppen und Fischgerichte bieten eine kalorienarme, gesunde Alternative zu Fleisch. Auch eine Variante des beliebten Borschtsch wird im Sommer als kalte Speise angeboten. Saure Sahne wird zu allen Suppen gereicht. Zu einer guten Suppe gehört natürlich Brot (Chleb). Zwar werden in Polen vorwiegend Weißbrot, Hörnchen und Hefeteig-Backwaren gegessen, doch auch äußerst schmackhaftes Vollkornbrot ist beim heimischen Bäcker zu finden.
Landestypische Dickmacher? Nahezu alles!
Bis auf die bereits erwähnten Sommersuppen und Fischgerichte sind nahezu alle traditionellen polnischen Speisen kalorienreich. Neben Salz und Pfeffer gehört Majoran zu den wichtigsten Gewürzen, der den Fettgehalt der Speisen und den fettigen Geschmack reduzieren soll. Letzteres klappt ganz gut, ersteres nicht. Bei polnischem Essen kommt es, wie überall, auf das richtige Maß an. Zu jedem Fleischgericht können Sie zusätzlich einen frischen Salat essen. Oder Sie verzichten einfach auf den Kuchen als Nachtisch. Guten Appetit!