Brasilien ist ein riesiges und sehr vielfältiges Land, das sich über vier Klimazonen hinwegzieht. Von daher ist es keine Überraschung, dass auch die brasilianische Küche sehr abwechslungsreich ist. Eines ist den Gerichten aus ganz Brasilien gemein: Mit viel frischem Obst und Gemüse, Reis und Bohnen, Fisch und Meeresfrüchten sowie ausgewählten Gewürzen ist die brasilianische Küche schmackhaft und sehr gesund.
Grundnahrungsmittel
Inhalt
Vor allem Einwanderer aus Portugal haben die brasilianische Küche stark geprägt. Schwarze Bohnen, Reis, Maniok und Stockfisch, Bacalhau in der Landessprache, sind essentielle Zutaten vieler landestypischer Gerichte. Außerdem essen die Brasilianer häufig Fisch und Krabben, die viele wertvolle Omega 3 Fettsäuren enthalten. Bohnen und Reis sind reich an Proteinen, B-Vitaminen und Folsäure. Sie sind sehr nahrhaft und sättigen lange. Gesund und lecker sind vor allem die verschiedenen reichhaltigen Eintopfvariationen, Gemüse- und Geflügelgerichte sowie frische regionale Früchte.
Typische Gerichte
Als Nationalgericht Brasiliens wird Feijoada bezeichnet. Dieser Bohneneintopf mit Fleisch wird mit Reis, Orangenscheiben und Farofa serviert. Farofa ist geröstetes und gesalzenes Maniokmehl, das zu allen möglichen Gerichten gereicht wird. Weitere Zutaten wie Zwiebeln, Speck, Eier, Bananen oder Rosinen verleihen jedem Farofa eine eigene Geschmacksnote.
Carurú ist eine Spezialität, wie sie vor allem im Norden des Landes zubereitet wird: Sautierte Krabben werden mit einer scharfen Pfeffersauce, Tomaten, Okraschoten, Zwiebeln, Palmöl und Chili serviert. Das Palmöl liefert Vitamin E und Provitamin A und schafft zusammen mit den anderen hochwertigen Zutaten ein schmackhaftes Gericht, für das sich auch die Gesundheit bedanken wird. Ebenfalls einen Versuch wert ist Galinhade com pequi, mit Palmfrüchten zubereitetes Hähnchen.
Agua de Coco, das aus einer grünen Kokosnuss gewonnen wird, und viele frisch gepresste Fruchtsäfte kommen als gesunde Durstlöscher auf den Tisch. Fruchtige Milch-Shakes werden in Brasilien Vitamina genannt. Wer auf die Zutatenliste achtet oder gleich selbst nachfragt, gerät nicht in Gefahr, in Zuckerfallen zu geraten und erhält nur die puren, fruchtigen Vitaminbomben.
Ein typisch brasilianisches Dessert ist Cuscuz de tapioca, eine Art Pudding aus Tapioca, Milch, Kokosflocken und Zucker.
Kräuter und Gewürze
Das beliebteste und am meisten verwendete Gewürz sind frische Korianderblätter. Sie verleihen vor allem Krabben- und Fischgerichten eine exotische Note, werden aber auch zum Würzen von einigen Gemüsesorten verwendet. Korianderblätter sind reich an Antioxidantien, die freie Radikale im Körper abfangen. Oft werden sie zusammen mit frischer Minze, Schnittlauch und Petersilie verwendet.
Auch Knoblauch ist ein beliebtes Würzmittel, wenn auch in Maßen. Er ist für seine Kreislauf ankurbelnde Wirkung bekannt. Diese kann, neben einer antibakteriellen Wirkung, auch den vielseitig einsetzbaren Chilischoten zugeschrieben werden. Ebenfalls typisch brasilianisch ist die Pfeffersorte Pimente Malagueta, auch „Guineapfeffer“ oder „Paradieskörner genannt.
Große Kalorienbomben und kleine Sünden
Doch natürlich ist auch die brasilianische Küche nicht nur gesund. Beim landestypischen Gericht Churrasco ist Vorsicht geboten. Es handelt sich um verschiedene Fleischsorten, die am Spieß gebraten werden – traditionell über einem offenem Feuer. Zu viel Fleisch erhöht das Krebs- und das Herzinfarktrisiko, weitere krebserregende Stoffe können sich beim Braten über dem offenen Feuer bilden.
Das Nationalgetränk Caipirinha sollte ebenfalls nur in Ausnahmefällen genossen werden. Es schlägt mit 320 Kalorien pro 300 Milliliter zu, da es hauptsächlich Zucker und Alkohol enthält.
So beliebt wie Coca-Cola bei uns ist Guarana in Südamerika. Aus den getrockneten Samen der Frucht der Guaranapflanze, einer Lianenart, wird ein stark koffeinhaltiges Getränk hergestellt. Den Guaranasamen wird zudem eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. So weit so gut, jedoch sind die meisten Guarana-Fertiggetränke stark zuckerhaltig und angereichert mit künstlichen Aroma-und Konservierungsstoffen. Also gilt auch hier: Das ist nichts für gesundheitsbewusste Menschen.
Auch die verschiedenen regionalen Speck- und Wurstspezialitäten sollten in Maßen genossen werden.
Fazit
Insgesamt zeigt sich die brasilianische Küche farbenfroh, exotisch, nährstoff- und vitaminreich. Schließlich sind in heißen Gegenden eher leichte Gerichte angesagt. Da kann man nicht viel falsch machen und auch kleine Sünden sind schnell verziehen.