Obwohl Vitamin K zu den sehr wichtigen Vitaminen gehört und nur durch eine vernünftige Ernährung in ausreichender Menge aufgenommen werden kann, wissen heutzutage sehr wenig Menschen genau darüber Bescheid. Dabei ist es gar nicht schwer, sich so zu ernähren, dass der Vitamin-K-Bedarf auch gedeckt wird.
Eine kleine Erklärung zum besseren Verständnis
Das synthetisch hergestellte Vitamin K3 (auch Menadion genannt) kann heute vernachlässigt werden. Es hat sich als schädlich erwiesen und darf Lebensmitteln für den Menschen heute auch nicht mehr künstlich zugesetzt werden. Leider ist das bei Tierfutter häufig noch anders. Verantwortungslose Hersteller benutzen das sehr preisgünstige Vitamin K3 als Konservierungsmittel, weil andere Substanzen im Tierfutter mehr Geld kosten würden.
Wichtig für die menschlichen Ernährung sind die Vitamine K1 (auch Phyllochinon genannt) und K2 (auch Menachinon genannt). Doch warum wird so selten etwas über dieses wichtige Vitamin berichtet? Die Gründe hierfür sind die vielfältige Wirkungsweise von Vitamin K im menschlichen Körper und der komplizierte Vorgang der Umwandlung von der einen in die andere Form sowie die mögliche Bildung von Vitamin K2 durch Bakterienstämme im menschlichen Darm.
Um die Erläuterung nicht zu kompliziert zu gestalten, sei an dieser Stelle einfach gesagt, dass das Vitamin K1 in Pflanzen für die Photosynthese wichtig ist und deshalb in erster Linie in allen grünen Pflanzen reichlich enthalten ist. Es gibt aber auch einige tierische Lebensmittel oder Öle, in denen es reichlich vorkommt. Dazu später mehr. Sie können also das Vitamin K1 leicht in ausreichender Menge aufnehmen, wenn Sie sich vernünftig ernähren.
Beim Vitamin K2 ist das ein wenig anders. Einerseits wird es im Darm von Bakterienstämmen gebildet, wobei noch nicht genau erforscht wurde, wie und ob es von dort aus ins Blut gelangen kann. Der Körper kann aber auch ganz flexibel Vitamin K1 bei Bedarf in Vitamin K2 umwandeln und umgekehrt. Die Rezeptoren in unserem Organismus melden dem Körper, wann dies notwendig ist. Deshalb reicht es genau genommen aus, genug Lebensmittel mit ausreichend Vitamin K1 zu essen, um auch genug Vitamin K2 bilden zu können. Zu viel Lebensmittel mit Vitamin K kann man nicht essen. Das ist so, weil unser Körper diesen genialen Mechanismus entwickelt hat.
Eines ist jedoch noch wichtig zu erwähnen. Vitamin K ist ein fettlösliches Vitamin und kann nur resorbiert werden, wenn in einer Vitamin-K-haltigen Mahlzeit auch ein wenig Fett vorhanden ist. Das sollten Sie bei der Zubereitung derartiger Mahlzeiten unbedingt beachten.
Wofür wird Vitamin K im Körper gebraucht?
Die ersten Erkenntnisse über Vitamin K sind schon alt. Damals wurde herausgefunden, dass Vitamin K eine lebenswichtige Funktion bei der Regulierung der Blutgerinnung hat. In diesem Fall werden beide K-Vitamine gebraucht. Das Vitamin K1 fördert die Blutgerinnung, zum Beispiel bei einer Verletzung. Das Vitamin K2 sorgt aber dafür, dass es nicht zu viel wird und das Blut immer flüssig genug bleibt.
Auch für den Aufbau der Knochen und den gesamten Calciumstoffwechsel ist genug Vitamin K in der Nahrung wichtig. Auch in diesem Fall reguliert der Körper die Konzentration von Vitamin K1 und Vitamin K2 selbst, wenn die Ernährung so aussieht, dass ihm genug Vitamin K1 als Grundlage zur Verfügung steht.
Das Gleiche gilt für Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Da Arterienverkalkung im wörtlichen Sinne etwas mit zu viel Calcium im Blut zu tun hat, ist nach den vorhergegangenen Erklärungen vermutlich jetzt klar, wie wichtig genug Vitamin K ist, um den Calciumgehalt des Blutes optimal zu halten. Ist es da, sorgt der Körper durch den natürlichen Umwandlungsprozess von Vitamin K1 zu K2 und umgekehrt von ganz alleine dafür, dass das Blut optimal zusammengesetzt wird und es nicht zu vorzeitiger Arteriosklerose sowie lebensgefährlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommt.
Vitamin K ist außerdem wichtig für den Zellstoffwechsel an sich und es wird vermutet, dass es entscheidend für die Krebsprophylaxe ist, genug davon zu essen. Die Forschung steckt in diesen letzten Fällen aber derzeit noch in den Kinderschuhen. Aber es gibt vorläufig erste Ergebnisse, die andeuten, dass diese Vermutung richtig ist.
Genug Vitamin K müssen Sie essen, anders geht es nicht.
Abschließend ist zum Vitamin K noch einmal zu sagen, dass Sie es nicht künstlich zu sich nehmen können. Sie müssen es essen. Das oben erwähnte künstliche Vitamin K3 ist nicht fähig zum lebenswichtigen flexiblen Umwandlungsprozess, wie bereits umfassend erklärt.
Viel Vitamin K ist zum Beispiel in folgenden Lebensmitteln enthalten:
- allen Salaten
- allen Kohlarten
- auch Broccoli
- allen frischen grünen Kräutern
- Brunnenkresse
- Spinat
- Sauerkraut
- Linsen
- Mungobohnen
- Kichererbsen
- Avocados
- Hühnerfleisch
- Weizenkeime
- Sojaöl
- Rapsöl
- Sonnenblumenöl
- und vielen anderen Lebensmittelsmitteln
Von allen Lebensmittel enthält Grünkohl am meisten Vitamin K.
Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, diese Lebensmittel – sofern sie nicht ohnehin Öle sind – zusammen mit Fett aufzunehmen, da Vitamin K zu den fettlöslichen Vitaminen gehört, die der Körper sonst nicht resorbieren kann.
Sie sollten deshalb immer darauf achten häufiger Blattsalate, Kohlmahlzeiten, Gerichte mit Kräutern, Mahlzeiten mit Hühnerfleisch, ab und zu eine Avocado oder Speisen mit den genannten Ölen zu sich zu nehmen. Dann wird es nicht zu einem Mangel an Vitamin K kommen.
Zusatz:
Bei Säuglingen wird heute eine Vitamin-K-Prophylaxe empfohlen, solange sie nur gestillt werden, da Muttermilch laut Studien sehr wenig Vitamin K enthält. Wie viel genau in der Muttermilch enthalten ist, kommt allerdings auch auf die Ernährungsweise der Mutter an.