Detox-Produkte haben momentan Hochkonjunktur. Besonders verlockend scheint doch der Gedanke, über Nacht die Giftstoffe aus dem Körper zu treiben, was mit Detox-Pflastern möglich sein soll.
Wie werden die Detox-Pflaster angewendet?
Die Pflaster werden über Nacht auf die Fußsohlen geklebt, wo sich ja der chinesischen Medizin nach, die Reflexzonen befinden, die man stimulieren muss, um eine positive Wirkung auf die entsprechenden Organe zu erzielen, die mit der Fußreflexzone verbunden sind. Die Detox-Pflaster müssen aber nicht auf die Fußsohlen geklebt werden, sondern können auch an jeder anderen Stelle des Körpers angebracht werden, zum Beispiel am Bauch, wenn man dort ein Unwohlsein verspürt und mit dem Pflaster eine gezielte Wirkung auf diesen Bereich erzielen möchte.
Dabei sind nur einige Punkte zu beachten:
- Die Körperstelle sollte frei von Haaren sein.
- Das Pflaster darf nicht auf verletzte oder entzündete / gereizte Hautstellen geklebt werden.
- Vor dem Aufkleben des Pflasters sollte die Hautstelle mit Wasser und Seife gereinigt werden.
- Die Haut muss trocken und fettfrei sein, damit das Pflaster gut haftet.
- Das Pflaster sollte über Nacht angewendet werden und morgens nach dem Aufstehen abgezogen und entsorgt werden.
Welche Wirkstoffe sind in den Pflastern enthalten?
- Turmalin-Pulver (der Turmalin ist ein Heilstein, soll den Stoffwechsel ankurbeln)
- Ginseng (Heilpflanze, wirkt entzündungshemmend, entwässernd und belebend)
- Baumessig (wirkt entwässernd)
Außerdem, je nach Präparat noch weitere Stoffe, wie:
- Eukalyptus
- Chitosan (wird aus Schalentieren wie Garnelen gewonnen)
- Lavendel
- Cayenne
- Amethyst oder Bergkristall in pulverisierter Form
- Algenextrakte.
Funktioniert das wirklich?
Laut Produktbeschreibung einiger Hersteller soll die Wirkung erkennbar sein, wenn sich das Pflaster am nächsten Morgen dunkel verfärbt hat. Die Verfärbung soll demnach ein Nachweis über dem Körper entzogene Giftstoffe sein.
Genau genommen entsteht die Wirkung aber dadurch, dass das Essigpulver Schweiß aufsaugt und die Pflaster außerdem Zucker enthalten. Dadurch entsteht über Nacht eine braune klebrige Verfärbung unter dem Pflaster. Die Wirkung des Pflasters lässt sich auch überprüfen, indem man ein paar Tropfen Wasser auf das Pflaster träufelt und es über Nacht an die Kühlschranktür klebt. Auch hier wird man am nächsten Morgen eine dunkle Verfärbung unter dem Pflaster finden, was dann wohl bedeutet, dass dem Kühlschrank über Nacht Giftstoffe entzogen wurden.
Also alles Humbug?
Eine Wirkung der Pflaster ist weder wissenschaftlich erwiesen, noch irgendwie erklärbar. Die Verfärbung entsteht nicht durch Gifte, die dem Körper entzogen werden, sondern dadurch, dass über die Haut Feuchtigkeit an das Pflaster gelangt.
Allerdings enthalten die Pflaster Stoffe, wie zum Beispiel das Pulver von Steinen wie Bergkristall, Amethyst oder Turmalin, denen tatsächlich eine heilende Wirkung zugesprochen wird. Auch ätherische Öle wie Eukalyptus- und Lavendelöl können durchaus eine heilende Wirkung haben. Ob die Substanzen tatsächlich über die Haut aufgenommen werden können, ist fraglich. Aber viele Menschen schwören auch auf die heilende Wirkung von Steinen, wenn sie als Armband oder Kette am Körper getragen werden. Ähnlich sollte man vielleicht die Wirkung der Pflaster einordnen.
Fazit
Es gibt viele zufriedene Kunden, die eine positive Wirkung der Pflaster festgestellt haben wollen. Wer die heilende Wirkung von Edelsteinen oder homöopathischen Präparaten nicht ausschließt, der sollte die Detox-Pflaster vielleicht einfach mal ausprobieren.
Wer jedoch nur an das glaubt, was auch schwarz auf weiß nachgewiesen werden kann, der sollte besser die Finger davon lassen.