Als Entgiftungszentrale vollbringt unsere Leber täglich Höchstleistungen. Sie ist das größte Organ in unserem Körper und sorgt dafür, dass Alkohol, Medikamente oder andere Schadstoffe abgebaut und aus dem Körper geleitet werden. Nehmen die schädlichen Einflüsse allerdings überhand, können sie nicht mehr vollständig entfernt werden. Dann braucht die Leber Unterstützung und eine Entgiftung ist angebracht.
Was führt zur Überlastung der Leber?
Die meisten Menschen wissen, dass zu viel Alkohol schädlich für die Leber ist, das gleiche gilt für Medikamente, die regelmäßig, z. B. bei chronisch Kranken oder in zu großen Mengen eingenommen werden. Genauso nachteilig können sich Giftstoffe wie Pestizide, die dem Körper durch die Nahrung zugeführt werden, auswirken.
Da die Leber großen Einfluss auf die Fettverdauung hat, weil sie die nötige Gallensäure liefert und die Energieverbrennung reguliert, stellt eine fettreiche Ernährung ebenfalls eine Belastung für sie dar. Ähnlich ist es mit zu viel Zucker, da seine Moleküle besonders schnell in Fett umgewandelt werden.
Ist die Leber überfordert, schafft sie es nicht mehr, sämtliche Schadstoffe restlos abzubauen und aus dem Körper zu entfernen. Das hat zur Folge, dass der ganze Organismus leidet.
Dies kann sich in folgenden Symptomen zeigen:
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Antriebsschwäche
- Erhöhtes Cholesterin
- Verdauungsprobleme wie Völlegefühl, Blähungen
- Juckreiz
- Kopfschmerzen
- Leichtes Druckgefühl im Bereich der Leber
- Gelbfärbung von Haut und Augen
Da die Leber sehr regenerierungs- und leidensfähig ist, bilden sich leichte Schädigungen vollständig wieder zurück, sobald auf die krankmachenden Einflüsse wie Alkohol oder fettes Essen verzichtet wird. Eine Leberzirrhose ist allerdings nicht mehr heilbar, ihr weiterer Verlauf kann nur noch verlangsamt werden. Um größeren Schaden vorzubeugen, ist es deshalb sinnvoll, der Leber regelmäßig Zeiten der Erholung zu bieten.
Einmal jährlich die Leber entgiften
Eine Entgiftung der Leber setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen und sollte mindestens über vier Wochen durchgeführt werden. Neben leberreinigenden Lebensmitteln und Heilpflanzen, evtl. in Kombination mit Nahrungsergänzungsmitteln, ist auch eine gleichzeitige Darmreinigung wichtig.
Aufgrund dessen, dass alle über die Nahrung aufgenommenen Stoffe erst den Darm passieren und von dort in die Leber gelangen, stellt es für die Leber eine große Erleichterung dar, wenn der Darm perfekt funktioniert und gute Vorarbeit geleistet hat. Ist die Darmflora gestört, bilden sich dort Giftstoffe und gelangen zusammen mit schlecht verdauten Stoffwechselprodukten in die Leber und belasten diese zusätzlich.
Für die Darmreinigung kommt vor allem Glaubersalz zum Einsatz. Zur Vorbereitung sollte einige Tage vor der Einnahme überwiegend Apfelsaft getrunken werden. Das Glaubersalz kann dann an zwei aufeinanderfolgenden Tagen in Kombination mit Olivenöl oder Grapefruitsaft zugeführt werden. Kleine grüne Steinchen, die anschließend bei der Darmentleerung mit ausgeschieden werden, sind Gallengrieß und harmlos.
Hilfreiche Lebensmittel und Heilpflanzen für die Leberentgiftung
Um die Leber zu entlasten und bei der Entgiftung zu unterstützen, können Sie folgende Nahrungsmittel in den täglichen Speiseplan integrieren oder zusätzlich in Form von Nahrungsergänzungsmitteln aufnehmen.
- Mariendistel: Die vom Gesundheitsamt anerkannte Heilpflanze beschleunigt die Eiweißbildung und regt die Zellerneuerung der Leber an. Sie wird in Form von Tee oder hochdosierten Tabletten angeboten.
- Artischocken: Sie enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Regeneration von Leberzellen fördern und beim Schutz der Leber helfen. Sie kann frisch zubereitet oder in konzentrierte Form als Kapsel aufgenommen werden.
- Kurkuma: Das in dem Gewürz enthaltene Curcumin wirkt als Antioxidans und schützt die Leber vor der Schädigung durch Gifte. Gleichzeitig hilft es den Zellen bei der Regeneration und regt die Produktion der Gallensäure an. Um wirksame Mengen zu erreichen, ist es am besten, das Gewürz als Tee in Verbindung mit Pfeffer oder in Kapselform (Curcuperin) zu sich zu nehmen.
- Knoblauch: Mit seinen schwefelhaltigen Inhaltsstoffen aktiviert er die Enzyme, die für die Ausscheidung von giftigen Stoffen benötigt werden.
- Grüner Tee: Er wirkt als Antioxidans und fördert die Funktionen der Leber und den Abtransport von Fettansammlungen. Zwei bis drei Tassen täglich müssen getrunken werden, um die Leber entgiften zu können.
- Walnüsse: Sie enthalten L-Arginin, Omega-3-Fettsäuren sowie Gluthathion und helfen der Leber beim Entgiften von Ammoniak.
- Rettich, Radieschen und Brokkoli: Das enthaltene Senfölglykosid aktiviert die Lebertätigkeit und kann Gallensteine im Anfangsstadium auflösen.
- Löwenzahn: Durch seine Bitterstoffe regt er den Gallenfluss an, was ein wichtiger Faktor für die Entgiftung der Leber ist. Nicht angewendet werden darf er bei bekannten Gallenwegs- oder Darmverschluss.
Eine weitere Möglichkeit, um eine Entgiftung der Leber zu bewirken, ist eine Fastenkur. Wichtig sind hierbei die langsame Einleitung der Kur und die moderate Fortführung. Die zu schnelle Ausscheidung von Giftstoffen würde die Leber mehr belasten als ihr helfen.
Sinnvoll ist eine Entgiftung der Leber vor allem dann, wenn sie über einen längeren Zeitraum hohen Belastungen ausgesetzt war, denn so kann sie sich wieder regenerieren und entgeht bleibenden Schäden.