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Die Schrothkur wurde im 19. Jahrhundert vom Fuhrmann Johann Schroth entwickelt. Während er an einer Knieverletzung litt, die er sich durch einen Huftritt seines Pferdes zuzog, legte er, wie es damals gängig war, nass-kalte Wickel auf. Dabei beobachtete er kranke Tiere und stellte fest, dass sie während dieser Zeit nichts fressen. Das brachte ihn auf den Gedanken, dass man durch Fasten die Selbstheilung im Körper fördern kann. Als er durch diese Methode tatsächlich genaß, entwickelte er eine Therapie, die aus einer Kombination aus Bewegung, Wickeln und Fasten bestand. Daraufhin eröffnete er ein Kurzentrum, das zunächst von den meisten skeptisch betrachtet wurde. Nicht selten wurde er als „Kurpfuscher“ oder „Scharlatan“ bezeichnet. Dennoch kamen bereits damals viele kranke Menschen zu ihm, um sich vom „Wunderheiler“ behandeln und heilen zu lassen.
Heutzutage zählt die Schrothkur zur traditionellen europäischen Medizin. Das einzige offiziell anerkannte Schroth-Heilbad liegt in Oberstaufen im Oberallgäu (Bayern).
Wie funktioniert die Schrothkur?
Inhalt
Die Schrothkur zählt zu den Naturheilverfahren und ist keine direkte Diät. Während dieser bis zu drei Wochen andauernden Kur wird der Körper durch Trink- und Trockentage, spezielle Wickel, Bewegung und eine angepasste Ernährung entgiftet. Das soll bewirken, dass die körpereigenen Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Gleichzeitig kommt es zu einer deutlichen Gewichtsreduzierung und Entschlackung des Körpers, weshalb die Schrothkur oft Menschen empfohlen wird, die an Adipositas (Fettleibigkeit/Fettsucht) leiden.
Die Ernährung während einer Schrothkur besteht hauptsächlich aus eiweißarmer, fett- und salzloser Kost. Gekochtes Obst und Gemüse, trockene Brötchen, Grieß-,Hafer-und Reisbrei gehören ebenfalls zu den erlaubten Lebensmitteln. Eiweiß und Fett wird stark eingeschränkt. Auf Milchprodukte, Fisch und Fleisch wird gänzlich verzichtet. Die Fastenden nehmen täglich maximal 600 kcal zu sich.
Die modernere Methode der Schrothkur wurde in soweit modifiziert, dass die Fastenden statt der Kurkost eine ausgewogene Mischkost und eine größere Menge Flüssigkeit während der Trink- und Trockentage erhalten. Somit wird automatisch die Kalorienzufuhr gesteigert, was einen unerwünschten Jojo-Effekt verhindern soll.
Die sogenannten Schrothschen Packungen, auch Dunstwickel genannt, sind ebenfalls ein großer Bestandteil während der Schrothkur. Dabei wird der Körper für zwei Stunden vollständig in kalte Ganzkörperwickel eingehüllt, die nach anfänglichem Frieren zu großer Entspannung führen. Dabei schwitzt der Körper stark, was den Körper entgiften soll. Experten bezweifeln die entschlackende Wirkung dieser Methode.
Neben der speziellen Ernährung und den Wickeln besteht die Schrothkur aus abwechselnden Trink- und Trockentagen, wo es insgesamt drei Trockentage gibt, in denen maximal ein halber Liter Flüssigkeit getrunken werden darf, die sich mit jeweils zwei „kleinen“ und zwei „großen“ Trinktagen abwechseln. In der Regel wird dafür Wasser oder Tee verwendet. Früher wurde vor allem Weißwein getrunken.
Ein weiterer Bestandteil der Schrothkur ist die Bewegung. Die meisten Kurzentren bieten vor allem Wassersport, sanfte Gymnastik und auch Walken und Wandern an, um die Gewichtsreduzierung zu beschleunigen.
Wie lange dauert diese Diät?
Die Schrothkur darf einmal im Jahr für maximal drei Wochen durchgeführt werden, um den Körper nicht unnötig zu belasten, da lebensnotwendige Stoffe in der Zeit stark reduziert werden, was schnell zu Mangelerscheinungen führen kann.
Wieviel nimmt man ab?
Innerhalb einer 3-wöchigen Schrothkur ist es möglich, bis zu 10% seines Körpergewichts zu verlieren, was einen großen Erfolg darstellt.
Vorteile und Nachteile der Schrothkur Diät:
Der größte Vorteil an der Schrothkur besteht darin, dass sie äußerst effektiv ist und zu schnellen Ergebnissen führt, wenn man sein Gewicht reduzieren will. Außerdem soll sie nicht nur dafür geeignet sein, gegen überschüssige Pfunde anzukämpfen, sondern auch bei Migräne, Bluthochdruck, Diabetes und vielen weiteren Erkrankungen unterstützend wirken und sogar Frauen in den Wechseljahren und Menschen, die unter dem Burn-Out-Syndrom leiden, helfen. Während der Schrothkur wird vermehrt das Glückshormon Serotonin produziert, das zusammen mit dem Jugendhormon DHEA, das ebenfalls ausgeschüttet wird, zu einem körperlichen und seelischen Wohlbefinden führt.
Die Schrothkur wird von Experten kritisch betrachtet und oftmals abgelehnt, da sie als gesundheitsschädlich gilt. Bei der klassischen Schrothkur handelt es sich um eine sog. Mangeldiät, bei der es nicht nur zu Mangelerscheinungen durch zu wenig Mineralstoffe und Vitamine kommt, sondern auch zu Muskelschwund, starken Kreislaufproblemen und hohem Leistungsabfall.
Die Schrothkur sollte nicht angewendet werden, wenn man z.B. an Krebserkrankungen, Nierenfunktionsstörungen, Leberzirrhose, Tuberkulose oder Schilddrüsenüberfunktion leidet. Schwangeren und Kindern ist ebenfalls strikt davon abzuraten.
Diätplan kompakt:
- Naturheilverfahren
- Trink- und Trockentage
- Bewegung/Sport
- Heilfasten
- Wickel
- Entschlackung und Entgiftung des Körpers durch kalte Ganzkörperwickel
- Kurkost in Form von fettarmer, fett- und salzloser Kost, trockenen Brötchen, gekochtem Obst und Gemüse, Grieß-,Hafer-und Reisbrei
- Verzicht auf Eiweiß, Fett, Milchprodukte, Fisch und Fleisch
- Zufuhr von bis zu 600 kcal täglich (bei der modifizierten Methode zwischen 1000 – 1500 kcal)
- Darf einmal im Jahr für maximal drei Wochen durchgeführt werden
- Schneller Erfolg bei der Gewichtsreduzierung
- Wirkt unterstützend gegen Migräne, Bluthochdruck, Diabetes und vielen weiteren Erkrankungen
- Hilft bei Wechseljahrsbeschwerden und Burn-Out-Syndrom
- Vermehrte Produktion des Glückshormons Serotonin und des Jugendhormons DHEA
- Körperliches und seelisches Wohlbefinden
- Mangelerscheinungen durch zu wenig Mineralstoffe und Vitamine
- Muskelschwund
- Starke Kreislaufprobleme
- Hoher Leistungsabfall
- Nicht geeignet für Schwangere und Menschen mit Krebserkrankungen, Nierenfunktionsstörungen, Leberzirrhose, Tuberkulose oder Schilddrüsenüberfunktion
- Sehr hohe Kosten
Wie schwer ist diese Diät durchzuhalten?
Obwohl die Schrothkur maximal drei Wochen dauert, ist es gerade am Anfang nicht leicht, sie durchzuhalten. Man benötigt viel Durchhaltevermögen, um die Kur konsequent umzusetzen, um ans gewünschte Ziel zu kommen.
Welche Beschwerden können u.a. auftauchen?
Da der Körper durch die Schrothkur stark unterversorgt wird, da nicht ausreichend Mineralstoffe und Vitamine aufgenommen werden, kann es schnell zu Mangelerscheinungen kommen. Neben Muskelschwund und hohem Leistungsabfall kommt es auch zu starken Kreislaufproblemen, da nicht genügend Flüssigkeit aufgenommen wird.
Welche Kosten kann man erwarten?
Wer eine Schrothkur plant, sollte vorher sparen, denn man muss tief in die Tasche greifen, um sie finanzieren zu können. Da man sie nicht zu Hause, sondern ausnahmslos in Kurzentren machen sollte, die sich darauf spezialisiert haben, kann eine einwöchige Schrothkur einige hundert Euro kosten. Bei mehreren Wochen kann man von mehr als 2.000 Euro ausgehen.
Fazit: Die Schrothkur ist eine effektive Methode, um viel Gewicht zu verlieren. Sie dient aber auch zur generellen Erholung und Vorbeugung bei anderen Krankheiten. Da sie finanziell allerdings kaum tragbar ist, empfiehlt sie sich nur, wenn man gesundheitlich darauf angewiesen ist und man zuvor mit einem Arzt darüber gesprochen hat.