Es gibt unzählige Diät-Pläne, von denen jeder für sich beansprucht, die Effektivste zu sein. Eines dieser Diät-Pläne geht von der Annahme aus, dass Kohlenhydrate dick machen würden und deshalb vom Speiseplan zu verbannen sind. Wie viel Wahrheit steckt nun wirklich hinter der Annahme, dass der Verzicht von Kohlenhydraten das Körpergewicht sinken würde?
Kohlenhydrate: unmittelbare und mittelbare Dickmacher
Kohlenhydrate stehen als Oberbegriff für sämtliche Arten von Zucker und Stärkesorten. Der wichtigste Energielieferant für den Menschen ist Glukose, eine Zucker- und damit auch eine Kohlenhydratart. Die besondere Eigenschaft von Kohlenhydraten ist, dass der Körper sie zu unerwünschtem Fett synthetisiert, wenn es im Körper nicht verwertet wird. Dies ist immer dann der Fall, wenn mehr Kohlenhydrate über die Nahrung aufgenommen werden, als letztlich verbraucht wird, oder bei Menschen mit veranlagten Stoffwechselstörungen.
Der Grund, weshalb insbesondere Zucker dick macht, ist, dass – bis auf wenige Ausnahmen wie Fructose – alle Zuckerarten die Ausschüttung von Insulin provozieren. Damit der Körper Zucker in den Muskeln verwerten kann, benötigt es den Botenstoff Insulin, damit der Zucker überhaupt erst in die Muskeln zur Verbrennung gelangen kann.
Der menschliche Organismus neigt dabei zur Übertreibung: Es schüttet regelmäßig mehr Insulin aus, als unterm Strich gebraucht wird. Unerwünscht ist dies deshalb, weil Insulin Heißhunger auslöst. Wer aus Hunger zuckerhaltige Lebensmittel isst, um satt zu werden, schüttet Insulin aus, dessen Überschuss wieder Hunger auslöst, man erneut isst und schlussendlich zunimmt.
In Maßen sind Kohlenhydrate unabdingbar
Allerdings dürfen diese Ausführungen nicht zu der falschen Annahme führen, auf Kohlenhydrate verzichten zu müssen. Gerade Sportler verbrauchen viel Energie – und der wichtigste Energieträger ist, wie bereits erwähnt, nun einmal Glukose. Der Verzicht auf Glukose und anderen Zuckerarten ändert aber nichts daran, dass der Körper trotzdem Energie braucht. Wenn keine Kohlenhydrate vorhanden sind, greift es zu Proteinen als Ersatzenergielieferanten. Das wäre an sich nicht weiter schlimm, wenn es denn nicht einer Verschwendung gleichkäme. Proteine sind zu wertvoll, um nur als Energielieferanten verwertet zu werden.
Wer Sport treibt, hat den Wunsch nach einem durchtrainierten, muskulösen Körper. Damit der Körper Muskeln aufbauen kann, braucht es Proteine. Werden eben diese statt für den Muskelaufbau als Energielieferant verschwendet, bleibt nicht ausreichend Proteinmasse zum angestrebten Aufbau von Muskeln übrig. Deshalb ist die Annahme, dass Kohlenhydrate dick machen, in ihrer Pauschalität sowohl falsch als auch kontraproduktiv. Es kommt, wie immer, auf den Einzelfall an: Kohlenhydrate machen nur dann dick, wenn man mehr von ihnen aufnimmt, als man verbraucht. Dann und nur dann machen Kohlenhydrate dick.
Hast du dich schon einmal mit den Themen Clean Eating oder Superfoods befasst? Gesunde Ernährung ist ein wichtiger Baustein für eine schöne Figur, ebenso wie sportliche Aktivität.