Sind Erdnüsse gesund?
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Die Erdnuss ist eigentlich gar keine Nuss, sondern eine Hülsenfrucht, die eng mit der Erbse verwandt ist. Ursprünglich stammt sie aus Südamerika. Archäologen haben Beweise dafür gefunden, dass die Bewohner in den südamerikanischen Anden bereits 4500 Jahren v. Chr. Erdnüsse aßen! Die Erdnuss schmeckt dem Menschen also schon seit jeher.
Die Nährstoffe der Erdnuss
Erdnüsse haben einen hohen Magnesiumgehalt, den nur noch die sehr gesunden Cashewkerne übertreffen. Außerdem enthalten sie Kalium, Phosphor, Natrium, Zink, Eisen, Mangan, Kupfer und Selen. Sie sind reich an den Vitaminen B1, B2, B3, B5, B6 und E. Das liest sich gut, allerdings enthalten Erdnüsse auch Phytat, das die Aufnahme der Mineralstoffe behindert. Zudem liegt ihre Vitaminmenge beispielsweise unter jener der Cashewkerne. Trotzdem ist der Anteil an B-Vitaminen bemerkenswert: Gerade dieser B-Vitamin-Komplex wirkt sich bewiesenermaßen positiv auf die Psyche aus, da er stimmungsaufhellende Botenstoffe fördert. Obendrein besitzen Erdnüsse jede Menge Eiweiß und leider auch sehr viele Kalorien (685 kcal pro 100 Gramm).
Gesund oder gefährlich?
Kaum ein anderes Lebensmittel löst so viele Allergien aus wie die Erdnuss. Geschätzte 1,2 Prozent der Bevölkerung leiden unter einer Erdnuss-Allergie. Hinzu kommt, dass Erdnüsse oft von verschiedenen unsichtbaren Schimmelpilzen befallen sind und so bei Schimmelpilz-Allergikern unangenehme Reaktionen auslösen können. Erdnuss-Allergiker können schwere Asthma-Anfälle erleiden oder an Nesselsucht erkranken. Am schlimmsten ist der lebensbedrohende allergische Schock (anaphylaktischer Schock). Schimmelpilz-Allergiker reagieren dagegen meist mit Heuschnupfen-Symptomen.
Gibt es denn gar nichts Gutes über Erdnüsse zu sagen?
Doch! Erdnüsse sind wahre Power-Lieferanten, da sie mit einem Proteingehalt von 25 Prozent einen sehr hohen Eiweißanteil haben. Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass Erdnüsse den Cholesterinspiegel senken, bei Übergewichtigen den Stoffwechsel ankurbeln und das Risiko für eine Herzerkrankung mindern können. Erdnüsse sind also wirklich gesund. Allerdings sollte man sie nur in Maßen genießen und nie vergessen, wie kalorienreich sie sind.
Welche Erdnüsse sind die gesündesten?
Erdnüsse gibt es gesalzen, geröstet, gezuckert, gewürzt, eingebacken, als Chips und mit oder ohne Schale. Da das feine rote Häutchen Antioxidantien enthält, sind jene Erdnüsse, die noch in der Schale sind und die man selbst knacken muss, mit Abstand die gesündesten. Zudem enthalten sie weder unnötige Salzmengen noch andere Zusatzstoffe, die bei vielen Erdnussprodukten gerne zum Einsatz kommen. Allerdings sind auch diese beschalten Erdnüsse geröstet und daher keineswegs roh! Ohne Röstvorgang würden sie sehr schnell mit Schimmelpilzen verseucht werden.
Welche Erdnussprodukte gibt es und welche sind besonders zu empfehlen?
Erdnussprodukte kommen in vielen Lebensmitteln vor, was für Allergiker ein latentes Risiko darstellt. Besonders beliebt ist Erdnussöl, ein wesentlicher Bestandteil der asiatischen Küche: Wer richtig chinesisch kochen will, muss für den authentischen Geschmack entweder Sesam- oder Erdnussöl verwenden! Erdnussbutter wurde im 19. Jahrhundert entwickelt: John Harvey Kellog, der Erfinder der Cornflakes, ließ sich ein Patent dafür eintragen, nachdem er diese perfekte Nahrung für zahnlose Patienten gesucht und gefunden hatte.
Bis heute spielt eine spezielle Erdnussbutter bei Hungerkatastrophen eine wichtige Rolle: Als Plumpy’nut wird sie als Energielieferant an hungernde Menschen in der Dritten Welt ausgeliefert. Erdnussbutter gilt im Allgemeinen als eines der gesündesten und nahrhaftesten Brotaufstriche überhaupt. Vor allem ökologisch hergestellte Erdnuss-Paste – eine verfeinerte Form der Butter – ist sehr gesund. Es ist jedoch wichtig, auch auf die anderen Inhaltsstoffe wie Zucker oder Salz zu achten und aufgrund der hohen Kalorienzahl nicht zu viel davon zu essen!
Erdnüsse sind botanisch gesehen Hülsenfrüchte und kombinieren als Nahrungsmittel Eigenschaften dieser Pflanzengruppe mit denen von Nüssen.
Ob der Verzehr von Erdnüssen gesund oder Ihrer Gesundheit abträglich ist, hängt davon ab, ob Sie an einer Erdnussallergie leiden. In diesem Fall sollten Sie auf Erdnüsse verzichten. Für nicht von einer Allergie betroffene Menschen sind Erdnusskerne und andere Erdnussprodukte außerordentlich gesund.
Die ersten Anzeichen und die Diagnose einer Erdnussallergie
Eine Erdnussallergie kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Bei leichter allergischer Reaktion kommt es zu tränenden Augen und zu Kopfschmerzen. Stärkere Reaktionsformen sind schwere Atembeschwerden, die sich mit einem Asthmaanfall vergleichen lassen. Weitere mögliche Folgen der Aufnahme von Erdnüssen durch Allergiker sind Bauchkrämpfe und starker Durchfall.
Leichte allergische Reaktionen sind unangenehm, haben aber keine schweren Folgen. An einer starken Erdnussallergie leidende Patienten können jedoch im ungünstigsten Fall ihr Leben durch einen allergischen Schock verlieren.
Einige an einer entzündlichen Darmkrankheit wie Colitis ulcerosa erkrankte Patienten berichten, dass sich ihr Durchfall zur Zeit eines Schubes nach dem Verzehr von Erdnüssen verstärkt, während sie diese in schubfreien Zeiten problemlos vertragen. In diesem Fall liegt keine Allergie, sondern eine zeitweise Unverträglichkeit vor. Bei den betroffenen Erkrankten tritt dieses Symptom nur nach dem Verzehr einer nennenswerten Menge an Erdnüssen und nicht bereits bei der Aufnahme von Spuren auf.
Eine Erdnussallergie lässt sich am sichersten durch den Pricktest feststellen. Erste Anzeichen sind das Auftreten von Symptomen wie Hautrötung oder Bauchkrämpfe nach dem Erdnussverzehr.
Ist die Erdnussallergie behandelbar?
Bei nahezu jeder Allergie sind spontane Heilungen bekannt, indem das Immunsystem aufhört, das jeweilige Allergen zu bekämpfen. Sie kommen bei der Erdnussallergie seltener als bei anderen Nahrungsmittelallergien vor.
Die Hyposensibilisierung wirkt gegen eine Erdnussallergie nur teilweise. Betroffene zeigen nach der abgeschlossenen Behandlung keine allergische Reaktion, wenn sie versehentlich mit Spuren von Erdnüssen in Berührung kommen. Sie müssen aber weiterhin auf den Erdnussverzehr verzichten.
Erdnüsse sind eine gesunde Speise
Wenn Sie nicht unter einer Erdnussallergie leiden, sind Erdnüsse eine gesunde Nascherei beziehungsweise ein der Gesundheit förderliches Nahrungsmittel (Oder? Machen Erdnüsse dick?). Sie eignen sich nicht nur zum Naschen, sondern auch als Zugabe zu Salaten und können auch gekocht werden.
- Erdnüsse enthalten viele Ballaststoffe und fördern die Verdauung.
- In Erdnüssen sind zahlreiche Mineralien wie Kalium, Magnesium, Calcium, Zink, Eisen und Kupfer enthalten. Sie sind deshalb eine wesentlich gesündere Knabberei als Chips. Für Vegetarier und Veganer sind Erdnüsse und andere Hülsenfrüchte die beste Quelle zur Eisenaufnahme.
- Der Vitamingehalt bei Erdnüssen ist ebenfalls hoch. Vor allem die Vitamine B1, B9 (Folsäure) und E kommen in der Erdnuss in einer hohen Konzentration vor.
- Erdnüsse sind reich an der nützlichen Aminosäure Arginin.
Kaufen Sie am besten ungesalzene Erdnüsse
Erdnüsse werden am häufigsten gesalzen und geröstet im Päckchen gekauft. Die meisten in Deutschland lebenden Menschen nehmen zu viel Salz mit der Nahrung zu sich. Es ist deshalb besser, anstelle der gesalzenen ungesalzene Erdnüsse zu kaufen.
Noch besser für die Gesundheit geeignet sind mitsamt der Schale verkaufte frische oder in dieser geröstete Erdnüsse. Diese sind zudem nicht mit zusätzlichen Fetten behandelt, sodass ihr Energiegehalt geringer als der verarbeiteter Erdnüsse ist.
Zu den nussartigen Eigenschaften der Hülsenfrucht Erdnuss gehört ihr hoher Kaloriengehalt. Die übliche Messmethode des Energiegehalts berücksichtigt jedoch nicht, dass einige Lebensmittel zu einem erhöhten Energieverbrauch führen. Das trifft auch auf Erdnüsse zu, sodass sich ihre Kalorien nur teilweise auf das Gewicht auswirken.
Erdnussöl ist ein hochwertiges Öl
Erdnussöl ist hitzestabil und kann in der Küche zum Braten und Kochen verwendet werden. Seine wertvollen Inhaltsstoffe tragen zu einer Senkung der Cholesterinwerte bei.
Äußerlich dient Erdnussöl zur Pflege von trockener Haut und fördert die Heilung bei Hautabschürfungen. Es ist auch ein beliebter natürlicher Bestandteil in pflegender Kosmetik.