Wichtiger Hinweis: Der nachfolgende Artikel kann einen Besuch beim Arzt NICHT ersetzen! Der Text enthält lediglich allgemeine Informationen, für die keine Richtigkeit garantiert werden kann.
Übelkeit tritt bei fast allen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes auf. Oft klagt der Patient neben Übelkeit über Erbrechen oder Durchfall. Übelkeit und Erbrechen können auch durch eine Vielzahl anderer Erkrankungen hervorgerufen werden.
1) Beschreibung des Krankheitsbildes
Inhalt
Übelkeit wird in der medizinischen Fachsprache als Nausea bezeichnet. Sie kann als Begleitsymptom einer Schwangerschaft auftreten, ist jedoch am häufigsten eine Folge von Magen-Darm-Erkrankungen, von Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie etwa einer Laktoseintoleranz oder Folge einiger Infektionserkrankungen. Das „flaue Gefühl“ im Magen steigert sich mitunter bis zum Brechreiz. Durchfall, Kopfschmerzen, Fieber, Kreislaufstörungen und erhöhte Temperatur treten häufig als Begleitsymptome zu dem Gefühl der Übelkeit auf. Auch über Krämpfe in Magen und Darm kann der Betroffene klagen.
2) Ursachen für Übelkeit
Die meist im ersten Schwangerschaftsdrittel auftretende morgendliche Übelkeit, oft mit Erbrechen verbunden, wird nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen durch die in der Schwangerschaft bedingte Hormonumstellung ausgelöst.
Übelkeit kann durch eine Vergiftung, beispielsweise durch verdorbene Lebensmittel, hervorgerufen werden. Hier sind Übelkeit und Erbrechen Schutzmaßnahmen des Körpers, um zu verhindern, dass weitere schädigende Stoffe aufgenommen werden. Auch auf ein zu reichliches Essen und bei übermäßigem Alkoholkonsum kann der Organismus mit Übelkeit reagieren. Medikamenteneinnahmen können Übelkeit auslösen. Selbst psychische Belastungen und Angsterkrankungen machen sich bei vielen Betroffenen mit einem Unwohlsein im Magen bemerkbar. Weitere Ursachen für eine Nausea können beispielsweise Migräne, eine Gehirnerschütterung, Essstörungen oder ein zu langer Aufenthalt in der prallen Sonne sein.
Sehr häufig ist der Auslöser von Übelkeit eine infektiöse Magen-Darm-Erkrankung. Zu denken wäre auch an ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür, Verdacht auf einen Darmverschluss oder eine Entzündung der Schleimhaut des Magens oder des Darmtraktes. Übelkeit und Erbrechen können aber auch durch einen Herzinfarkt, eine Entzündung des Blinddarms oder der Bauchspeicheldrüse hervorgerufen werden.
3) Ungefähre Dauer der Krankheit
Die Dauer der Beschwerden ist vom auslösenden Krankheitsbild abhängig. Eine Magen-Darm-Infektion ist bei entsprechender Diät häufig nach wenigen Tagen überstanden. Alle anderen Ursachen der Übelkeit müssen durch eine gezielte Therapie der Grunderkrankung beseitigt werden. Besonders bei psychischen Auslösern und chronischen Grunderkrankungen kann die Therapie des Symptoms Übelkeit eine längere Zeit in Anspruch nehmen.
4) Möglichkeiten der Vorbeugung
Um eine Vergiftung durch verdorbene Lebensmittel zu verhindern, sollten Lebensmittel immer hygienisch einwandfrei verpackt und aufbewahrt werden. Bei leicht Verderblichem ist vor allem in den heißen Sommermonaten auf eine ausreichende Kühlung zu achten. Regelmäßiges und mäßiges Essen und Trinken in einer ruhigen Umgebung sorgt ebenfalls dafür, dass der Magen-Darm-Trakt ungestört arbeiten kann. Eine insgesamt gesunde Lebensweise ohne ständige Alkohol-Exzesse verhindert das Entstehen vieler der ursächlich aufgeführten Erkrankungen, die Übelkeit und Erbrechen auslösen können. Wichtig ist zum Beispiel der Aufbau einer gesunden Darmflora. Hier findest du einige Tipps dafür.
Was man gegen Übelkeit tun kann:
5) In der Schulmedizin
Nach einer genauen Anamnese, dem Arzt-Patienten-Gespräch, wird versucht, die Ursache der Symptome einzugrenzen. Bei Anzeichen, die darauf hindeuten, dass es sich um eine einfache Magen-Darm-Erkrankung handelt, werden vom Schulmediziner in der Regel ein beruhigender Kräutertee, der meist Kamille enthält, und eine Diät empfohlen. Einen Überblick über entkrampfende Magentees findest du hier. Bei starken Beschwerden mit Durchfall und Erbrechen muss für einen ausreichenden Flüssigkeits- und Elektrolytersatz gesorgt werden. Außerdem können Medikamente, wie etwa Antiemetika, das Befinden des Patienten verbessern. Bei allen anderen genannten Auslösern der Übelkeit ist gezielt die Grunderkrankung zu therapieren, um eine Besserung zu erzielen. Bei übermäßigem Schwangerschaftserbrechen sollten chemische Medikamente nur eingesetzt werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Auch hier steht der Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten im Vordergrund.
6) Hausmittel gegen Übelkeit
Hausmittel können bei den häufig auftretenden Übelkeitsursachen eingesetzt werden. Besonders Kinder klagen öfter über einen „verdorbenen Magen“ und Übelkeit. Sollten sich die Symptome nicht bessern oder schwerwiegendere Erkrankungen auftreten, muss immer ein Therapeut aufgesucht werden. Pflanzliche Bitterstoffe helfen, die Übelkeit zu überwinden. Wermut, Melisse und Fenchel beruhigen den Magen-Darm-Trakt. Beim Auftreten von Krämpfen in Magen und Darm hat sich eine Teemischung aus Anis-Kümmel-Fenchel bestens bewährt. Auch Ingwer beruhigt den Magen. Die Wurzel vom Ingwer kann frisch gekaut oder etwa zehn Minuten ausgekocht werden. Das warme Ingwerwasser in kleinen Schlucken über den Tag verteilt trinken. Beim Auftreten der akuten Symptome sollte gefastet werden. Bei einer Beruhigung der Beschwerden kann langsam mit trockenem Zwieback und Tee wieder mit der Nahrungsaufnahme begonnen werden. In den folgenden Tagen wird auf eine magenschonende Kost geachtet.
Überlege dir, ob es vielleicht auch Sinn machen könnte, deine Ernährung langfristig in Richtung Clean Eating umzustellen. Die Grundlagen für Clean Eating findest Du hier.
7) Möglichkeiten in der alternativen Medizin
In der naturheilkundlichen Medizin und in der Homöopathie gibt es viele Möglichkeiten, um Übelkeit zu lindern und die Selbstheilungskräfte zu stärken.
Homöopathie
In der klassischen Homöopathie wird nach den tatsächlichen Krankheitssymptomen, unter der der Patient leidet, ein Mittel gesucht und verabreicht. Ein Patient hat Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, und er kann nichts essen und trinken, ohne sofort wieder zu erbrechen. Ein anderer Betroffener hat hohes Fieber und ein rotes Gesicht. Seine Übelkeit verschwindet, sobald er etwas isst. In der Homöopathie wird in der Anamnese auf diese individuellen Patientenäußerungen sehr viel Wert gelegt, um das richtige Mittel zur Heilung zu bestimmen.
Daneben gibt es einige „bewährte Indikationen“. Damit sind Mittel gemeint, die bei häufig auftretenden Erkrankungen gut helfen. Sie sind daher auch für eine Selbstbehandlung geeignet. In der homöopathischen Hausapotheke sollten Okoubaka D 12 und Arsenicum album D 12 vorhanden sein, um bei ersten Anzeichen von Übelkeit, verursacht durch eine Lebensmittelvergiftung oder bei Verdauungsstörungen, eine Gabe in Form von Globuli oder Tropfen einnehmen zu können. Bei der Einnahme des homöopathischen Medikaments gleich nach dem ersten Auftreten der Übelkeit beruhigt sich das Magen-Darm-System meist in kurzer Zeit. Es kommt oft gar nicht erst zu einer ausgeprägten Erkrankung. Okoubaka wird bei leichten Formen von Übelkeit eingenommen. Arsenicum album ist bewährt bei Übelkeit mit Erbrechen und/oder Durchfall.
Naturheilkunde
In der Naturheilkunde wird Teefasten mit Tees aus Tausendgüldenkraut, Wermut, Melisse und Fenchel empfohlen. Eine warme Auflage auf dem rechten Oberbauch (Leberzone) wirkt beruhigend und entkrampfend. Ist die Übelkeit mit starkem Erbrechen und Durchfall verbunden, muss unbedingt auf genügend Flüssigkeitszufuhr durch Trinken geachtet werden.
Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
In der TCM werden Magen-Darm-Probleme mit Übelkeit als Syndrom des Magen- und Milz-Qi-Mangels beschrieben. In der chinesischen Kräutermedizin wird ganz gezielt nach den Symptomen des Patienten gefragt. Nach den geäußerten Beschwerden wird eine individuelle Kräutermischung zusammengestellt.
In der Akupunktur gibt es einige Punkte, die bei Übelkeit und rebellierendem Magen-Qi Erleichterung schaffen. Zur Selbstbehandlung empfiehlt sich, die Akupressur anzuwenden und den Akupunkturpunkt Perikard 7 „Da Ling“ in der Mitte der Beugefalte des Handgelenks abwechselnd an beiden Handgelenken sanft zu massieren.
Sollten die eingeleiteten Maßnahmen nicht zu einer Besserung der Übelkeit führen, muss unbedingt ein Notarzt, Arzt oder Heilpraktiker aufgesucht werden!