Alter und Essgewohnheiten, soziales Umfeld und Klimaverhältnisse, kulturelle Faktoren und Erbanlagen, sogar die seelische Verfassung haben Einfluss auf die Funktion des Darms. Sie alle bestimmen, wie der Stuhl beschaffen ist und wie häufig der Darm entleert wird. Kaum eine andere Körperfunktion ist so unterschiedlich abhängig von der Nahrungsaufnahme und äußeren Einflüssen wie der Stuhlgang.
Anatomie
Der Dickdarm ist Teil des Verdauungstraktes – ein Kanal, der von der Mundhöhle bis zum After durchgängig ist. Die Darmwand hat vier Schichten: der äußere Schicht besteht aus Bindegewebe, die zweite ist von Muskeln durchzogen, in der folgenden inneren Bindegewebeschicht befinden sich Nervenbahnen sowie Blut- und Lmyphgefäße, und über die innere Auskleidung des Darms, die Darmschleimhaut, werden Mineralien, Nährstoffe und Wasser aufgenommen. Der Darm ist quasi im Bauchfell „aufgehängt“, und zwar an Bändern, die zur hinteren Bauchwand führen. Durch die Muskelbewegungen des Darms wird der Nahrungsbrei immer ein Stück weiterbefördert.
Während der gut 6 Meter lange Dünndarm der eigentliche Ort der Verdauung ist, hat der Dickdarm eine Länge von etwa 1,5 Metern. In diesem Darmabschnitt wird der Nahrung das Wasser entzogen. Der Dickdarm besteht aus dem Blinddarm, einem aufsteigenden und einem querverlaufenden Abschnitt, einem absteigenden und einem s-förmig gekrümmten Teil. Er mündet in den letzten Darmabschnitt, den Mastdarm.
Aufgabe/Funktion
Die Schleimhaut des Dickdarms unterscheidet sich von der des Dünndarms, da sie keine Zotten hat. Im Dickdarm leben deutlich mehr Bakterien als im Dünndarm, sie sind für die intakte Darmflora äußerst wichtig. Bis hierher nicht verdaute Nahrungsbestandteile werden im Dickdarm durch Gärungsprozesse abgebaut. Auch schädliche Bakterien kann der Dickdarm im Normalfall gut selbst bekämpfen, nur im geschwächten Zustand kann diese Funktion beeinträchtigt sein. Nach Infektionserkrankungen oder bei regelmäßiger Einnahme von Antibiotika kann es vorkommen, dass die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät und ihren „Feinden“ nichts entgegensetzen kann. Je ballaststoffreicher die Nahrung, desto besser ist der Darm gefüllt und kann auch leichter geleert werden. Wer schlackenarme Kost zu sich nimmt, hat ein höheres Risiko, Darmerkrankungen zu bekommen.
Typische Krankheiten des Dickdarms
Viele Menschen leiden unter nervösen Darmbeschwerden, die sich in Völlegefühl, Blähungen oder gespannter Bauchdecke äußern. Oft wechseln sich dabei Durchfall und Verstopfung ab. Es kann helfen, sich belastenden Situationen bewusst zu werden und sie dann zu vermeiden. Natürliche Mittel wie Tees helfen aber oft schon, die Beschwerden zu lindern. Hauptsymptom von Darminfektionen, die in der Regel durch Viren oder Bakterien verursacht werden, ist Durchfall. Durch den dann entstehenden Mineralienmangel kommt es häufig zu einem Elektrolytverlust, der durch Medikamente aber wieder ausgeglichen werden kann. Die akute Blinddarmentzündung tritt vor allem bei Kindern und Jugendlichen mit sehr starken, plötzlichen Bauchschmerzen in der rechten Bauchhälfte auf. Hier ist eine schnelle Operation notwendig.