Um diese Frage zu beantworten muss klargestellt werden: Nicht alle Bakterien sind böse! Unser Körper ist von einer Vielzahl „guter Bakterien“ besiedelt. Daher müsste die Frage richtig lauten „Was kann ich für meine guten Darmbakterien tun?“ bzw. „Was kann ich gegen böse Darmbakterien tun?“
Forscher gehen davon aus, dass der Mensch aus 6-mal so vielen Mikroorganismen wie Zellen besteht. Eine stolze Summe, die gepflegt werden will, denn geht es den Bakterien in unserem Darm gut, geht es auch uns gut.
Im Folgenden erhalten Sie anhand verschiedener Fragen alle wissenswerten Informationen zur Darmflora.
Wie ist unser Darm aufgebaut?
Der Darm ist der wohl wichtigste Teil des Verdauungstraktes im menschlichen Körper. Seine Aufgabe ist es, Nährstoffe aufzunehmen und Abfallprodukte weiter zu transportieren, sodass sie ausgeschieden werden. Wichtig für diese Funktion sind Mikroorganismen, also Bakterien die natürlicherweise in unserem Darm vorkommen.
Um die Vielzahl an Nährstoffen die wir täglich aufnehmen verarbeiten zu können, besitzt der Darm eine beträchtliche Größe. Beim erwachsenen Menschen kommt das Organ auf eine Länge von ca. 5 Metern. Je größer die Oberfläche, umso mehr Fläche steht für die Resorption zur Verfügung. Für eine zusätzliche Oberflächenvergrößerung sorgen die sogenannten „Darmzotten“. Auf diesen Zotten sitzen sozusagen die guten Bakterien.
Wie kann man eine gesunde Darmflora unterstützen?
Verschiedene Faktoren können dazu führen, dass sich die Anzahl der guten Bakterien verringert. Dies zeigt sich fast immer in Verdauungsbeschwerden wie Blähbauch, Verstopfung oder auch Durchfallerkrankungen. In diesem Zusammenhang sind unbedingt Probiotika und Präbiotika zu erwähnen. Diese Begriffe kennt man womöglich aus der Werbung, doch worum handelt es sich genau?
Probiotika sind Bakterienkulturen, die unseren Darm natürlicherweise besiedeln und den Darm bei der Verdauung unterstützen. Präbiotika hingegen übernehmen keine spezifische Aufgabe im Körper, sie dienen allerdings den Probiotika als Nahrung, und dadurch unterstützen sie diese. Wichtige Vertreter der Probiotika sind beispielsweise Lactobazillen und Bifidobakterien.
Insbesondere Milchprodukten werden diese Mikroorganismen häufig zugesetzt – Stichwort „Ich fühle mich so aufgebläht!“. Man kann die Kulturen allerdings auch in Pulverform in der Apotheke kaufen, und selber den Lebensmitteln beimengen.
Was schadet unserer Darmflora?
Was passiert, wenn diese gesunden Bakterien nicht mehr arbeiten, hat bestimmt jeder schon einmal bemerkt, wenn Antibiotikum eingenommen wurde. Ein Breitbandantibiotikum, wie es in den meisten Fällen verabreicht wird, tötet nämlich nicht nur die krankmachenden Bakterien im Patienten, sondern auch jene, die in „friedlich“ besiedeln. Werden die Bakterien im Darm abgetötet, ist Resorption nur mehr schlecht möglich. Daher sind Durchfälle eine häufige Nebenwirkung von Antibiotika.
Was außer Antibiotika unserer Darmflora noch schadet:
- Antibabypille
- Chlor im Leitungswasser
- Fluoride
- Zucker und Fett
- Übersäuerung
- Lebensmittelzusatzstoffe
- Pestizidrückstände
Können diese Noxen nicht vermieden werden, zum Beispiel weil die Antibiotikaeinnahme unumgänglich ist, sollten vermehrt Präbiotika und Probiotika aufgenommen werden.
Darminfektionen – gute Bakterien vs. Böse Bakterien
Neben den Bakterien, die unsere Darmflora natürlicherweise besiedeln, gibt es auch noch zahlreiche Bakterien, die uns krank machen können (Lesetipp: Machen Darmbakterien dick?). Wenn diese nicht frühzeitig vom Immunsystem erkannt und eliminiert werden, gelangen sie in den Darm wo sie die guten Bakterien verdrängen.
Die pathologischen Bakterien haften dann anstelle der guten Bakterien an den Darmzotten. Sie die Darmzotten auflösen – die Oberfläche verkleinert sich und es kann weniger resorbiert werden. Was es bedeutet, wenn zu wenig resorbiert wird, haben wir bei den Antibiotika bereits erkannt: Durfallerkrankungen sind die Folge.
Salmonellen, Shigellen, Staphylokokkus Aureus sind nur die bekanntesten Vertreter der krankmachenden Bakterien. Sie werden in erster Linie durch Lebensmittel aufgenommen.
Wie kann man sich vor krankmachenden Bakterien schützen?
In den meisten Fällen reichen Hygienemaßnahmen aus. Häufiges Händewaschen und der richtige Umgang mit Lebensmitteln (insbesondere der Umgang mit rohem Fleisch hinsichtlich Salmonellen!) verringern das Risiko einer Ansteckung mich krankmachenden Darmbakterien.