Sein lateinischer Name ist „sulpur“ und die gotische Bezeichnung „swefls“, was offenbar auch mit dem Wort „schwelen“ im Zusammenhang steht. Es geht um das chemische Element mit der Ordnungszahl 16 und dem Elementsymbol S.
Schwefel ist ein gelblicher, nichtmetallischer Feststoff mit orthorhombischer Kristallstruktur. Seine Dichte liegt knapp über 2 Gramm pro Kubikzentimeter (doppelt so schwer wie Wasser). Schon bei etwas mehr als 115 °C schmilzt Schwefel. Wegen seiner reizenden Eigenschaft und guten Brennbarkeit ist das Element beim Transport mit der GHS-Gefahrstoffkennzeichnung „Xi“ und „Achtung“ zu versehen. In der Natur kommt Schwefel manchmal sogar gediegen vor, meistens aber als anorganische Sulfid- oder Sulfatverbindungen. In der chemischen Industrie wird Schwefel vor allem zur Herstellung von Schwefelsäure benötigt.
Schwefel im menschlichen Körper
Inhalt
Das Mineral Schwefel kennen die Menschen mindestens schon seit dem Altertum. Der menschliche Körper benötigt das Element dringend für den Eiweißstoffwechsel und auch bei den Prozessen der Entgiftung. Allerdings ist ein Überangebot an Schwefel auch problematisch. In den meisten eiweißreichen Nahrungsmitteln ist Schwefel relativ reichlich vorhanden. Auch Aminosäuren, die Bausteine für unser körpereigenes Eiweiß, enthalten Schwefel. Das Bindegewebe, die Haare und die Nägel sind sogar besonders reich an Schwefel.
Heparin ist eine schwefelhaltige Substanz, die für die Blutgerinnung verantwortlich ist. Die Energieproduktion in unseren Zellen (Mitochondrien) wäre ohne das schwefelhaltige Koenzym A nicht machbar. Gifte, wie z.B. Alkohol, werden chemisch an Sulfate, also die Salze der Schwefelsäure, angeheftet und dann mit dem Urin ausgespült.
Schwefelaufnahme über die Nahrung
Die beiden sehr häufigen Aminosäuren Zystin und Methionin enthalten relativ viel Schwefel. Aus diesem Grunde nehmen wir mit eiweißhaltigen Lebensmitteln stets genügend Schwefel auf, sodass man eher selten auf explizite Hinweise oder Empfehlungen für eine bewusste tägliche Schwefelzufuhr stößt. Schwefelmangel tritt daher auch sehr selten ein, es sei denn, spezielle Diäten führen dazu. Wer gern gezielt etwas mehr Schwefel zu sich nehmen möchte, dem seien diese Nahrungsmittel empfohlen:
- Brathähnchen
- geröstete Erdnüsse
- Hühnereier
- Krabben
- Matjeshering
- Parmesankäse
- Schweinebraten
Ist Überdosierung von Schwefel möglich?
Zu einem Schwefelüberschuss kann es kommen, wenn wirklich sehr große Mengen schwefelhaltiger Speisen konsumiert werden, oder Lebensmittel gegessen werden, die mit Hilfe von Schwefelverbindungen konserviert wurden. Die „Winde“, die dem menschlichen Körper dann entfleuchen, haben in diesem Fall den typischen Geruch nach faulen Eiern, was chemisch lediglich eine Schwefelwasserstoffverbindung ist. Manche Menschen reagieren aber schon auf geringe Mengen von Schwefel mit Kopfschmerzen, ggf. auch mit Übelkeit, einem unangenehmen Völlegefühl mit Bauchschmerzen oder Durchfall. In seltenen Fällen kommt es auch zu Unverträglichkeiten bzw. allergischen Reaktionen wie z.B. einem Asthmaanfall.
Wissenswertes über Schwefel
Biotin und Vitamin B1 werden durch Schwefeldioxid zerstört. Wenn man Schwefel gleichzeitig mit dem Spurenelement Molybdän zu sich nimmt (Molybdän kommt in Getreide und Innereien vor), werden im Körper in Kombination mit Kupfer unlösliche Verbindungen synthetisiert, was als Ergebnis sogar einen Kupfermangel auslösen kann.
Bereits im späteren Mittelalter verwendeten die Menschen Schwefelverbindungen zur Haltbarmachung von Lebensmitteln. Noch heute werden Schwefeldioxid, schweflige Säure (E 220) und ihre Sulfite (E 221–E 228) zur Konservierung verwendet (Wein und Fruchtsäfte, Trockenobst oder Kartoffelgerichte).
Schwefel hat auch heilende Eigenschaften, was ebenfalls schon lange bekannt ist. Als Badezusatz oder als Präparat für die äußerliche Anwendung hilft Schwefel bei Hauterkrankungen wie z.B. bei einer Schuppenflechte, aber auch Gelenkbeschwerden können damit gelindert werden. In Verbindung mit Schwermetallen können schwefelhaltige Aminosäuren bei der Entgiftung des Körpers gute Dienste leisten, was vielfach in der Naturheilkunde zur Anwendung kommt.