Wie viele der hierzulande in der Küche verwendeten Kräuter stammt der Majoran ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, aber auch aus Nordafrika und Vorderindien. Dieses Gewürz- und Heilkraut aus der Familie der Lippenblütler ist seit Jahrhunderten in Verwendung. Viele unserer traditionellen Speisen könnte man sich ohne Majoran gar nicht vorstellen. Sie würden nicht so schmecken, wie wir es gewohnt sind.
Früher nannte man Majoran „Wurstkraut“. Dieser Name zeigt, wofür Majoran schon immer verwendet wurde und auch heute noch verwendet wird: Bei der Leberwurst- und Blutwursterzeugung ist Majoran ein Klassiker.
Wofür braucht man Majoran in der Küche?
Majoran hilft bei der Verdauung von fettigem und schwerem Essen. Daher ist er ein Muss bei Gänsebraten. Auch geröstete Leber, Hackfleisch, Leberknödel – in manchen Gegenden auch Schweinebraten – kommen nicht ohne Majoran aus, ebenso wie verschiedene Kartoffelgerichte. Eine Kartoffelsuppe wäre ohne Majoran unvorstellbar. Er ist einfach unverzichtbar für die deftige Küche. Und nicht nur wegen des Geschmacks, sondern er hilft auch bei der Verdauung.
100+ Superfoods: Unsere große Übersicht mit Bildern (hier klicken)
Wo wächst Majoran?
Majoran braucht viel Sonne und Wärme und wächst daher am besten in warmen Gegenden. In Italien, Spanien, Frankreich, Osteuropa und auch in Österreich kann Majoran kultiviert werden.
Kleine Töpfe mit Majoranpflanzen kann man beim Gärtner oder im Supermarkt kaufen. Diese sind aber meist nur zum sofortigen Gebrauch bestimmt, da sie nicht winterhart sind wie der normale Majoran.
Wann soll man Majoran ernten?
Die Erntezeit ist vor oder während der Blüte. Es soll ein warmer, trockener Tag sein, an dem der Majoran am Morgen oder am späten Nachmittag geschnitten wird. Manchmal gibt es im Herbst eine zweite Ernte.
Majoran hat, wie auch der mit ihm verwandte Oregano, getrocknet viel mehr Aroma als frisch geerntet. Getrockneten Majoran, der, um Pestizide zu vermeiden, am besten in Bio-Qualität gekauft werden soll, gibt es gerebelt und geschnitten. Beim gerebelten Majoran bekommt man nur die getrockneten Blättchen. Der geschnittene enthält auch einen Anteil der Stängel, die hart sein können. Die Farbe ist beim gerebelten Majoran grüner und daher ansprechender als beim geschnittenen.
Inhaltstoffe von Majoran
sind Vitamin C, Zink, viele ätherische Öle sowie Bitter- und Gerbstoffe – zum Beispiel Eugenol, Geranienöl, Menthol, Oleanolsäure, Rosmarinsäure, Thymol und Terpentin.
Wofür verwendet man Majoran außer in der Küche?
In der Naturheilkunde weiß man, dass Majoran bei Schlafstörungen und Nervosität hilft. Majorantee ist ideal bei Bronchitis, Erkältungen, Magenschmerzen, Krämpfen, er wirkt entwässernd und lindert auch Rheuma- und Gliederschmerzen.
Majoranbutter für Babys
Majoranbutter ist eine Salbe, die gut für den schmerzenden Babybauch ist. Sie bringt Erleichterung bei Blähungen. Bei Schnupfen kann man das Näschen außen und innen damit einschmieren. Auch Erwachsene schätzen diese Schnupfenmedizin.
In der Apotheke wird Majoranbutter, wenn überhaupt, mit Vaseline hergestellt.
Man kann das aber auch recht einfach daheim selbst machen.
Dazu mörsert man einen Esslöffel voll getrockneten Majoran fein, gibt einen Esslöffel Weingeist dazu und lässt es ein paar Stunden ziehen. Dann mischt man einen Esslöffel Butter dazu und schmilzt die Masse im Wasserbad. Alles wird gut verrührt und dann gefiltert. Man erhält eine wunderbar duftende grüne Salbe, die man im Kühlschrank aufbewahren muss, da die Butter leicht ranzig wird. Ein bisschen davon auf Babys Bauch einmassiert kann Wunder wirken,
Ölauszug aus Majoran
Trockene Kräuter werden in einem verschließbaren Glas mit gutem Öl, zum Beispiel Olivenöl, bedeckt. Das Glas kommt für drei Wochen an einen warmen, sonnigen Platz, dann wird das Öl gefiltert. Einreibungen damit wirken schmerzlindernd.