Sprossen sind die jungen Austriebe von Pflanzen, die aus Samenkörnern gekeimt sind. Die Sprossen werden daher oft als Keimlinge bezeichnet. Die botanisch korrekte Bezeichnung lautet jedoch Sämlinge.
Wie entstehen Sprossen?
Beim Sprossenanbau werden Samen zum Keimen gebracht. Die daraus entstehenden Sprossen werden nach wenigen Tagen geerntet und verspeist.
Zum Anbau sind vor allem Pflanzen geeignet, die schnell keimen. Natürlich sollten die Keimlinge und ihre Blätter nicht giftig sein. Folgende Pflanzen können zur Sprossenzucht genutzt werden:
- Rotkohl
- Brokkoli
- Kresse
- Rettich
- Radieschen
- Rucola
- Senf
- Erbsen
- Linsen
- Mungbohnen
- Gerste
- Alfalfa
- Bockshornklee
- Rotklee
Sprossenanbau – so geht´s
Der Anbau von Sprossen kann auf unterschiedliche Art erfolgen. Zum Anbau eignen sich Sprossentürme, Sprossengläser, Gurkengläser, Siebe und Schalen.
Bei allen Anbaumethoden müssen die Samen regelmäßig bewässert werden. In der Regel sind zwischen zwei und drei Spülungen pro Tag erforderlich. Die Sprossen benötigen bei der Anzucht zudem Luft und Licht. Die optimale Temperatur liegt zwischen 18° und 20° Celsius. Achtung: Die Sprossen sollten niemals in der prallen Sonne stehen. Wenn es zu warm ist, können sie schimmeln oder faulen.
Vergammelte Sprossen stinken, sind ungenießbar und können zudem Krankheiten verbreiten. In der feuchten Umgebung entwickeln sich nicht nur die Sprossen, sondern auch Krankheitserreger gut. 2011 kam es in Deutschland aufgrund verseuchter Sprossen zu einer EHEC-Epidemie. Bei der Anzucht und Aufbewahrung von Sprossen sollte deshalb äußerst hygienisch vorgegangen werden.
Sprossenkauf – darauf sollte geachtet werden
Fertige Sprossen sollten immer gut gekühlt werden. Sprossen, die ungekühlt im normalen Gemüseregal liegen, sollten gemieden werden.
Die gekauften Sprossen sollten möglichst in einer Kühltasche transportiert werden. Daheim müssen die Sprossen zunächst gründlich gewaschen werden, dann können sie im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Eine Ausnahme bilden Sprossen, die auf Substrat verkauft werden. Bei Kresse ist dies meistens der Fall. Solche Sprossenarten müssen im Handel nicht zwingend gekühlt werden.
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Warum sind Sprossen so gesund?
Insbesondere im Winter, wenn die Auswahl an Obst und Gemüse stark eingeschränkt ist, sind Sprossen die optimalen Nährstofflieferanten. Die jungen Triebe der Samenkörner sind vollgepackt mit Vitaminen und Mineralstoffen. Sie sind reich an Vitamin B1, B2, C, E sowie Niacin. Auch Eisen, Kalzium, Magnesium und Zink sind enthalten.
Viele Menschen sind unzureichend mit Vitamin B9 versorgt. Vitamin B9 ist besser unter dem Namen Folsäure bekannt. Der Körper benötigt Folsäure für das Zellwachstum, die Zellteilung und für die Blutbildung. Sprossen sind reich an Folaten. Zudem fördern sie durch ihren hohen Anteil an Ballaststoffen die Verdauung. Ballaststoffe dienen der nützlichen Darmflora als Ernährungsgrundlage. Ein Großteil des Immunsystems sitzt im Darm. Somit stärken Sprossen auch die Immunabwehr.
Das Highlight unter den Sprossen stellen die Sprossen der Brokkolipflanze dar. Sie enthalten in großen Mengen Sulforaphan, ein Senföl. Sulforaphan wirkt aggressiven Tumorstammzellen entgegen und dient somit der Krebsbehandlung und Krebsprävention.
Wie lassen sich Sprossen am besten verarbeiten?
Sprossen können sehr vielseitig eingesetzt werden. Sie
- können als Sprossensalat zubereitet werden
- eignen sich gedünstet als Gemüsebeilage
- schmecken hervorragend auf frischem Brot
- eignen sich als essbare Tellerdeko
- können entsaftet werden
- schmecken gut in grünen Smoothies