Hagebutten sind vielen Menschen ausschließlich als Tee bekannt, dabei sind die kleinen Früchte nicht nur vielseitig, sondern auch echte Vitaminbomben.
Wie sehen Hagebutten aus und wo wachsen sie?
Hagebutten sind botanisch gesehen keine Beeren, sondern Sammelnussfrüchte. Schneidet man die kleinen runden Früchte auf, so entdeckt man im Inneren helle Samen: die Nüsschen. Diese sind mit feinen Härchen bedeckt, die Widerhaken besitzen, brennen und nicht verzehrt werden dürfen.
Hagebutten, die auch als Mehlbeeren oder Rosenäpfel bezeichnet werden, wachsen als rote Früchte an verschiedenen Wildrosenpflanzen. Auch bei uns sind Hagebutten zu finden: Verbreitet sind in Deutschland vor allem die Hagebutten von Hundsrosen, die oft an Waldrändern zu entdecken sind oder eben dort, wo Pflanzen wild wachsen. Hagebutten sollten erst ab dem Spätsommer gepflückt werden, da sie in früheren Monaten meist noch zu säuerlich schmecken.
Inhaltsstoffe von Hagebutten
Hagebutten enthalten außergewöhnlich viel Vitamin C: Je nach Hagebuttenart können die Früchte bis zu 5000mg Vitamin C pro 100g aufweisen und übertreffen damit sogar den Vitamin C-Gehalt von Zitronen.
Des Weiteren enthalten Hagebutten:
100g der Früchte haben 160 Kcal.
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Hagebutten einkaufen, verarbeiten und aufbewahren
Hagebutten kaufen
Leider sind frische Hagebutten bei uns im Handel nur selten erhältlich; meist gibt es nur bereits verarbeitete Produkte wie getrocknete Hagebutten, Hagebuttenmus, -marmelade oder -tee. Es könnte sich allerdings lohnen, auf Wochenmärkten bei Obsthändlern nachzufragen, da diese manchmal Früchte auf Wunsch besorgen können. Sollten Sie hierbei keinen Erfolg haben, können Sie sich natürlich auch selbst auf die Suche begeben.
Hagebutten selber pflücken
Hagebutten fangen erst im Sommer an, ihre Früchte zu bilden und reifen dann bis in den Herbst. Das bedeutet, dass Sie die Hagebutten frühestens im Spätsommer, dann aber bis in den Winter hinein pflücken können. Wenn Sie durch Waldgebiete streifen, sind die kleinen, leuchtend roten Früchte kaum zu übersehen. Lassen sich die Früchte leicht von den Ästen abpflücken, sind sie reif. Ein leichter Druck auf die Hagebutte lässt ebenfalls deren Reifegrad erkennen: Gibt die Schale bereits auf leichten Fingerdruck nach, so sind die Hagebutten essbar.
Vorsicht beim Verarbeiten
Die kleinen Kerne im Inneren der Hagebutte können wegen ihrer Widerhaken Juckreiz auslösen oder zu allergischen Reaktionen führen. Tragen Sie deshalb Handschuhe, wenn Sie die Früchte verarbeiten. Waschen Sie die Hagebutten, schneiden Sie sie auf und entfernen Sie die Kerne. Sobald die Hagebutten von den Samen befreit sind, besteht keine Gefahr mehr.
Lagerung der Früchte
Frische Hagebutten können nicht lange aufbewahrt werden, deshalb empfiehlt es sich, sie spätestens am Folgetag zu verarbeiten. Sollten Sie zu viele Früchte gepflückt haben, so können Sie die Hagebutten aber auch problemlos einfrieren.
Zu was kann ich Hagebutten verarbeiten?
Frische Hagebutten lassen sich beispielsweise zu Konfitüre, Gelee oder Mus einkochen und schmecken hervorragend zu Süßspeisen. Da die Früchte leicht säuerlich sind, können sie auch zu Chutneys verarbeitet und zu Fleischgerichten gereicht werden. In Österreich sind Suppen aus Hagebutten sehr beliebt, die Schweden mögen Hagebutten-Soßen. Außerdem können Sie die Früchte bei niedriger Temperatur im Backofen trocknen und später mit heißem Wasser zu einem Tee aufgießen.
Positive Effekte auf die Gesundheit
Immunkräfte stärken
Aufgrund ihres hohen Vitamingehaltes kräftigen Hagebutten das Immunsystem. Vor allem im Winter erkälten Sie sich hierdurch seltener und Krankheiten verlaufen weniger schwer. Vitamin C verringert auch Atemprobleme und reduziert die Beschwerden von Asthmapatienten.
Hilft bei Menstruationsbeschwerden
Hagebutten haben einen hohen Eisenanteil, der durch das ebenfalls in den Früchten enthaltene Vitamin C gut verarbeitet werden kann. Während der Menstruation verlieren Frauen Eisen und es kann zu Beschwerden wie Müdigkeit und Leistungsnachlass kommen. Hagebutten füllen den Eisenspeicher wieder auf, die Sauerstoffversorgung des Körpers und die Produktion von roten Blutkörperchen wird angeregt. Somit verbessern sich auch Ausdauer und Leistungsfähigkeit.
Hagebutten bei Arthrose
Wie Studien gezeigt haben, können Hagebutten die Bewegungsfähigkeit der Gelenke steigern. Bei Arthrose befinden sich zu viele weiße Blutkörperchen im Gelenkbereich, die mit Hilfe der Hagebutten entfernt werden und dadurch die Entzündung verringern. Schmerzen lassen so schnell nach und die Mobilität wird erhöht.
Linderung von Hautproblemen
Sowohl die in den Hagebutten enthaltenen Linolsäuren, als auch die Vitamine A und E haben einen positiven Einfluss auf die Haut. Hagebuttenöl fördert die Regeneration der Hautzellen, strafft die Haut und speichert Feuchtigkeit. Auf diesem Wege werden kleine Falten reduziert und die Struktur der Haut verbessert.
Hagebuttenöl hilft auch bei Psoriasis, Dermatitis und Ekzemen. Die Vitamin A-Moleküle dringen tief in die Haut ein, regen die Kollagenbildung an, beruhigen die Haut und reduzieren Narben.