Salbei wird hierzulande meist in Blumenkästen und Bauerngärten angepflanzt. Doch ist das unscheinbare Kraut weit mehr als nur ein ansehnlicher Luft-Verbesserer: Es hilft bei vielen gesundheitlichen Beschwerden.
Was ist Salbei und woher kommt er?
Inhalt
Salbei ist im gesamten Mittelmeergebiet beheimatet und kommt inzwischen in etwa 900 Arten auf fast allen Erdteilen vor. Das eigentlich unscheinbare Kraut hat jedoch viele berühmte Verwandte, zu denen beispielsweise Rosmarin, Lavendel, Oregano, Thymian und Basilikum gehören. Die immergrüne krautige oder als Strauch wachsende Heilpflanze hat 6 cm lange, graugrüne, lanzettähnliche Blätter. Ihre runzlige Oberfläche ist mit weißen Flaumhaaren bedeckt, die den Salbei graugrün erscheinen lassen.
Der bis 80 cm hohe Salbei gehört zur Familie der Lippenblütler: Seine 2 bis 3 cm langen, meist violetten Blüten befinden sich in einem rotbraunen, flaumig behaarten Blütenkelch, dessen oberer Teil mit drei Zipfeln und dessen unterer Teil mit zwei Zipfeln versehen ist. Manche mitteleuropäische Salbei-Arten blühen von Mai bis Juli rosafarben, blau oder weiß. Die alte Heilpflanze liebt warme Standorte auf steinigen trockenen Böden mit hohem Kalkgehalt.
Alle ihre Pflanzenteile riechen stark aromatisch. Daher verwendet man sie in Kosmetika und Seifen häufig als Duft-Zusatz. Salbei schmeckt würzig-bitter und passt zu vielen Gerichten. Außerdem setzt man ihn in der Küche zum Aromatisieren von Suppen und Gemüsebeilagen ein.
Welche gesundheitsfördernde Wirkung hat Salbei?
Salbei enthält Gerbstoffe, ätherische Öle (Luteolin, Ketone, Apigenin, Rosmarinsäure), Flavonoide, viele Ballaststoffe, die Vitamine A, C, E, K und verschiedene B-Vitamine, Kalzium, Kupfer, Mangan und Magnesium. Die Ketone fördern die Gedächtnisleistung und Konzentration und wirken nicht nur bei starkem Stress nervenberuhigend. Die vielen im Salbei enthaltenen Ballaststoffe sind verdauungsanregend und helfen bei Gallen-, Leber- und Darmbeschwerden. Dank seiner harntreibenden Wirkung werden vermehrt Giftstoffe und Schlacken über die Harnwege ausgeschieden und bestehende Nierenerkrankungen gelindert.
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Die im Salbei enthaltenen Antioxidantien gehen gegen die zellzerstörenden freien Radikale vor und schützen die Gefäßwände vor Arteriosklerose. Sie verlangsamen die Zellalterung (Anti-Aging-Effekt) und hindern Krebszellen am Wachsen. Da das alte Heilkraut eine stark entzündungshemmende Wirkung hat, heilt es Magen und Darmentzündungen, rheumatische Arthritis und Infektionen im Hals und Urogenitaltrakt. Seine schleimlösenden und schweißtreibenden Inhaltsstoffe lindern Husten, Bronchitis und Asthma und senken das mit Erkältungen einhergehende Fieber.
Sogar Wechseljahresbeschwerden wie nächtliche Schweißausbrüche, Hitzewallungen und weitere Östrogen-Mangel-Symptome werden mit Salbei gelindert. Außerdem kann Salbei den krankhaft erhöhten Cholesterinspiegel senken. Kalzium und Provitamin A regen den Aufbau neuer Zellen an und verzögern das Auftreten von unschönen Falten. Beta-Sitosterol hemmt Haarausfall. Nimmt man Salbei zusammen mit Rosmarin zu sich, kann man sich über besseren Haarwuchs freuen, da das Rosmarin noch zusätzlich die Durchblutung des Haarbodens anregt.
Der in Mundpflege-Produkten vorkommende Salbei stärkt das Zahnfleisch, reduziert Zahnfleisch-Bluten und gibt einen frischeren Atem. Chinesischer Salbei enthält noch 4 chemische Verbindungen, die sogar den Aufbau der für Alzheimer typischen Amyloid-Plaques im Gehirn hemmen. Äußerlich angewandt, kann man mit Salbei-Mitteln störende Akne, juckende und nässende Ekzeme und Schuppenflechte effizient behandeln.
Welche Salbei Produkte gibt es?
Falls Du von den vielen Superfood Eigenschaften des Salbei profitieren möchtest, kannst Du Dir frischen Salbei aus dem Supermarkt oder – noch besser – Bioladen kaufen und ihn frisch zubereiten. Dann enthält er auch noch sein ursprüngliches Aroma. Außerdem kannst Du seine Blätter trocknen und Dir einen heilenden Salbei-Tee bereiten. Oder die Blätter in Alkohol einlegen und Dir einen Extrakt herstellen. Als Gewürz ist er in Pulverform erhältlich.
Salbei hält sich 4 bis 5 Tage im Kühlschrank, wenn Du ihn zuvor in ein feuchtes Küchentuch wickelst. Legst Du seine Blätter in Olivenöl ein, kannst Du sie sogar bis zu 3 Wochen aufbewahren, ohne dass sie ihre wertvollen Inhaltsstoffe und ihr Aroma verlieren. Getrocknete Salbei-Blätter sind in einem luftdicht verschlossenen Glasbehälter bis zu 6 Monate haltbar, wenn er an einem kühlen dunklen Ort steht.
Salbei-Tee zubereiten
Möchtest Du Dir einen Salbei-Tee zubereiten, gießt Du 2 TL getrocknete Salbeiblätter mit 1 Tasse heißem Wasser auf und lässt den medizinischen Tee abgedeckt 10 Minuten lang ziehen. Von dem Tee trinkst Du 2-mal täglich eine Tasse. Wendest Du ihn kurmäßig an, solltest Du die Einnahme nach 6 Wochen für mindestens 3 Wochen unterbrechen. Danach kannst ihn wieder als Heilmittel nutzen.
Menschen mit Diabetes sprechen die Anwendung von Salbei-Mitteln am besten vorher mit ihrem behandelnden Arzt ab. Schwangere und Stillende sollten grundsätzlich keine Salbei-Produkte zu sich nehmen.
Salbei selbst ziehen
Wenn Du in Deinem Garten Salbei anbauen möchtest, solltest Du die Samen im Mai an einem sonnigen Ort mit mäßig feuchter Erde aussäen. Ideal ist ein magerer durchlässiger Kalkboden mit guter Drainage. Dafür kannst Du der Erde Tonscherben beimischen. Im Frühjahr und Herbst benötigen die Pflanzen eine größere Menge Kompost. Salbei kann mehrmals pro Jahr geerntet werden.