Meteorismus ist ein medizinischer Fachbegriff, mit dem übermäßige Gasansammlungen im Verdauungstrakt bezeichnet werden. Umgangssprachlich wird dieses Phänomen auch als Blähbauch bezeichnet. Überwiegend ist dabei der Dickdarm betroffen (Meteorismus intestinalis), häufig jedoch auch der Magen. In selteneren Fällen können Gasansammlungen auch in der freien Bauchhöhle entstehen (Meteorismus peritonealis).
Meteorismus und Flatulenz
Inhalt
Im Unterschied zur Flatulenz, der Bildung von Darmgasen und deren rektalem Entweichen, ist Meteorismus nicht mit einem nennenswerten Abgang von Gasen verbunden. Allerdings spricht die medizinische Fachliteratur häufig allgemein von störenden Gasbildungen im Magen-Darm-Trakt, ohne dabei strikt zwischen Flatulenz und Meteorismus zu differenzieren. Der Grund dafür liegt darin, dass entsprechende Gasansammlungen zum überwiegenden Teil die Folge von Störungen im Bereich des Dickdarmes sind. Der enge Zusammenhang spiegelt sich auch in der internationalen Klassifikation der Krankheiten wider, wo Punkt R 14 mit der Bezeichnung „Flatulenz und verwandte Zustände“ auch Aufstoßen, Blähungen beziehungsweise Blähbauch sowie Meteorismus einschließt.
Ursachen des Meteorismus
Ist die Bauchmuskulatur relativ schlaff, kann der Bauchumfang bei Gasansammlungen schnell zunehmen. Auch die vermehrte Gasproduktion innerhalb des Dickdarms infolge einer ballaststoff- und damit zugleich auch zellulosereichen Ernährung ist eine mögliche Ursache. Die Zellulose wird von der Darmflora zum Teil abgebaut, wobei Wasserstoff entsteht und von Methan bildenden Bakterien weiterverarbeitet wird. Die entstehende Gasmenge kann täglich zwei bis vier Liter Methan betragen und entweder über die Darmwand in das Blut aufgenommen werden oder als „Wind“ aus dem Darm entweichen. Ins Blut aufgenommene Gase werden über die Atmung ausgeschieden. Alternativ kann sich das Gas jedoch auch im Bauchraum ansammeln. In diesem Fall kommt es in der Regel zum Auftreiben des Abdomens sowie zum Zwerchfellhochstand. Wird im Rahmen der Untersuchung die Bauchwand eines betroffenen Patienten abgeklopft, so entsteht ein charakteristischer Ton. Dieser hört sich in etwa so an, als schlüge man auf eine Trommel.
Meteorismus als mögliches Symptom von Erkrankungen
Anders als in der Bevölkerung mitunter angenommen, ist der Meteorismus nur selten eine Folge des „Luftschluckens“. Er kann jedoch ein Symptom verschiedener Erkrankungen sein, so das eine ärztliche Abklärung insbesondere bei häufigem und stark ausgeprägtem Auftreten dringend anzuraten ist. Zu den Erkrankungen und Störungen, die mit Meteorismus einhergehen können, zählen etwa Typhus, Darmverschluss, Dyspepsie, Verdauungsstörungen infolge einer exokrinen Insuffizienz der Bauchspeicheldrüse, Entzündung des Bauchfells (Peritonitis), aber auch Herzinsuffizienz sowie Leberzirrhose mit Pfortaderhochdruck. Bei Säuglingen kann Meteorismus auch durch sogenannte Dreimonatskoliken verursacht werden.
Aufgrund der zahlreichen möglichen Ursachen ist es häufig unbefriedigend, den Meteorismus ohne zusätzliche Krankheitszeichen symptomatisch zu behandeln. Zielführender ist es vielmehr, die den Meteorismus auslösende Erkrankung abzuklären und diese entsprechend zu behandeln.