Morbus Crohn, auch unter den Synonymen Crohnsche Krankheit oder Ileitis terminalis bekannt, bezeichnet eine chronische Entzündung der Darmwand und –schleimhaut, von der hauptsächlich der Dünndarm sowie die angrenzenden Dick- und Mastdarmschlingen betroffen sind. Darüber hinaus können auch andere Abschnitte des Verdauungstrakts befallen sein, wobei Entzündungserscheinungen in einem einzelnen Darmabschnitt oder in gleich mehreren Abschnitten auftreten können.
Das Beschwerdebild
Inhalt
Zwar handelt es sich bei Morbus Crohn um eine chronische Erkrankung, das Krankheitsbild verändert sich jedoch ständig. Neben beschwerdefreien Intervallen, die Wochen, Monate oder gar Jahre anhalten können, treten heftige Krankheitsschübe auf. Sie äußern sich in krampfartigen und sehr starken Bauchschmerzen, wässrigen Durchfällen mit teilweise blutdurchsetztem Stuhl, mäßigem bis hohen Fieber, Entzündungen der Augenbindehaut sowie der Haut und Schleimhäute, in Gelenkschmerzen sowie in einer deutlichen Gewichtsabnahme. Ebenso kann es zur Fistelbildung im Bereich der Afterregion kommen. Die Haut und die Schleimhäute reagieren sehr empfindlich und reißen schnell ein.
Die Ursachen für Morbus Crohn
Wenngleich die Ursachen für die Erkrankung noch nicht eindeutig geklärt sind, geht man zumindest teilweise von einer genetischen Veranlagung aus. Weiterhin können stressbedingte Faktoren für den Ausbruch dieser Autoimmunerkrankung verantwortlich sein. Das Rauchen sowie eine übermäßige Hygiene stehen als weitere Auslöser des Morbus Crohns im Verdacht.
Mögliche Folgen einer Morbus-Crohn-Erkrankung
Aufgrund der entzündlichen Prozesse im Darm können Morbus-Crohn-Erkrankte die aufgenommene Nahrung schlechter verwerten. Dies kann Mangelerscheinungen zur Folge haben, zumal gleichzeitig mit dem Durchfall eine Menge an lebenswichtigen Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen verloren geht. Diese wiederum können Veränderungen der Knochendichte hervorrufen und den Gelenkverschleiß beschleunigen. Zusätzlich werden diese Folgeerscheinungen durch medikamentöse Nebenwirkungen verstärkt.
Weiterhin kann es zur Blutarmut kommen. Während eines Krankheitsschubes sind innere und äußere Blutungen möglich, welche auch stärker auftreten können. Entstandene Fisteln neigen dazu, Gänge in gesunde Darmschlingen sowie in andere Organe zu bilden. Diese sind mit Eiter gefüllt und können sich beispielsweise in der Blase oder im Darmbereich entleeren, so dass es zur Schädigung der betroffenen Organe kommen kann. Darmverengungen oder –durchbrüche sind nicht selten. Das Risiko für die Entstehung eines Darmkrebses ist im Vergleich zu gesunden Menschen leicht erhöht.
Vorbeugungemöglichkeiten
Vorbeugende Maßnahmen gegen die Entstehung einer Morbus-Crohn-Erkrankung lassen sich nur schwer treffen, da es sich nachgewiesenermaßen um eine Autoimmunerkrankung handelt. Empfehlenswert sind eine abwechslungsreiche Ernährung, ausreichend Schlaf sowie die Vermeidung von Stresssituationen. Außerdem sollte auf Genussmittel weitestgehend verzichtet werden.
Bei den beschriebenen Beschwerden empfiehlt es sich, möglichst zeitnah einen Arzt aufzusuchen, damit dieser die Ursachen abklärt und im Falle der Morbus-Crohn-Erkrankung eine gezielte Behandlung durchführt.
Die Behandlung von Morbus Crohn
Morbus Crohn ist eine chronische Erkrankung, die sich nicht gänzlich heilen lässt. Dennoch können durch eine entsprechende Behandlung die Beschwerden deutlich gelindert, Krankheitsschübe hinausgezögert und Folgeerkrankungen vermieden werden.
Während eines akuten Schubes kommt es darauf an, die Beschwerden zu reduzieren. Häufig wird Kortison zur Behandlung eingesetzt. Bei besonders schweren Schüben verwendet man TNF-Blocker. Manchmal ist eine chirurgische Entfernung der betroffenen Darmabschnitte notwendig. Ebenso empfiehlt es sich, eventuelle Fisteln operativ zu beseitigen.