Bauchspeicheldrüsenkrebs zählt zu den Krebsarten, die meistens erst sehr spät entdeckt werden. Da die Bauchspeicheldrüse im hinteren Bauchabschnitt liegt, treten typische Symptome oft erst auf, wenn der Tumor bereits über die Organgrenzen hinaus gewachsen ist. Frühsymptome sind diffus und unspezifisch, daher werden häufig zuerst Beschwerden an anderen Organen vermutet. Bei der Diagnose Bauspeicheldrüsenkrebs wird je nach Lage und Größe des Tumors eine Operation und anschließende Chemotherapie empfohlen.
Symptome bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Die Hauptsymptome sind Gewichtsverlust, Schmerzen und Gelbsucht. Der Gewichtsverlust ergibt sich aus Appetitlosigkeit und sogenannten Fettstühlen. Diese sind an ihrer hellen Farbe, dem üblem Geruch und der Häufigkeit zu erkennen. Schmerzen können sich im Oberbauch äußern, aber auch im Rücken, da die Bauchspeicheldrüse direkt vor der Wirbelsäule liegt. Überwiegend sind die Schmerzen dann im Taillenbereich und können sich bei Rückenlage verstärken. Gelbsucht als Symptom ist der Fall, wenn der Tumor den Gallengang verschließt und die Galle nicht mehr abfliesen kann. Auch ein neu aufgetretener Diabetes kann ein Hinweis sein und sollte überprüft werden, ebenso Bauchspeicheldrüsenentzündungen.
Die Diagnosestellung
Leider gibt es für den Bauchspeicheldrüsenkrebs keine Vorsorgeuntersuchung. Dabei wäre eine frühe Diagnose wichtig, da damit das 5-Jahres-Überleben enorm steigt. Zurzeit wird intensiv daran geforscht. Wenn sich nach dem Arztgespräch der Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs erhärtet, werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt:
- Blutuntersuchung mit den Bauchspeicheldrüsenwerten
- Sonografie (Ultraschall durch die Bauchdecke)
- Endosonografie (Ultraschall von innen)
- ERCP (Darstellung von Bauchspeicheldrüsengang und Gallenwegen)
- Computertomografie (CT)
- Kernspintomografie (MRT)
Diese Untersuchungen werden, außer Blutuntersuchung und Sonografie, meist stationär in einer Klinik durchgeführt. Dabei stellt der Arzt auch fest, wo sich der Tumor befindet und ob operiert werden kann. Bauchspeicheldrüsentumore können sich am Kopf, im Körper oder am Schwanz bilden.
Behandlung
Wurden noch keine Metastasen festgestellt, wird eine Operation empfohlen. Befindet sich der Tumor am Bauchspeicheldrüsenkopf, wird die sogenannte Whipple-Operation ausgeführt. Dabei wird außer dem tumorbefallenen Bauchspeicheldrüsenkopf auch die Gallenblase, der untere Teil des Gallenganges, der Zwölffingerdarm und manchmal ein Teil des Magens entfernt. Ist der Tumor am Bauchspeicheldrüsenschwanz angesiedelt, wird dieser einschließlich der Milz entfernt. Bei einem Tumor im Bauchspeicheldrüsenkörper kommt es auf die Ausdehnung und genaue Lage an. Hier kann es sein, dass die gesamte Bauchspeicheldrüse entfernt werden muss. Nach der Entlassung aus der Klinik schließen sich eine zeitnahe Chemotherapie und ein Rehabilitationsaufenthalt an. Bei bereits festgestellten Metastasen oder Einwachsen in Blutgefäße wird von einer Operation in der Regel abgesehen. Hier steht nicht die Verlängerung des Überlebens um jeden Preis im Vordergrund, sondern die Lebensqualität.
Nach der Operation
Die Funktionen der Bauchspeicheldrüse müssen je nach dem entfernten Teil ersetzt werden. Wurde der Kopf entfernt, müssen unbedingt Verdauungsenzyme eingenommen werden. Bei Entfernung des Schwanzes ist eine Insulintherapie die Folge und bei einer Totalentfernung müssen Enzyme eingenommen und Insulin gespritzt werden. Ganz wichtig ist die Nachsorge. Sie sollte in regelmäßigen Abständen, möglichst halbjährlich, erfolgen.